Siegbert A. Warwitz
Sinnsuche im Wagnis. Leben in wachsenden Ringen. Erklärungsmodelle für grenzüberschreitendes Verhalten
2. Auflage, Schneider, Baltmannsweiler 2016
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In der Persönlichkeitspsychologie ein Begriff für Personen, die sich in der Gefahrenzone bewegen, also zwischen Sicherheitszone und Traumazone, welch letztere das Risiko von Verletzung oder Tod birgt, synonym für Philobat 1).
Als »normal« gilt der Aufenthalt in der Sicherheitszone. Außergewöhnlich, jedoch manchmal unvermeidlich, ist das Überschreiten der Grenze. Das ist gesellschaftlich akzeptiert, jedoch mit Regeln verbunden. Liminalität nennt man den Schwellenzustand entlang von Grenzen 2). Im übertragenen Sinne bilden auch Geburt und Tod eine Liminalität. Das Überschreiten der Schwelllen ist mit Riten verbunden, der Zeitraum des Überschreitens gilt als Übergangszustand 3).
Grenzgänger jedoch sind suspekt. Sie entscheiden sich nicht für das eine oder andere, sind Artisten und Virtuosen die hier und dort die Vorteile nutzen. Grenzgänger passen in kein Schema und sind daher beängstigend; dazu gehören Abenteurer, Globetrotter und auch das Fahrende Volk.
In vorchristlichen Glaubensvorstellungen wurden die Eigenschaften solcher Zonen und Übergänge mit Göttern verbunden:
Siegbert A. Warwitz
Veit Rosenberger
Arnold von Gennep