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Inselanlage Reisemobil
Das Hauptziel einer solchen Inselanlage ist, möglichst lange einen selbst gewählten Stellplatz in der Natur nutzen zu können, wenn eine externe Infrastruktur nicht vorhanden ist.
Das Risiko besteht darin, dass durch äußere Umstände eine unvorhergesehene *Notlage entsteht, mit Folgen, die durch die Ausgesetztheit der Umgebung nur begrenzt gestaltet werden können. Im Unterschied zur Survival-Situation ist das Reisemobil jederzeit in der Lage, die selbst gewählte Isolation aufzugeben. Im Unterschied zu einer Robinson-Situation ist die Ausgangssituation in vollem Umfang planbar.
Autarkieziele
Das Ausmaß der erwünschten Autarkiefähigkeiten resultiert aus den Reisezielen und Reiseumständen. Letztlich wird die Standzeit immer bestimmt durch die Nutzerbedürfnisse und die Batteriekapazität. Ersteres ist schwierig zu ändern, letzteres wiegt schwer. An Fahrtagen beginnt die Standzeit immer mit vollen Batterien (Bleibatterien 80% oder mehr mit Ladebooster).
Reichweite in Kilometern
Der längste Reiseabschnitt ohne Treibstoffversorgung bestimmt die Mindeststrecke. Diese verlängert sich durch mehrere Faktoren:
- Vielleicht hat die einzige Tankstelle auf der Route keinen Treibstoff oder keinen Strom?
- Vielleicht muss man nach xxx km umkehren, weil die Route nicht passierbar ist (Pass, Furt, Brücke, Morast)?
- Umwege und Irrwege müssen berücksichtigt werden.
- Der Schlupf beim Fahren im Gelände kann die tatsächlich gefahrene Strecke bis zu 20% verlängern.
- Beim Fahren mit Untersetzung steigt der Treibstoffbedarf erheblich.
Dauer in Tagen oder Wochen
Die Reiseplanung für zwei Phasen von A über B nach C addiert Fahrtage, Ruhetage und Organisationstage mal Faktor 1,5. Hinzu kommen Tage für Pannen, Behörden, Krankheit, Erschöpfung.
Überlebenswichtig sind die Wasservorräte sowie Nahrung für die Gesundheit und Genussmittel für die Stimmung.
Die Vorräte sollten für mindestens zwei Phasen (also A bis C) reichen, auch wenn die Versorgung in B möglich wäre. Trinkwasser kann man gar nicht genug mitnehmen.
Orientierung jederzeit sicherstellen können
Je ausgesetzter und einsamer die Route, desto intensiver die Informationsaufbereitung vor der Fahrt.
Hinweise zu Roadbook beachten.
Neben dem *GPS mit *OSM-Daten weitere Infomationen recherchieren und bereithalten:
- Hinweise und POI aus Foren
- Google Maps
- Lkw- und Busfahrer vor Ort
Navigationshilfen: Kompass, Lineal, Zirkel
Notfälle selbst bewältigen
Siehe:
*Bergung
*Buschmechanik
*Defekte
*Fehler
*Pannen
Kommunikation herstellen können
- Netzabdeckung kennen
- mehrere SIM-Karten und Funknetze nutzen
- eventuell Satellitentelefon
Autarkiestruktur
Additive Maßnahmen
Autarkie kann additiv hergestellt werden durch größere Vorräte und dafür geeignete Ausbauten, also
- mehr Treibstoff (Tankvolumen), Öle, Filter erhöhen die Reichweite;
- mehr Wasser (Tankvolumen), Lebensmittel;
- mehr Energiespeicher (Batteriekapazität) durch größere Bleibatterien oder Lithium-Ionen-Batterien;
- die richtigen Informationen und Geräte helfen die Orientierung zu behalten;
Infrastrukturmaßnahmen
Autarkie kann infrastrukturell hergestellt werden durch Auswahl der Aggregate, Leitungsführung, Systemplanung, also
- redundante Energiesysteme, also etwa Heizen mit Gas oder Diesel;
- einer entkoppelten Energienutzung der Hauptverbraucher (Wärme, Kälte, Kochen) vom Bedarf an elektrischer Energie, also etwa Gasnutzung auch ohne Strom;
- koordinierten Reichweiten der mitgeführten Energiearten, damit nicht die knappste Energieform das Ende der energieautarken Standzeit bestimmt;
- alternative (händische) Systeme bei Ausfall von Reglern, Steuerungen, Pumpen
- einer jederzeit gewährleisteten Fahrfähigkeit (Starterbatterien voll, Dieselreserven für xxx km).
Nachhaltigkeit
Flexibles, konstruktives Handeln erhöht die Autarkiefähigkeiten, indem die begrenzten Ressourcen eines Reisemobils bedacht eingesetzt werden. Das bedeutet Gewohnheiten und bequeme Lösungen zu befragen hinsichtlich
Zwischen diesen vier Kennwerten muss ein nachhaltiges Gleichgewicht bestehen. Weil dadurch Wünsche an Möglichkeiten angepasst werden, muss die Bereitschaft bestehen, Gewohnheiten zu verändern.
Das schließt technische Optimierungen ein, geht aber darüber hinaus und befragt Verhalten und Fähigkeiten, also
- den energetischen Eigenverbrauch des Systems senken und Energie sparen
- passendes Batteriemanagement: Erhöhen des Batterie-Ladezustandes situationsabhängig mittels Solaranlage oder Generator; 100%-Ladefähigkeit mit Ladebooster oder CTEK-Ladegerät
- richtiges Fahrverhalten
- bedachte Nutzung der Vorräte, Selbstversorgung, Märkte und natürliche Ressourcen nutzen
- alternative Orientierungsmöglichkeiten bereithalten, etwa Karten und Kompass
- Buschmechanik: richtige Diagnosen stellen, improvisieren, mit Medikamenten und Werkzeugen richtig umgehen
Siehe auch
*Energiebedarf
*Energie sparen
*Energietechnik
*Energieversorgung
*Energieversorgungslücken
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