Johannes Schmitz
Sühnewallfahrten im Mittelalter
Diss. Bonn 1910, Seite 7
Dies ist eine alte Version des Dokuments!
Ursprünglich bezeichnete Peregrinus im Lateinischen den Feind und die rechtliche Beziehung zu ihm. Diese Bedeutung schwächte sich schon in der Antike ab, so dass peregrinus die nach Rom reisenden Fremden bezeichnete, behielt aber die Nebenbedeutung `feindlich´. Ähnlich ambivalent bezeichnete das griechische `hostis´ sowohl den Gast als auch den Feind.
Neutraler war der Begriff advena `Ankömmling´.
Erst im Hochmittelalter wurde der Begriff auf Pilger verengt, denn die Antike kennt keinen speziellen Pilgerbegriff.
Die zugrundeliegende Tätigkeit hieß peregrinatio und stand als Reise-Zustand im Bedeutungszusammenhang mit Heimatlosigkeit, ziellosem Reisen, Peregrinomanie, Exil und Bußwallfahrt 1). Im Christentum bezeichnet peregrinatio propter Deum die Aussendung der Anhänger des Glaubens in die Welt. Beispielhaft dafür stehen insbesondere die irischen Wandermönche 2).
In diesem Sinne ging der Begriff ins Englische (peregrinate) und Deutsche (peregrinieren) über, blieb aber selten und ist veraltet.
griechisch | lateinisch | deutsch | |
---|---|---|---|
xenos | peregrinus | fremd | |
Synonym | ptochos | pauperus | arm |
Johannes Schmitz
Heinz Löwe
(Hrsg.)Hermann Josef Vogt
Arnold
To improve the quality of our site, we track visitors anonymously. It doesn't hurt you, but helps us tremendously. We'd be grateful if you'd give us your consent.