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wiki:ex_oriente_lux

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ex oriente lux

Lateinisch `Aus dem Osten (kommt das) Licht´ ist ein altes „geflügeltes Wort“, eine Redewendung, die das Selbstverständliche (im Osten geht die Sonne auf) auf einen anderen Sachverhalt überträgt. Naheliegend gilt dies zunächst für östliche Weisheiten und Religionen, jedoch auch im Sinne einer richtigen Perspektive, siehe auch Orientierung und das Bild des Orients. Unausgesprochen bleibt dabei die Betonung des Guten und Schönen, weil die Morgenröte den Sonnenaufgang ankündigt, Hoffnung und zuversicht für den neuen Tag spendet; das Gegenteil dessen wäre ex oriente tenebrae.

In den Kulturwissenschaften meint das Diktum ex oriente lux, das alle abendländische Kultur letztlich aus dem Osten käme, dass auch etwa die römische und griechische Kultur im Osten wurzelt 1). Diese Sichtweise beruht möglicherweise auf einer einseitigen Wahrnehmung allein der schriftlichen Überlieferung.

1)
Muys, Gottfried. 1856. Forschungen auf dem Gebiete der alten Völker- und Mythengeschichte. 1 1. Köln: Heberle. Muys sieht als Urheber dieser Sichtweise den Franzosen Samuel Bochart, der in seiner monumentalen Geographica sacra ab 1646 das Bild des Orients zeichnete und dort auch das Paradies suchte.
wiki/ex_oriente_lux.1637646271.txt.gz · Zuletzt geändert: 2021/11/23 05:44 von norbert

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