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Kapuzenmantel
Reisekleidung, gekennzeichnet durch die `Kapuze´ (engl. hoodie), »eigentlich der an der kappe hangende cucullus, 'kappenzipfel' zum überschlagen über den kopf, von mlat. caputium, it. cappuccio m., franz. capuce m. (capuchon)« 1), bezeichnet jedoch ebenso wie lateinisches cappa einen Kapuzenmantel (ähnlich dem Dufflecoat), das dessen Träger weitgehend verdeckt, schützt und verbirgt. Kapuzenmäntel 2) dienten als Schutz gegen Regen, Kälte, Sonne und wurden damit bevorzugt zur Kleidung von Personen, die solchen Wetterbedingungen ausgesetzt waren:
- Bauer, Landmann
- der Bergmann des Mittelalters trug einen Gugel, einen braunen Arbeitskittel mit Kapuze
- Bettler
- Fischer
- Gaukler und Fahrendes Volk
- Gebirgsbewohner
- Gugelmänner, die mittelalterlichen Leichenträger
- Jäger
- Kutscher auf ihren Fuhrwerken
- Seeleute
- Sklaven
- Soldaten
- Träger mit ihren Lasttieren: »cucullus mulionicus«
Dementsprechend diente die Darstellung eines Kapuzenmantels als Metapher:
- für die genannten Gruppen im »einfachen Volk«;
- zur Bewertung dieser Tätigkeiten: abwertend, lächerlich, bemitleidenswert, misstrauisch;
- für das Tarnen und sich verbergen unter dem »cucullus nocturnus«, dem `mitternächtlichen Kapuzenmantel´ 4)
- für typische Kleidungsstücke für Kinder;
- für das Unterwegs-sein, »eine Chiffre für Reisende« 5) ;
- für die Völker im kalten Norden, insbesondere Gallier, Kelten, Noriker;
- für kapuzentragende Dämonen, Geister, Genien im Volks- und Aberglauben wie den Genius cucullatus;
- für den obersten Berggeist, den Kapuzer 6);
Paul, Hermann
, Karl von Amira
: Grundriss der germanischen Philologie. Bd. 2, Abt. 2. Strassburg 1901: Karl J. Trübner. S. 241 männliche KleidungsstückeJuvenal
(6, 117-118) dass sich Messalina
, Gattin des Kaisers Claudius
, in einem solchen Kapuzenmantel´ nachts durch die Straßen Roms in ein Bordell schlich.