Dritte Welt
Die Alte Welt gibt es, seitdem mit der Entdeckung Amerikas 1492 dieser Kontinent als Neue Welt erschien. Der Erschließung der Welt folgte deren Verteilung, es entstanden Nationen und deren Kolonien (→ Ausstellungsliste Kolonien), schließlich Staaten. Nach dem Zerfall der Kolonialreiche und nach den beiden Weltkriegen zerfiel die Welt ökonomisch und politisch in Blöcke. Der Begriff der sogenannten ›Dritte Welt‹ wurde ab 1961 durch Frantz Fanons
Schrift »Die Verdammten dieser Erde« verbreitet und hieß im Ursprungstext «Tiers-Monde».
- Die ›Erste Welt‹ bezeichnete die Industrieländer: Westeuropa, Nordamerika, Japan, Australien, Neuseeland.
- Die ›Zweite Welt‹ bezeichnete die kommunistischen Ostblock-Länder Europas und deren Trabanten.
- Die ›Dritte Welt‹ bezeichnete alle übrigen Länder, ob kommunistisch oder nicht - jedenfalls ökonomisch abgehängt oder auch »unterentwickelt«. Diese Sichtweise führte zum Begriff der Entwicklungshilfe und der Entwicklungsländer.
Heute ist auch von Schwellenländern die Rede, also jenen Ländern die zur »Ersten Welt« aufgeschlossen haben. Darunter fallen insbesondere die BRIC-Staaten: Brasilien, Russland, Indien, China.
Am oberen Ende werden außerdem »Supermächte« hervorgehoben. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren dies die USA und die Sowjetunion. Letztere ist zerfallen, der Nachfolger Russland konnte dieses Status nicht halten. Zunehmend erscheint China als neue Supermacht.