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Backcountry-Navigation

Die »Backcountry«-Navigation mit naturgegebenen Landmarken setzt dort ein, wo die Wege (falls es welche gibt) eher verwirren als eindeutig führen, in der (nahezu) unberührten Natur, im Hinterland, in Landschaft und Wildnis. Dieses Wissen findet sich

Wegführende Flüsse

Sieht man sich an, wie Wasser bergab fließt, so zeigt sich Backcountry-Navigation anschaulich. Wasser löst das Problem den kürzesten Weg des geringsten Widerstandes zu finden auf rein physikalische Weise. Bergauf ist das schwieriger und ohne Erfahrung und Wissen nicht zu haben. Dann ist es meist eine gute Idee, Wasserläufen zu folgen.

Corridor Ecology

Auch in einer weglosen Landschaft gibt es Tierpfade und Spuren; die breiten Elefantenpfade Afrikas führen immer zu natürlichen Ressourcen (Wasser, Nahrung, Lehm). Auch Tiere mögen es bequem und so zeigen ihre Spuren den Korridor der Bewegungsmöglichkeiten an, der je nach der Beschaffenheit der Landschaft mehr oder weniger breit ist (→ Erstes und zweites Gesetz der Geographie).

Parsimonious movement

Der Widerstand (friction), den eine Landschaft der Fortbewegung entgegensetzt (landscape resistance), führt dazu die Richtung zu wechseln (Warntz 1957). Widerstand und Alternativen hängen von der Fortbewegungsart ab (Marsch, Ritt, Fahrt) und vom Fuhrwerk (Befahrbarkeit, terrain trafficability; Fahren im Gelände). Die Anstrengung (costs: Zeit, Energie, technische Mittel), die angenehmste (smoothest) Route zu finden steigt

  1. mit der Rauhheit des Geländes (terrain roughness).
    Ein Maß dafür ist die Neigung in Grad (slope), die im Mikrobereich (z.B. Wellblech, pothole) anders wirkt als im Makrobereich durch Steigung (incline), Gefälle (decline) oder Klüftung.
  2. mit abnehmender Bodentragfähigkeit (soil stability, hydrology)
    durch die Bodenart wie Sand, Schnee, Morast (rasputiza), Schlamm usw.
  3. mit dem Bewuchs (Dschungel, Tundra, Taiga, Wüste: Sahara, Sahel).
    • Warntz, William
      Transportation, Social Physics, and the Law of Refraction.
      The Professional Geographer 9.4 (1957) 2–7.

Least-effort pathways, least-cost path

Die Minimierung des Aufwandes durch Richtungsänderung (längere Strecke) oder durch Überwinden des Widerstandes (Bahn) erfolgt iterativ durch Versuch und Irrtum, kann aber auch berechnet werden.

Literatur