Locus amoenus

Lateinisch der `liebliche Ort´, ein Idyll 1), ein Garten Eden (Paradies), die Vorstellung einer Oase - Orte, die ein einfaches Leben ermöglichen im Gegensatz zu »locus terra deserta, locus horroris (terribilis) in vasta solitudo« einem unbewohnten Land, einem schrecklichen Ort in wüster Einsamkeit; doch sind beide Orte der Phantasie und Raumvorstellungen wie andere topoi.

Der locus amoenus kann in einer romantischen Wildnis liegen oder in einer kultivierten Natur, doch ist seine Vorstellung vor allem geprägt von den Zeitläuften. Dabei kann ein locus terribilis (wie das Gebirge) zum locus amoenus werden wie seit etwa 1800. Ähnliches gilt für den Strand, die einsame Insel, das Hirtenidyll oder den edlen Wilden. Umgekehrt wird aus einem locus amoenus (der Orient im 19. Jahrhundert) wieder ein locus terribilis und auch für den Wilden Westen und den Wilden Osten lassen sich beide Vorstellungswelten finden, siehe frontier und Go West, jedoch leitet eher ein bequemer Spaziergang zum locus amoenus als schweißtreibendes Trekking.

Literatur

1)
`Bildchen´ < griech. εἶδος eidos `Bild´