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wiki:herberge

Herberge

wirt unde heim sint zwêne unschamelîche namen:
gast unde hereberge muoz man sich vil dicke schamen.
Walther von der Vogelweide: 31,23-32. An Otto IV. 

Das althochdeutsche heriberga bezeichnete den 'Ort, wo das Heer lagert' und enthält damit die Komponenten von Schutzmacht und Geborgenheit ('bergan'). Die Bedeutung verschiebt sich aber schon im Mittelhochdeutschen auf den 'Ort, wo der Fremde nächtigt' und betont mit den synonymen lateinischen Ausdrücken hospitium, casa, tabernaculum die Aspekte von Gast, festem Haus, Schutz. Solcher Schutz gewährt Ruhe, Erholung, Entspannung, indem Kälte und schlechtes Wetter ebenso abgewehrt werden wie zudringliche Menschen oder wilde Tiere, anders als etwa bei Mutter Grün oder beim Camp im bush. Die ältesten solcher Institutionen waren nicht für Jedermann, sondern entstanden interessegeleitet für

Das Bedürfnis nach Schutz, Sicherheit und einem Rückzugsort (Bleibe und Unterkunft) empfinden nicht nur Reisende, sondern auch Arme ohne Wohnsitz sowie Kranke und Alte. Dem christlichen Gebot der Barmherzigkeit und Nächstenliebe folgend entstanden im frühen Christentum Einrichtungen, die Bedürftigen einen Schutzraum boten. Heute sind dies etwa:

  • Albergo Populare oder Dormitori economici
  • Flophouse (American English) oder doss-house (British English)
  • Herberge zur Heimat
  • Jugendherbergen
  • Obdachlosenasyl 'Kundenpennen'
  • Zunftherberge

Die Idee der Herberge als Institution hat einen sozialen Charakter, weil sie der Gemeinschaft nützt, indem sie das Wohl des Einzelnen bedenkt anstatt ihn der Wildnis zu überlassen. Historisch zu beobachten ist das seit der christlichen Antike, in der als »Werk der Barmherzigkeit« Einrichtungen gestiftet wurden, die gleichzeitig, aber in verschiedenen Abteilungen Pilger, Reisende, Kranke, Alte beherbergen konnten. Diese Grundidee ist im Laufe der Zeit zerfallen in:

  • das Hotel als primär geschäftliches Unterkunftsangebot;
  • das Hospital als primär heilende Einrichtung;
  • das Hospiz als palliative Einrichtung;
  • den »Beherbergungsbetrieb« als Kategorie für alle Formen vom Campingplatz über den Wohnmobilstellplatz bis zur Nobelherberge.
  • 'Gasthaus' Bd. 4: Spalten 1132-1136; 'Hospital' Bd. 5: Sp. 133-137
    Lexikon des Mittelalters Artemis, München, 1977-<1998>
  • Hiltbrunner, O.
    Herberge.
    S. 602-626 in: Reallexikon für Antike und Christentum RAC 14, Stuttgart 1988
  • Ganshof, Francois-Louis
    La tractoria. Contribution à l’étude des origins du droit du gite
    Tijdschrift voor Rechtsgeschiedenis/Revue d'histoire du droit (Haarlem) 8 (1927) 69–91
  • Severin, Hans-Georg
    Pilgerwesen und Herbergen.
    S. 329-339 in: Ernst Dassmann, Josef Engemann (Hg.): Akten des XII. Internationalen Kongresses für Christliche Archäologie, Bonn, 22.-28.09.1991 [= JbAC Ergänzungsband 20 (1995-1997)]

Gast, Gastfreundschaft und πανδοχεῖον Pandocheion, Xenodochium

Der Beherbergungsbetrieb (amtsdeutsch) bezeichnet den Kunden zwar als Gast, doch werden die wechselseitigen Verpflichtungen über Geld und Leistung verglichen, während es im Gastrecht um den Austausch von Geschenken geht, der Gaststatus allerdings zeitlich eng befristet ist. Die Idee der Gastfreundschaft wurzelt im Nomadentum und hebt den Status des Fremden als Feind befristet auf, sie ist Teil der tradierten Kultur.

Die ältere griechische Gastfreundschaft (engl. „guest-friendship“), xenia kannte noch keine Institutionen. Diese entwickelten sich zunächst als πανδοχεῖον Pandocheion 'das alle Aufnehmende' (Constable S. 43 ff.). Ab dem Ende des 4. Jahrhunderts entstand das griechische Xenodochium 'Fremdenhaus', aus xenos 'Fremder' und dechomai 'aufnehmen'.

398 trug das Konzil von Karthago den Bischöfen auf, Fürsorgepflicht für Fremde zu übernehmen. Dazu sollten auch Xenodochien errrichtet werden. Das wahrscheinlich erste dieser Art ließ Basilius der Große um 370 bei Caesarea in Kappadokien bauen. Im oströmischen Raum entstanden zahlreiche dieser Häuser bis ins 8. Jahrhundert. Das erste Xenodochium im weströmischen Reich entstand 395 in Portus bei Ostia, finanziert durch den Senator Pammachius. Allein in und bei Rom sind rund 14 Xenodochien vom 395 bis zum 9. Jahrhundert bekannt wie etwa Xenodochium Pammachii; X. Anichiorum; Pauperibus habitacula ad b. Petrum, b. Paulum et ad s. Laurentium; 1). In der Fachliteratur werden die Xenodochien meist kirchengeschichtlich oder medizingeschichtlich betrachtet, ihre infrastrukturelle Bedeutung für Reisende und das Reisen dagegen eher stiefmütterlich behandelt:

  • Dietz, Maribel
    Wandering monks, virgins, and pilgrims
    Ascetic travel in the mediterranean world, A.D. 300/800.
    University Park, Penns. 2005: Pennsylvania State University Press.
  • Javier Gómez-Montero, Florian Weber (Hg.)
    Gastfreundschaft - Pilgerherbergen - Hospitalwesen.
    (=Jakobus-Studien, 26) 212 S. Tübingen, 2024: Narr Francke Attempto.
    Der rote Faden des Tagungsbandes folgt der Pilgerfahrt nach Santiago de Compostela vom Mittelalter bis in die Gegenwart, der Gastfreundschaft am Jakobsweg. Inhalt u.a.:
    • Volker Honemann
      Die Darstellung der Reisevorbereitungen in deutschen Pilgerberichten des Spätmittelalters
  • Christian-Jürgen Gruber
    Xenodocheia: eine Unterkunftsmöglichkeit für Pilger
    Eine Untersuchung ihrer Verwaltung und Einbettung im byzantinischen Ägypten
    in: Ariantzi, Despoina, Ina Eichner: Für Seelenheil und Lebensglück: das byzantinische Pilgerwesen und seine Wurzeln. Tagungsband. Mainz 2018: Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums
  • S. Mratschek
    Crossing the Boundaries: Networks and Manifestations of Christian Hospitality.
    S. 149-179 in: : Carmen Angela Cvetković, Peter Gemeinhardt (Hg.): Episcopal Networks in Late Antiquity: Connection and Communication across Boundaries. (=Arbeiten zur Kirchengeschichte, 137) 372 S. Berlin 2019: De Gruyter.
  • Thomas Sternberg
    Orientalium more secutus.
    Räume und Institutionen der Caritas des 5. bis 7. Jahrhunderts in Gallien.
    Jahrbuch für Antike und Christentum, Ergänzungsband 16, 334 S., 26 Abb., Münster 1991: Aschendorffsche.
    Eine umfassende quellenanalytische Studie nach historisch-philologischen Kriterien, jedoch bleiben archäologische Erkenntnisse unberücksichtigt. Der Autor bewertet Xenodochien als »eine programmatische Neuschöpfung gegen die übel beleumundeten gewerblichen Herbergen« (S. 151).
  • Voltaggio, Michele
    „Xenodochia“ and „Hospitia“ in Sixth-Century Jerusalem
    Indicators for the Byzantine Pilgrimage to the Holy Places.
    Zeitschrift des Deutschen Palästina-Vereins 127.2 (2011) 197-210.

Funda, Fondaco, Funduq, Fondouk

Aus den semitischen Sprachen des Mediterraneums fand funduq/fondaco (pers. فندق funduq) Eingang in die lingua franca als internationale Geschäftssprache, synonym zum persischen (khān, Karawane, Karawanserei und arabischen (wakāla), hebräischen pundak (פונדק‎). Der Ursprung des italienischen Fondaco führt ebenso wie spanisches alfóndiga/alhóndiga und arabisches funduq (فندق) zum griechischen phoundax `Warenhaus´, dem Bedeutungskern über die Sprachen hinweg. Die Institution bedient also die Interessen des fahrenden Händlers, die Rastplätze benötigten und zudem eines gesteigerten Schutzes ihrer Waren und ihres Vermögens bedurften. Über das arabische funduq gelangte der Begriff als pondok ins Malaiische und schließlich in Afrikaans, in beiden Fällen eine improvisierte Hütte bezeichnend. Venedig gestattet erstmals 1382, dass sich jüdische Geldverleiher und Händler dort niederließen. Diese wurden nach ihrer Herkunft tedeschi genannt, »die Deutschen«, im Unterschied zu den gleichfalls jüdischen levantini und ponentini. Die Fondaco dei Tedeschi in Venedig besteht noch heute. Die spezifischen Eigenschaften der unterschiedlichen Institutionen spiegeln in unterschiedlichen Kulturräumen auch das Reiseverhalten: »The existence of the funduq and fondaco in the Muslim world encouraged European traders to visit Islamic ports, while the lack of comparable institutions in European cities mean that Muslim merchants rarely journeyed to European markets« 2).

  • Olivia Remie Constable
    Funduq, Fondaco, and Khan in the Wake of Christian Commerce and Crusade
    S. 145-146 in A. E. Laiou, R. P. Mottahedeh (Hg.): The Crusades from the Perspective of Byzantium and the Muslim World, Washington 2001: Dumbarton Oaks Research Library and Collection.
  • Olivia Remie Constable
    Housing the Stranger in the Mediterranean World.
    Lodging, Trade and Travel in Late Antiquity and the Middle Ages.
    XII, 427 S., Bibliographie 362-404, Cambridge 2003: Cambridge University Press
    Mit Hinweisen zu den aufgeführten Beherbergungsvarianten. Rezension: Kathryne Beebe, Journal of the Oxford University History Society JOUHS 2004. Inhalt:
    • 'Accepting all comers': a cross-cultural institution in late antiquity
    • The transition from Byzantium to the Dar al-Islam
    • Commerce, charity, community, and the Funduq
    • Colonies before colonialism: western trade and the evolution of the Fondaco
    • Conquest and commercial space: the case of Iberia
    • Fondacos in Sicily, South Italy, and the crusader states
    • Changing patterns of Muslim commercial space in the later middle ages
    • Christian commerce and the solidification of the Fondaco system
    • The Fondaco in Mediterranean Europe.
  • Heyd, Wilhelm
    Ueber Funda und Fondaco
    Zu Diez' etymol. Wörterbuch d. roman. Sprachen. 4. Aufl. 1878. S. 143.451.
    Bayerische Akademie der Wissenschaften; Philosophisch-Philologische Klasse. Sitzungsberichte S. 617-627 München 1880: Franz in Komm.
  • Valérian D.
    Le fondouk, instrument du contrôle sultanien sur les marchands étrangers dans les ports musulmans (XIIème-XVème siècles)?
    S. 677–698 in: C. Moatti (Hg.): La mobilité des personnes en Méditerranée de l’antiquité à l’époque moderne. Rome 2004.
  • Simonsfeld, Henry
    Der Fondaco dei Tedeschi in Venedig und die deutsch-venetianischen Handelsbeziehungen
    Bd. 1 Quellen und Forschungen. Urkunden 1225-1653. XXII, 492 S.
    Bd. 2. Geschichtliches. Liste der Consuln der deutschen Kaufmannschaft im Fondaco 1492-1753. Grabschriften von Deutschen in Venedig. Anhang: Zur Geschichte deutscher Gewerbetreibender in Venedig. XVI, 396 S. Stuttgart: Cotta 1887

Khān, Han, Wakāla, Karawanserai

Khān und Wakāla wurden vor allem im (ägyptischen) Mamlūkenreich ab dem 13. Jahrhundert betrieben; Wakāla auch im ottomanischen Raum. Der persische Begriff (كاروانسرا kārwānsarā) bezeichnete Rastplätze für Karawanen und diente daher auch als Warenlager, Markt- und Handelsplatz mit Versorgungsmöglichkeiten, etwa Werkstätten. Gleichbedeutend ist türkisches Han, Hane ist ein Haushalt (Raum oder Haus).

  • Alrawadieh, A., Alrawadieh, Z.
    Tracing the Ottoman caravansaries along the road between Bilād Al-S̲hām and Istanbul.
    Journal of Tourism History, 13.3 (2021) 229–248. DOI
  • Müller, Karl
    Die Karawanserai im vorderen Orient.
    Diss. Dresden. (=Bauwissenschaftliche Beiträge, 6) 67 S. 64 Abb., 10 Tafeln. Berlin 1920: Der Zirkel. Rezensionen von Herzfeld und Dombart
  • Sennoune O.
    Fondouks, khans et wakalas à Alexandrie à travers les récits de voyageurs.
    Annales Islamologiques, 38 (2004) 453–489.
  • Wimmel, Robin
    Caravanserais and Khans as Commercial Architecture: Accommodating Long-Distance Travelers in West Asia.
    S. 108-122 (Bibliogr. S. 120–122) in: The Routledge Handbook of Global Islam and Consumer Culture. Routledge . Online

Domunculae, Hospitalia, Deversoria

Basierend auf Texten antiker Autoren und archäologischen Befunden werden römische Unterkünftssysteme für Gäste und Reisende rekonstruiert, die ab dem 1. Jahrhundert BC als Domunculae oder Hospitalia bekannt waren. Im Unterschied dazu waren die Deversoria genannten Bauten ausschließlich aristokratischen Gästen vorbehalten. Die Autoren identifizierten 31 Deversorien in 28 Residenzen, überwiegend im Raum Spanien, Großbritannien und Gallien, vom 1. bis zum 7. Jahrhundert BC.

  • J.-Ph. Carrié
    Le deversorium dans les villae occidentales tardives: éléments pour une identification archéologique.
    Antiquité tardive 18 (2011) 277-296 DOI
  • H. Bender
    Archäologische Untersuchungen zur Ausgrabung Augst-Kurzenbettli.
    Ein Beitrag zur Erforschung der römischen Rasthäuser.
    174 S., hier S. 133-135. Antiqua 4 Frauenfeld: Huber 1975.

Hospitäler, monastic lodging

Dem griechischen Xenodochium bedeutungsgleich ist das Hospital/Hospiz aus lateinischem hospes 'Gast'. Im westlichen Europa forderte das Reformkonzil 816 von den Bischöfen die Stifte und Klöster mit einem Hospitium für pauperes und peregrini zu versehen (Sternberg S. 304-306), so findet sich auf dem Klosterplan von St. Gallen in der Schweiz ein domus peregrinorum et pauperum.

Die weitaus meisten liegen extra muros, also außerhalb der Stadtmauern, dazu mögen die Standorte ehemaliger römischer Anlagen beigetragen haben (Rasthäuser, Straßenstationen, lat. mansiones).

Mit der Errichtung von Weghospitälern an den Alpenübergängen erscheint eine neue Institution, die wesentlich mit dem christlichen Kulturraum verbunden ist, also mit der Gründung tausender Klöster im nördlichen Europa und den Pilgerwegen, etwa ins Heilige Land und nach Rom, → Zeitleiste der Pilgerfahrten.

  • Amouroux, Monique
    Colonization and the creation of hospitals: The eastern extension of western hospitality in the eleventh and twelfth centuries
    Mediterranean Historical Review, 14.1 (1999) 31-43
  • Berger, Jutta Maria
    Die Geschichte der Gastfreundschaft im hochmittelalterlichen Mönchtum. Die Cistercienser.
    Zugl.: Münster (Westfalen), Univ., Diss., 1996/97. Berlin Akad.-Verl. 1999 DOI
  • Maurice Howard
    Monastic Lodgings. Housing the King Before and After the Reformation.
    14 S. in: Anthony Musson, J. P. D. Cooper (Hg.): Royal Journeys in Early Modern Europe. London 2022: Routledge DOI
  • Horden, Peregrine
    The Earliest Hospitals in Byzantium, Western Europe, and Islam.
    The Journal of Interdisciplinary History, 35.3 (2005) 361-389 Online
  • Morelli, Laura Good
    Medieval pilgrims' hospices on the road to Santiago de Compostela.
    2 Bde. 373 Bl. Diss. Yale University, 1998.
  • Michael Matzke
    De origine Hospitalariorum Hierosolymitanorum.
    Vom klösterlichen Pilgerhospital zur internationalen Organisation.
    Journal of Medieval History, 22.1 (1996) 1-23, DOI: 10.1016/0304-4181(96)00004-8
  • Schreiber, Georg
    Mittelalterliche Alpenpässe und ihre Hospitalkultur.
    Miscellanea Giovanni Galbiati Tl. 3 (1951) 335-352
  • Schneider, Walter
    Die Hospitäler im Raum Alt-Tirol. Probleme einer Pass- und Übergangsregion.
    S. 59-99 In: Michael Matheus (Hg.): Funktions- und Strukturwandel spätmittelalterlicher Hospitäler im europäischen Vergleich. Stuttgart 2005. (Geschichtliche Landeskunde 56).
  • Zenhäusern, Gregor
    „Domus Montis Iovis“. Zu Anfängen und Entwicklung eines Passhospitals (XI.-XIII. Jh.)
    Vallesia: bulletin annuel de la Bibliothèque et des Archives cantonales du Valais, des Musées de Valère et de la Majorie= Jahrbuch der Walliser Kantonsbibliothek, des Staatsarchivs und der Museen von Valeria und Majoria (1999) 161-203. Online

Gesellenherberge, Gesellenhospitium, Herberge zur Heimat

Wanderburschen, Gesellenwanderung (Walz)

  • Schulz, Knut
    Gesellentrinkstuben und Gesellenherbergen im 14./15. und 16. Jahrhundert.
    S. 221-242 in: Hans Conrad Peyer, Elisabeth Müller-Luckner (Hg.): Gastfreundschaft, Taverne und Gasthaus im Mittelalter (= Schriften des Historischen Kollegs. Kolloquien, 3). München/Wien 1983.
  • Clemens Theodor Perthes
    Das Herbergswesen der Handwerksgesellen.
    Gotha 1856 (VI, 86 S.); [Dt. Herbergsverein], [Bethel bei Bielefeld] 1933, 3.A. 45 S. in: Der Wanderer, Karl Johannes Lemmermann)
  • Gustav Augener, Rheinisch-Westfälischer Provinzial-Ausschuß für Innere Mission
    Die Herbergen zur Heimath und die Vereinshäuser in ihrer socialen Bedeutung für die Gegenwart (auf Grund der Geschichte dieser Anstalten in Rheinland und Westfalen)
    VIII, 116 S. Velhagen & Klasing, Bielefeld, 1869 Online
  • Lüttgen, Franz
    Vom Gesellenhospitium zum Kolpinghaus: Die Geschichte der Häuser im Katholischen Gesellenverein bis zum Ersten Weltkrieg.
    Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein 204 (2001) 183-228.
  • Paul David Herz
    Die Innungen und die Herbergen zur Heimath : Welche Aussichten und Aufgaben erwachsen uns aus der gegenwärtigen Innungsbewegung für die Weiterentwickelung unserer Herbergen zur Heimath?
    Referat gehalten bei der Conferenz für das Herbergswesen in Dresden, am 11. April 1883.
    16 S. Commissionsverlag der Buchhandlg. des Vereinshauses, Dresden, [1883] Online
  • Herbergen zur Heimat, Hospize, Vereinshäuser, Kellnerheime und Seemannshäuser.
    Bethel b. Bielefeld, 1892 ausgegeben vom Central-Ausschuß für innere Mission; 1898 ausgegeben vom Deutschen Herbergsverein und dem Central-Ausschuß für innere Mission. Ausgabe A: Länder/Provinzen, Ausgabe B: A–Z
  • Scheffler, Jürgen
    Vom Herbergswesen für Handwerksgesellen zur Fürsorge für wandernde Arbeiter: Herbergen zur Heimat im Zeitalter der Industrialisierung, 1854-1914.
    ders. (Hg.): Bürger und Bettler. Materialien und Dokumente zur Geschichte der Nichtseẞhaftenhilfe in der Diakonie, Bielefeld: VSH 1 (1987) 10–19

Gasthaus, Wirt & Wirtshaus, Auberge & Taverne ab dem Mittelalter

Die ältesten (Gasthöfe, Hotels …) der Welt sind in Japan belegt, das Guiness-Buch der Rekorde nennt
seit 705 Nishiyama Onsen Keiunkan, 717 Koman, 718 Hōshi. In Europa sind urkundlich belegt beispielsweise:

  • 803 Stiftskeller des Klosters St. Peter in Salzburg
  • 1126 Gasthof Taferne in Mandling, Österreich
  • 1158 das Gasthaus zum Riesen, Miltenberg
  • 1227 Gasthof Sternen in Wettingen
  • 1231 Herberge zum Löwen in Seelbach-Schönberg
  • 1246 Sanct Peter in Bad Neunahr-Ahrweiler
  • 1287 Maid's Head Hotel« in Norwich
  • 1311 Zum roten Bären in Freiburg im Breisgau
  • Böhnisch, Tomke
    Hier war Tag und Nacht was los… Die Gasthäuser.
    in: Stubenvoll, Willi (Hg.): Die Straße. Geschichte und Gegenwart eines Handelsweges; 750 Jahre Messen in Frankfurt S. 243−258.
  • Bréchon, Franck
    Entre hôpitaux et auberges. L'accueil du voyageur en Cévennes à la fin du Moyen Âge.
    Revue historique, 697 (2021) 27-66
  • Noël Coulet
    Les hôtelleries en France et en Italie au bas Moyen Age
    S. 181−205 in: Charles Higounet (Hg.): L'homme et la route en Europe occidentale au Moyen Age et aux Temps Modernes. Presses universitaires du Midi, 1982, Online .
  • Beat Kümin, B. Ann Tlusty
    The World of the Tavern. Public Houses in Early Modern Europe.
    XIII, 249 S. Aldershot 2002:Rutledge. DOI
  • Herbert May, Andrea Schilz (Hg.)
    Gasthäuser. Geschichte und Kultur.
    348 S. Petersberg 2004: Imhof
  • Peyer, Hans Conrad, Elisabeth Müller-Luckner
    Gastfreundschaft, Taverne und Gasthaus im Mittelalter .
    München 1983: R. Oldenbourg. 275 S. Kolloquium 27. bis 30. Jan. 1982 in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
  • Peyer, Hans Conrad
    Von der Gastfreundschaft zum Gasthaus.
    Studien zur Gastlichkeit im Mittelalter
    (=Monumenta Germaniae Historica 31) Hannover 1987
  • Potthoff, Ossip Demetrius, Kossenhaschen, Georg
    Kulturgeschichte der Deutschen Gaststätte, umfassend Deutschland, Österreich, Schweiz und Deutschböhmen
    Nachdruck der Ausgabe Berlin 1933, Hildesheim, Zürich, New York 1996
  • Rauers, Friedrich
    Kulturgeschichte der Gaststätte
    (=Schriftenreihe der Hermann–Esser–Forschungsgemeinschaft für Fremdenverkehr) 2 Bde. XV, 1516 S. 1 farb. Falttafel, 707 Abb. Berlin 1942: Metzner.
  • Jürgen Reulecke /Barbara Stambolis (Hg.)
    100 Jahre Jugendherbergen 1909-2009. Anfänge, Wandlungen, Rück- und Ausblicke.
    443 S. Ill. Bibl. S. 433–436. Essen 2009: Klartext. Inhalt
  • Schrader, Otto
    Neuhochdeutsch Wirt (hospes).
    Wissenschaftliche Beihefte zur Zeitschrift des Allgemeinen Deutschen Sprachvereins. Reihe 5, H. 32 (1910) 63-66.
  • Weber, Walter
    Von Wirtshäusern, Reisenden und Literaten.
    Eine kleine Chronique scandaleuse des Wirtshauslebens. in: Bausinger, Hermann / Beyrer, Klaus / Korff, Gottfried (Hgg.): Reisekultur 1991, S. 82-90.
  • Wehner, Donat, Anke Wesse
    Rasthäuser - Gasthäuser - Geschäftshäuser: zur historischen Archäologie von Wirtshäusern.
    220 S. Bibliogr. 195 -220 Bonn 2015: Habelt. Inhalt u.a.:
    • Donat Wehner
      Methodische Überlegungen zum Nachweis mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Wirtshäuser
    • Fritz Jürgens
      Rasthäuser an langer Straße. Studien zu Lage und Verbreitung mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Wirtshäuser
    • Stefan Vasiliadis
      Damit der Gast sich wie zu Hause fühlt. Zu Struktur, Grundriss und Typen von Wirtshäusern
    • Sabrina Autenrieth
      Zum gebaaschten Dragoner. Entwicklung und Symbolik von Wirtshausauslegern in Mitteleuropa
    • Steffen Berger und Nina Krischke
      Durchgehend warme und kalte Küche. Nahrungszubereitung und Küchenutensilien in der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Wirtshausküche
    • Till Kühl
      In fremden Betten. Von Unterkunft und Obdach in Gasthäusern seit dem Mittelalter
    • Marc David Bieler
      Austern, Tauben, Schafsköpfe. Von Speisen in mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Wirtshäusern
    • Fritz Jürgens, Florian Rinser und Donat Wehner
      Am Becher erkennt man den Zecher. Trinkgefäße und Alkoholgenuss in Wirtshäusern des Mittelalters und der Frühen Neuzeit
    • Till Kühl
      Da war der Wurm drin … - Entsorgung und Hygiene in mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Wirtshäusern
    • Katharina Ostrowski
      Nach der Mess' die Maß - Zu Devotionalien und religiösen Objekten als Zeichen von Frömmigkeit und Religiosität im Wirtshaus des Mittelalters und der Frühen Neuzeit
    • Florian Fuchs, Donat Wehner
      Gewerbe und Handel. Das Wirtshaus als Geschäftszentrum
    • Christina Schubert
      Wirtin, gebt mir noch ein Bier! Rollenverteilung von Mann und Frau im Wirtshaus
    • Janna Kordowski, Nils Wolpert
      Fürsten, Bürger, Bauern - Von armen und reichen Wirtshausbesuchern im 16. Jahrhundert
    • Janna Kordowski und Donat Wehner
      Katalog archäologisch und bauhistorisch erfasster Wirtshäuser des Mittelalters und der Frühen Neuzeit.
  • Wallner, Ernst M.
    Von der Herberge zum Grandhotel. Wirtshäuser und Gastlichkeit. Geschichte, Wirtshausnamen, Wirtshausschilder.
    100 S. Konstanz 1968/1970: Rosgarten.
  • Wolff, Philippe
    L’Hotellerie, Auxiliaire de la Route. Notes sur les Hotelleries Toulousaines au Moyen Age.
    Bulletin Philologique et Historique du comité des trauvaux historiques et scientifiques, 1 (1960) 189–205
  • Zaniboni, Eugenio
    Alberghi italiani e viaggiatori stranieri sec. XIII-XVIII.
    178, XVI S. Napoli 1921: Libreria Detken & Rocholl, B. Jahannowsky.

Hotels in der Neuzeit

  • Baum, Vicky
    Menschen im Hotel.
    Berlin 1929: 1987: Kiepenheuer & Witsch
    • Vaillant Maélys
      Heterotopien in den Hotelromanen Vicki Baums.
      Dissertation Université libre de Bruxelles. 153 S. Berlin 2021: Frank & Timme, Verlag für wissenschaftliche Literatur. Inhalt
  • Champion, Sarah
    Willkommen im Fortune-Hotel. Geschichten von Unterwegs.
    München 2001: Droemer Knaur.
  • Dallas, Sandra
    No More than five in a bed. Colorado Hotels in the old days.
    IV, 208 S. zahlr. SW-Abb., Bibliographie, Register. Oklahoma/USA 1967: University of Oklahoma. 37 alte Hotels aus Colorado werden in Text und Bild vorgestellt.
  • Anne Nagel
    Das Grandhotel Les Trois Roi in Basel.
    (Schweizerische Kunstführer, 82.820) Bern 2007: Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK.
    Das Trois Roi in Basel am Rhein wird 1681 erstmals als Herberge für Herrschaften erwähnt und scheint daher das älteste Grandhotel Europas zu sein.
  • Nooteboom, Cees
    Nootebooms Hotel.
    Frankfurt am Main 2000: Suhrkamp
  • Pannenbecker, Marion
    Club-Urlaub und Animation. Beobachtungen in einem Hotel des Robinson-Club Jandia Playa auf Fuerteventura, Kanarische Inseln.
    (=Materialien zur Tourismusforschung) 76 S. Starnberg 1985: Studienkreis für Tourismus.
  • Raoul Schrott
    Hotels. Reisen bis ans Ende des Ankommens.
    in: Paolo Bianchi (Hg.): Ankommen - Hiersein - Weggehen.
    Köln 1997: Kunstforum International 136
  • Stempel, Hans; Ripkens, Martin (Hg.)
    Hotel-Geschichten.
    München 2005: dtv
1)
R. Santangeli Valenzani
Pellegrini, senatori e papi
Gli xenodochia a Roma tra il V e il IX secolo
in: Rivista dell'Istituto nazionale d'archeologia e storia dell'arte, 1996, 19-20
2)
s.Constabel, S. 110
wiki/herberge.txt · Zuletzt geändert: 2025/01/29 05:48 von norbert

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