Die Umschreibungen für Vagabunden als einen Teil des Fahrenden Volkes betonen den Unterschied zum reisenden Fremden (lat. Peregrini Hospites), indem sie sich zum einen auf das Fehlen von Herkunft und Wohnsitz (lat. in nullo certo loco consistere) konzentrieren, auf das Fehlen eines Ziels (lat. errovagus est erro instabilis et vagus) und zum anderen auf die daraus folgende Unrast und Mobilität als Landläufer oder Landstreicher, verbunden mit der Wertung als Taugenichts, Schmarotzer.
Dagegen taugen seine vielfältigen, schillernden Tätigkeiten nicht für eine hinreichende Definition, vielmehr dient das Adjektiv vagabundus als begriffliche Klammer unterschiedlicher Gruppen, etwa »vagabunde Ziegeuner, Jauner, und anderes Herrloses Gesindlein«, die ältesten Wurzeln führen jedoch zu Hökern und Reisläufern, die einem das Fell über die Ohren ziehen - jeder auf seine Art. Immer wieder scheint durch, dass auch Angehörige anderer mobiler Gruppen (Vaganten, walzende Gesellen, clerici vagi) leicht zum 'vagabundus' werden können.
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Dem Rechtsbegriff Vagabund werden auch ältere deutsche Bezeichnungen zugeordnet wie 1):
Im Französischen heißt es vagabonds et gens sans aveu, im Englischen sind synonym:
bum, derro (austral. Slang), dosser (brit. Slang), down-and-out, drifter, hobo (US-amerik.), itinerant, knight of the road, outcast, rolling stone, rover, swagman (austral.), tramp (veraltet), vagrant, wanderer, wayfarer.
»Vagabund« ist als Lehnwort in den meisten europäischen Sprachen eingebürgert, davon jedoch abweichend finnisch: kulkuri, pummi, russisch бродяга brodjaga `Brotjäger´, schwedisch luffare `Läufer´ und persisch دوره گرد (dore gard `Umhergehen´), خانهبهدوش (xane be dush).