Beat Generation

Jack Kerouac, der »Latrinen-Laureatus der Penner-Bohème« (Times) prägte den Begriff Beat Generation um 1948 1), während das Adjektiv beat von Herbert Huncke nach 1944 in die Gruppe eingebracht wurde. Diese Gruppe sah sich als Nachfolger der Lost Generation um Scott Fitzgerald und Ernest Hemingway.

Allen Ginsberg sagte später, es gäbe keine Beat Generation, sondern nur ein paar Leute, die ihre Werke veröffentlichten wollten, doch Kerouacs On the Road berührte die reiseromantischen Gefühle einer ganzen Generation. Im Benzedrinrausch verherrlichte Kerouac alles, was anstieß: den »heiligen« Neal Cassady als sexbessenen Autodieb, den Heroin-Junkie William S. Burroughs, den schwulen Ekstatiker Allen Ginsberg. Diese bildeten die Kerngruppe, doch gilt Kerouac bis heute als deren Galionsfigur. Lawrence Ferlinghetti veröffentlichte ihre Werke ebenso wie die Literaturzeitschrift Yūgen (1958–62) von LeRoi und Hettie Jones:

Person Geburt-TodKategorie Hauptwerk
William S. Burroughs 5. Februar 1914 -
2. August 1997
RomancierNaked Lunch 1959
Gregory Nunzio Corso 26. März 1930 -
17. Januar 2001
Dichter Gasoline 1956
Lawrence Ferlinghetti 24. März 1919 -
22. Februar 2021
Verleger, Dichter Little Boy 2018
Allen Ginsberg3. Juni 1926 -
5. April 1997
LyrikerHowl 1955
Jack Kerouac 12. März 1922 -
21. Oktober 1969
Schriftsteller On the Road 1957
Herbert Huncke 9. Januar 1915 -
8. August 1996
Inspirationsquelle, Autor Huncke's Journal 1965
Neal Leon Cassady8. Februar 1926 -
4. Februar 1968
InspirationsquelleThe First Third 1971

Der ältere Begriff des Hipster traf auf sie alle zu, doch verlagerte sich der Schwerpunkt der Beat Generation vom Jazz auf die Literatur. So entstand dann 1958 der Begriff des Beatnik. Ihnen folgten nach 1960 die »kleinen Hipster« - Hippies. Allen Ginsberg trug 1965 dazu bei den Slogan Flower-Power für die Protestbewegung zu verbreiten.

Doch für Lawrence Ferlinghetti war das Werk der Beat-Poeten undenkbar ohne die »durchgeknallten streunenden zerlumpten Dichter zusammengerollt in einen Schlaf unter den Brücken dieser Welt« 2) und meinte, er sei das Sprachrohr für François Villon (1431–1463), Edgar Allan Poe (1809-1849), Walt Whitman (1819–1892), Charles-Pierre Baudelaire (1821-1867), Emily Dickinson (1830-1886), Mark Twain (1835-1910), Arthur Rimbaud (1854–1891), Guillaume Apollinaire (1880-1918).



The Sheltering Sky (Himmel über der Wüste)
UK, Italien 1989, 138 min, R: Bernardo Bertolucci
Debra Winger: Kit Moresby; John Malkovich: Port Moresby; Campbell Scott: George Tunner; Jill Bennett: Mrs. Lyle; Timothy Spall: Eric Lyle; Eric Vu-An: Belqassim
Nach dem gleichnamigen Roman (1949) von Paul Bowles.
Port und Kit Moresby, Künstlerehepaar, sowie der Begleiter George Tunner, allesamt reiche Amerikaner, reisen 1947 von New York nach Tanger. Sie wollen die Sahara durchqueren, suchen aber eigentlich neuen Brennstoff für ihr Leben, Port meint „Touristen denken bei der Ankunft an die Rückreise nach Hause, der Reisende wird möglicherweise nicht zurückkehren.“ Port geht zu einer Prostituierten, die ihn zu bestehlen versucht und ihn verfolgen lässt, so dass er flüchtet; Kit und George reisen ihm zusammen hinterher, kommen sich näher. Dann reist Port wieder mit seiner Frau, sein Pass wird gestohlen, er erkrankt an Typhus und stirbt in einem einsamem Fort der französischen Fremdenlegion in der Wüste. Kit folgt einem Beduinen in sein Dorf, bis dessen Frauen sie verjagen. Sie gelangt wieder nach Tanger und flüchtet nun vor George.

1)
John Clellon Holmes: This is the beat generation, New York Times Magazine 16. November 1952
2)
übersetzt von Ron Winkler