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Wegfindung
Die Wegfindung ist ein Teilsystem der Navigation wie auch
- Orientierung bezüglich des Sonnenstandes, also Himmelsrichtungen und Tageszeit
- Positionsbestimmung des Standortes bezüglich anderer Landmarken
- Zielsetzung, also Wahl eines Zielortes oder einer Richtung mit unbekanntem Ziel
- Routenplanung, also eine gedachte Folge von Strecken und Richtungen (Wayfinding Choremes).
- Monitoring und Verirren
Die Wegfindung führt zu Entscheidungen, die Routenplanung und Wahrnehmung in Einklang bringen. Dazu werden drei Arten von Wissen genutzt:
- Landmarken als visuelles Signal topographischer Objekte in der Umgebung, bezogen auf den eigenen Standpunkt (egozentrisch).
- Umgebungswissen als räumlichen Zusammenhängen zwischen sichtbaren und unbekannten Punkten in der Landschaft, basierend etwa auf Karten (allozentrisch).
Wegfindung kann zweierlei bedeuten:
- Es gibt weder Pfad noch Weg, also bedarf es Informationen über Richtung und Landschaft, z.B. mittels
- Kompass & Karte
- Es gibt mehrere Wege, also bedarf es Informationen über die Wege und deren Ziel, z.B.
- Wissen & Kommunikation
Beim Wegfinden wiederholen sich vier Schritte bis das Ziel erreicht ist. Dabei gilt es, die »innere Landkarte« und die Wahrnehmung der Landschaft in Übereinstimmung zu bringen:
- Orientieren, also Klarheit über drei Punkte:
- Wo bin ich?
- Wo komme ich her?
- Wo will ich hin?
-
- Strecken
- Streckeneigenschaften
- Landmarken
- Beobachten des Weges, also ein Vergleich der Wirklichkeit mit den Angaben im Roadbook (»Monitoring«) mit dem Ergebnis:
- Übereinstimmung und Weiterfahrt
- Abweichung und Neu-Orientierung
- Erkennen des Ziels
Die Technik des Wegfindens wird wesentlich bestimmt durch die Umgebung und das Verkehrsmittel, also etwa
Literatur
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siehe auch:
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