Abschiedsworte an Pellka »Jetzt schlägt deine schlimme Stunde, du Ungleichrunde, du Ausgekochte, du Zeitgeschälte, du Vielgequälte, du Gipfel meines Entzückens. Jetzt kommt der Moment des Zerdrückens mit der Gabel! --- Sei stark! Ich will auch Butter, Salz und Quark« Joachim Ringelnatz (1883–1934), Gedichte 1934
Für eine kurze Tour genügt ein Beutel mit Proviant, jedoch gibt es zahlreiche Möglichkeiten für → Mahlzeiten im Freien. Unterwegs eignen sich getrocknete Lebensmittel, die nicht zubereitet werden müssen: Brot, (Trocken-)obst, Trockenfleisch, Speck. In Tibet wird Quark in Würfelform (Chura kampo) getrocknet, durchbohrt und als Kette um den Hals mitgeführt 1). Im südlichen Afrika gibt es Biltong von Rind, Kudu, Springbok, Oryx. Im Himalaya sind getrocknete Aprikosen beliebt, im nordafrikanischen Raum getrocknete Datteln, im türkischen Raum sind es Kürbiskerne.
Für viele Menschen bildet bushmeat die wichtigste Fleischquelle, ähnlich, jedoch nicht auf Fleisch beschränkt ist bushtucker in Australien und country food in Kanada.
Käme es nur darauf an satt zu werden, so genügten Zucker, Mehl, Öl, Zwiebeln, Knoblauch, Dörrobst und Trockenfleisch - also ganz so, wie es die Siedlerpioniere und Nomaden gehalten haben: ohne Strom, auf mobilen Kochstellen und am Lagerfeuer auf abendlich wechselnden Stellplätzen.
Gemeinsames Kochen und Essen hebt jedoch auch die Stimmung und die meisten Menschen reagieren verstimmt, wenn ihre Essgewohnheiten gestört werden, auch in der Wüste. Wenn die Massai sich jahrhundertelang von Milch und Blut ihrer Kühe ernährt haben, können wir das auch - aber wollen wir das? Also muss der Speiseplan gesichert sein und alle Vorlieben müssen darin enthalten sein. Fernmobilreisende sollten also Lebensmittelvorsorge betreiben, wenn sie längere Zeit unterwegs sind, insbesondere in Regionen, in denen die Beschaffung gewohnter Lebensmittel nicht sichergestellt ist.
Manche Lebensmittel halten sich eine halbe Ewigkeit. Wenn sie richtig verpackt und geschützt sind, kann auch das Mindesthaltbarkeitsdatum mehr oder weniger überschritten werden - ganz so, wie es der Name sagt: mindestens haltbar bis. Feucht gelagert verdirbt jede Nahrung schnell; Licht und erhöhte Temperaturen beschleunigen den Zerfall. Konservieren beginnt also beim
Obst und Gemüse beeinflussen sich in Geschmack und Reifung. Nachreifende (klimakterische) Sorten geben das Pflanzenhormon Ethylen ab. Dieses lässt jedoch manch andere Sorten schneller verderben. Daher sind folgende Gruppen möglichst getrennt zu lagern:
Obst | Gemüse | unter | |
---|---|---|---|
nachreifend | Äpfel, Birnen, Pflaumen | Broccoli, Gurken, Blumenkohl, Lauch, Paprika, Pilze, Spinat, | 8 °C |
nachreifend | Avocado, Bananen, Pfirsiche, Zitrusfrüchte | Kartoffeln, Tomaten | 16 °C |
Ethylen-empfindlich | Melonen, Mango | Gurken, Salate, Möhren, Weißkohl | 8 °C |
Manche Methoden lassen sich unterwegs praktizieren, etwa wenn frische Lebensmittel nur punktuell erhältlich sind und für einige Tage oder Wochen aufbewahrt werden sollen:
Konservieren bedeutet, die Lebensmittel vor Mikroorganismen (Bakterien, Schimmelpilze und Hefen) zu schützen. Nicht jede Konservierungsmethode wirkt dabei gleichermaßen gut. Andererseits werden manche Hefen (Bierhefe) und Schimmelpilze (Edelschimmel) genutzt, um Lebensmittel zu fermentieren und damit haltbar zu machen.
Heiko Antoniewicz
Die Lebensmittelvorräte locken zahlreiche Tiere an, spätestens die * Kochstelle sendet intensive Gerüche in die Umgebung. Lagerung und Zubereitung müssen beim Freien Campen oder gar beim bush camp sehr bedacht organisiert werden. Selbst wenn es weit und breit keine Menschen gibt, finden sich zahlreiche tierische Futterkonkurrenten ein:
Mit der englischsprachigen Ausgabe Germany des Reiseführer-Giganten Lonely Planet unterwegs in Deutschland fährt man mitnichten ins unbekannte Deutschland. Wenn die darin angepriesenen Ziele im Niveau den Empfehlungen für Germany's most delicious dishes (Lonely Planet Editors, 12 October 2020) entsprechen, dürfte sich nicht jeder angesprochen fühlen:
Das ist natürlich ein Klischee, denn die geheimen Vorlieben der Deutschen sind völlig anders, wie die begeisterten Kommentare unter dem Beitrag der ZEIT vom 24.02.2021 Wir lieben Tiefkühlkost zeigen: