Inhaltsverzeichnis

Buschmechanik

Zur Alltagserfahrung eines Fernmobilreisenden gehört: Unverhofft kommt oft. Die einen glauben an die Kraft der *Risikoanalyse, andere an eine vorbeugende Heilung durch *Wartung. Berufskraftfahrer in aller Welt beschwören höhere Mächte und zeigen dies durch:

Unverhofft kommt oft oder: Shit happens

Es ist nicht die Frage, ob etwas kaputt geht, sondern wann. Das, was daheim als unwahrscheinlich verdrängt wird, manifestiert sich unterwegs als »Singularität«:

  1. Murphy's Law:
    Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen.
  2. Finagles Law:
    Es geht im schlimmstmöglichen Augenblick schief.
  3. In the Middle of Nowhere:
    Es gibt in der Umgebung weder Werkstatt noch Werkzeuge, weder Spezialisten noch Ersatzteile.
  4. Der Bedarf an * Unobtainium steigt rapide, * Bricolage ist gefragt, * Problemlösung und * Reparatur.

Erste Maßnahmen

Gestärkt durch die Lebensweisheit »Verschüttete Milch kriegt man nicht zurück in die Kanne« heißt es nun Ruhe bewahren. Erst wenn die *Notlage präzise erkannt werden kann, lassen sich *Notlösungen planen. Die häufigsten Fehlerquellen lassen sich schnell prüfen:

  1. Batterie leer?
  2. Tank leer?
  3. Sicherung durchgebrannt?
  4. Bedienungsfehler durch falsche Annahme oder falsche Schlussfolgerung?
  5. Ist dies geprüft und ausgeschlossen, wird ein technischer *Fehler gesucht.

Dummerweise kommt ein Problem selten allein, siehe Finagles Law. Kann sein, dass man mitten auf der Straße festsitzt oder im Dauerregen. Hinzu kommen Durst, Hunger, Druck auf der Blase und vor allem: Wo und wie verbringen wir die Nacht? Neben technische Probleme treten also alltägliche; Angst, Panik und Aufregung machen das nicht besser, sind aber schlechte Ratgeber und können tiefer ins Desaster führen.
Die effektivste Strategie heißt: *Druck rausnehmen:

Abwarten, Tee trinken und nachdenken

Falls die Lösung nicht auf der Hand liegt, kann es helfen:

Untersuchen und Messen, Reinigen und Schmieren

Der Dreischritt von Problem-Ursache-Lösung kann weiter differenziert werden:

  1. Welche Symptome sind wahrnehmbar? Geräusche, Wärme, Vibration, Klappern usw., siehe *NVH
  2. Seit wann bzw. in welchen Situationen treten sie auf?
  3. Die häufigsten Pannen zu kennen, kann helfen.
  4. Was könnte Auslöser gewesen sein, was das zugrundeliegende Problem?
  5. Ursache?
  6. Mögliche Lösungen?

Aktionismus kann schaden, wenn Lösungsmaßnahmen auf falschen Annahmen oder oberflächlichem Anschein beruhen. Jedes Problem hat eine Ursache. Aber diese hat meist wieder eine Ursache und so weiter. Letztlich muss die Problemkette erkannt und gelöst werden, auch wenn es fürs erste vielleicht genügt, den nächsten Ort zu erreichen:

In Reichweite eines Ortes:

Hilfsmittel, Werkzeuge und Ersatzteile

Zurück in der Zivilisation kann man sich überlegen, ob die improvisierte Lösung durch eine professionelle ersetzt werden muss. Das ist nicht einfach, wenn Ersatzteile nicht im Land zu erhalten sind: per E-Mail kann »Der Freundliche« zuhause befragt werden, Ersatzteilkataloge sind online immerhin zu lesen und der ADAC vermittelt Spezialisten oder den Transport, in vielen Ländern gelten auch die Leistungen des Schutzbriefes.

Vorbildhafte Buschmechanik


Pendant * Fachidiot
siehe auch
* DIY
* right to repair
* law of instrument

<html><img src=„https://vg07.met.vgwort.de/na/31fde68a6b7f4530a15e208e1d11730b“ width=„1“ height=„1“ alt=„“> </html>