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wiki:zeitleiste_des_weltbildes

Zeitleiste des Weltbildes

Jeder stellt sich die Welt auf eigene Art und Weise vor, gemäß der persönlichen Weltanschauung. Ein Abbild der Welt als mental map außerhalb der Anschauung erfordert Vorstellungen vom Anderen und Fremden, denen Namen anhaften.
→ Ausstellungsliste Wildnis

Diese Namen nehmen in der Vorstellung einen unklaren Raum ein und werden zum »Land« ohne Rand. `Land´ kann zunächst der Wohnplatz von Menschen mit dem Umland sein, bevor es als Land eines Volkes gedacht wird (Zentren mit Siedlungsraum) oder als Herrschaftsbereich. Dagegen sind umgrenzte Länder eine neuzeitliche Vorstellung, setzen meist Staaten und Nationen voraus. Der Begriff »Fremdländer« setzt damit unausgesprochen einen ebenso unklaren Grenzraum voraus, der bekannt und fremd ebenso scheidet wie Wissen und Phantasie: ägyptisches Dilmun, biblisches Ophir, sumerisches Punt.
→ Ausstellungsliste Weltbilder und Panoramen

Verbinden sich diese Raumvorstellungen mit den bekannten Raumwahrnehmungen (etwa Horizont, Richtungen von Sonnenaufgang, vorherrschenden Windrichtungen, Flüssen …) so kann ein Denkmodell entstehen, dass all diese Objekte mit Richtungen und Entfernungen verbindet.
→ Ausstellungsliste Wissenstransfer

Ein solches Denkmodell finden seinen konkreten Ausdruck über Listen und als gezeichnetes Weltbild in Karten.

  • Listen sind eindimensionale Ordnungssysteme und können als Vorläufer von Karten gedeutet werden, wenn sich ihre Reihenfolge auf ein räumliches Kriterium stützt, also etwa durch die Reihenfolge eine zunehmende Entfernung ausdrückt oder nach der Richtung angeordnet ist, etwa im Uhrzeigersinn.
  • Karten sind mindestens zweidimensionale Ordnungssysteme, die durch kartographische Elemente zusätzlich eine Informationstiefe und -dichte erhalten:
    Mittelpunkt der Karte, Größenverhältnisse, Blickrichtung & Himmelsrichtung (geostet, genordet, gesüdet), Maßstab, Achsen, das Verhältnis von Land und Wasser, Begrenzungen, Symbole, Beschriftung, Legende …
  • Die Gestaltung dieser kartographischen Elemente lässt sich als Weltbild interpretieren. Das Weltbild und damit Karten und Globen wurden in den Jahrzehnten um 1492 jedoch so umstürzend verändert wie niemals vorher und nachher wieder.

→ Ausstellungsliste Weltkarten und Globen

  • Clarke, Keith C.
    What is the world’s oldest map?
    The Cartographic Journal, 50.2 (2013) 136-143. DOI
  • Alexandr Podosinov
    Karte und Text: zwei Wege der Repräsentation des geographischen Raums in der Antike und im frühen Mittelalter.
    S. 3–32 in: La letra y la carta: descripción verbal y representación gráfica en los diseños terrestres grecolatinos. Estudios en honor de Pietro Janni. Ed. Francisco J. González Ponce, Francisco Javier Gómez Espeloshín, Antonio L. Chávez Reino. Sevilla; Madrid, 2016.

Listen von Ländern und Völkern

Die Länder Altägyptens im 14./15. Jahrhundert BC

  • Namenliste von Amenophis III. im 14. Jahrhundert BC bei Wikipedia
  • Liste der Örtlichkeiten außerhalb Ägyptens bei Wikipedia
  • Eric H. Cline, Steven M. Stannish
    Sailing the Great Green Sea? Amenhotep III’s “Aegean List” from Kom el-Hetan, Once More.
    Journal of Ancient Egyptian Interconnections, 3.2 (2011) 6–16.
    [Amenhotep III.=Amenophis III.]
  • Elmar Edel, Manfred Görg
    Die Ortsnamenlisten im nördlichen Säulenhof des Totentempels Amenophis III.
    Bonn 2005: Hanstein
  • Gerald Moers
    Fingierte Welten in der ägyptischen Literatur des 2. Jahrtausends v. Chr. : Grenzüberschreitung, Reisemotiv und Fiktionalität.
    Zugl.: Göttingen, Univ., Diss., 1996 u.d.T.: Moers, Gerald: Der Aufbruch ins Fiktionale (=Probleme der Ägyptologie, 19) VIII, 338 S. Bibliogr. S. 285-317 Leiden 2001: Brill. DOI.
    Enthält auch
    • Die Geschichte des Sinuhe
    • Die Fahrt des Wenamun
    • Die Odyssee des Wermai
  • Osing, Jürgen
    Strukturen in Fremdländerlisten.
    The Journal of Egyptian Archaeology 68 (1982) 77–80. Online
    Osing analysiert den Zusammenhang zwischen Listen und Himmelsrichtungen in der schematischen Darstellung des Siegesliedes der Poetischen Stele von Thutmosis III. (Kairo CG 34010) im 15. Jahrhundert BC; benannt sind dabei Palästina, Phönizien, Vorderasien, Syrien, Mitanni, ägäische Inseln, nördliches Libyen, Nubien.
  • Dagmar Stockfisch
    Zum geographischen Horizont der Fremdvölkerlisten.
    S. 93-116 in: Rolf Gundlach (Hg.): Das ägyptische Königtum im Spannungsfeld zwischen Innen- und Aussenpolitik im 2. Jahrtausend v. Chr. X, 432 S. Ill., Wiesbaden 2004: Harrassowitz. Inhalt
    58 Fremdvölkerlisten wurden als eigene Textgattung erfasst und gelistet von der Liste Thutmosis III. bis zu den römerzeitlichen Listen von Esna und Komb Ombo.

Die Länder der Hethiter im 2. Jahrtausend BC

  • Emilio O. Forrer
    Die Nachbarländer des Hatti-Reiches von Arzaova bis Griechenland.
    Band 1.2 S. 95-261 in: ders. Forschungen 2 Bde. Erkner bei Berlin, 1926
  • Forlanini, M.
    L’orizzonte geografico del testi hittiti e le „liste die evocazione”.
    CRRAI 44.2 (2000) 9-20.
  • Anna Godawa-Chrzanowska
    Nachbarn des Oberen Landes. Politische Geographie der Grenzregionen des Reiches Ḫatti.
    Diss. Fachbereich 07 Geschichts- und Kulturwissenschaften der Johannes Gutenberg-Universität Mainz 2020 477 S. Online.
    Die Autorin analysiert die Länderlisten in den hethtischen Quellen, verweist auf „Fremdländerlisten“ 1) und erkennt strukturierte Zusammenstellungen (S. 273–274), meint aber »Es ist schwer zu beurteilen, inwieweit diese Listen einen Ausdruck des geographischen Horizonts der damaligen Eliten (Forlanini 2000: 9) darstellen, d. h. inwieweit sie beim Erstellen der räumlichen Zusammenhänge zwischen den Toponymen nützlich sind, oder ob sie eher eine symbolische Bedeutung besessen haben«
  • Max Gander
    Geschichte und Geographie Westkleinasiens in der Hethiterzeit.
    (=Texte der Hethiter, Heft 33) XXVII, 778 S. Heidelberg 2022: Winter. Inhalt Online

Die Länder der mykenischen Kultur 1600–1100 BC

  • John Bennet
    The Geography of the Mycenaean Kingdoms.
    S. 137–168 in: Yves Duhoux, Anna Morpurgo Davies (Hg.): A Companion to Linear B. Mycenaean Greek Texts and their World. Band 2, Louvain 2011: Peeters.
  • Bennet, D.J.
    Palaces and their Regions: Geographical Analysis of Territorial Exploitation in Late Bronze Age Crete and Greece.
    In: Carlier, P., Rougemont, F.; Zurbach, J., (Hg.) Palatial Economy in the Ancient Near East and in the Aegean. First Steps towards a Comprehensive Study and Analysis. 16/09/2010-19/09/2010, Sèvres, France: Fabrizio Serra editore. PASIPHAE Rivista di filologia e antichità egee, 11 (2017) 151-174.

Die Länder Homers 1200–800 BC

Bei Homer werden vorwiegend die Namen von Städten und Völkern benutzt, um Regionen zu bezeichnen, Ländernamen treten dem gegenüber zurück.

  • Die Länder Homers als Karte
  • Karl Ernst von Baer
    Über die Homerischen Lokalitäten in der Odyssee,
    von Dr. Karl Ernst von Baer … Nach dem Tode des Verfassers herausgegeben von Professor L. Stieda .. mit Karten und Abb. auf 3 Tafeln. 33 Seiten pag., 60 S. Braunschweig 1878: S. Vieweg und Sohn. Online mit Karte auf S. 49
  • Hennig, Richard
    Neue Erkenntnisse zur Geographie Homers.
    Rheinisches Museum Für Philologie 75.3 (1926) 266–86. Online
  • Hennig, Richard
    Die Geographie des Homerischen Epos. Eine Studie über die erdkundlichen Elemente der Odyssee. VI, 102 S. Leipzig 1934: B.G. Teubner.
  • Manfred Landfester
    Der Blick auf das Andere. Herodot und die Anfänge der Antiken Berichte über Aussergriechische Völker und Länder.
    DOI S. 3–35 in: Xenja von Ertzdorff, Rudolf Schulz (Hg.): Beschreibung der Welt. Leiden 2000: Brill. DOI
  • Armin Wolf
    Hatte Homer eine Karte? Beobachtungen über die Anfänge der europäischen Kartographie ; mit einem Exkurs: Gab es beim Landweg des Odysseus im Phaiakenland ein Schleppstrecke?
    (=Karlsruher geowissenschaftliche Schriften A, 8) 72 S., 1 Bl. Ill., Kt. Karlsruhe 1997: Fachhochsch., Fachbereich Geoinformationswesen.
  • Latacz, Joachim; Greub, Thierry; Greub-Fracz, Krystyna; Schmitt, Arbogast
    Homers Ilias: Studien zu Dichter, Werk und Rezeption (Kleine Schriften II)
    Berlin, Boston 2014: De Gruyter. DOI

Die Länder der Bibel im 8./9. Jahrhundert BC

  • Namenliste bei Wikipedia
  • George J. Brooke, Adrian Curtis, John F. Healy
    Ugarit and the Bible : proceedings of the International Symposium on Ugarit and the Bible, Manchester, September 1992.
    IX, 470 S. Münster 1994: Ugarit. Inhalt u.a.:
    • Richard S. Hess
      Late Bronze Age and Biblical boundary descriptions of the West Semitic world
    • Marguerite Yon
      Ougarit et ses relations avec les régions maritimes voisines (d'après les travaux reécents)

Die Länder Irans um 500 BC

  • Dareios zählt 29 Länder (dahyāva) auf, die er „außer Parsa (Persis)“ (apataram hacā Pārsā) zu seinem Herrschaftsbereich zählte 2):
    Media, Elam, Parthia, Aria, (23) Bactria, Sogdia, Chorasmia, (24) Drangiana, Arachosia, Sattagydia, Gandāra [Gadāra], (25-26) India [Hiduš], the haoma-drinking Scythians, the Scythians with pointed caps, Babylonia, Assyria, (27) Arabia, Egypt, Armenia, (28) Cappadocia, Lydia, the Greeks (Yauna), the Scythians across the sea (Sakâ), (29) Thrace, the petasos-wearing Greeks [Yaunâ], the Libyans, (30) the Nubians, the men of Maka and the Carians.
  • DB akkad. § 6, 4b-7a nennt 23 Länder, die mit KUR determiniert werden, außer TIN.TIRKI =(Babylonien): »Diese (sind) die Länder, die mir zu Teil wurden; nach dem Willen Ahuramazdas war ich ihr König: Persien, Elam, Babylon, Assyrien, Arabien, Ägypten, die des Meeres, Sardes, Ionien, Medien, Armenien, Kappadokien, Parthien, Drangiana, Areia, Chorasmien, Baktrien, Sogdiana, Gandara, Saka, Sattagydien, Arachosien, Maka«
  • Die Nomenliste Herodots (=Satrapenliste des Dareios) (Historien 3,90-94 ) zählt 20 Kreise auf mit zahlreichen Völkern, die Tribut an Dareios leisten.
    • Bichler, Reinhold
      Herodots Welt. Der Aufbau der Historie am Bild der fremden Länder und Völker, ihrer Zivilisation und ihrer Geschichte.
      425 S., 7 Karten. Berlin 2001: Akademie. DOI
  • Humbach, Helmut
    Die Awestische Länderliste.
    Wien: Druck Brüder Hollinek. Sonderdruck aus: Wiener Zeitschrift für die Kunde Süd- und Ostasiens. 4 (1960) 36-46
    Das erste Kapitel des Vidēvdat, ein Buch des Avesta, enthält eine Länderliste, die vermutlich eine Abfolge der Landnahme der iranischen Stämme darstellte.
  • Jacobs, B.
    Die altpersischen Länder-Listen und Herodots sogenannte Satrapienliste (Historien III 89-94): Eine Gegenüberstellung und ein Überblick über die jüngere Forschung. S. 301–343 in: R. Dittmann u.a. (Hg.): Altertumswissenschaften im Dialog. Festschrift W. Nagel (=Alter Orient und Altes Testament, 306) XV, 717 S. Ill. Münster 2003: Ugarit.
  • Shapira, Dan
    Was There Geographical Science in Sasanian Iran? Acta Orientalia Academiae Scientiarum Hungaricae 54 (2001) 319–38.
    Die sassanidischen Iraner entwickelten einen Iranozentrismus und hatten ein geringes Interesse an der realen Geographie. Die überlieferten Hinweise zeigen keine geographische Wissenschaft, sondern vielmehr eine geographische Mythologie.
  • Josef Wiesehöfer
    Provinz (persisch).
    Stichworteintrag Bibelwissenschaft März 2013

Weltkarten

Die ältesten Weltkarten, die wir als solche erkennen können, entstanden in Babylon und Griechenland. Gemeinsam ist ihnen der Kreis als Horizont und die Flächenunterscheidung in Land und Wasser.

Es sind rund tausend Weltkarten des Mittelalters aus dem Europa des 7. bis zum Ende des 14. Jahrhunderts überliefert (Engl. world map (early world maps ), frz. planisphère, mappemondes (cartes anciennes du monde), it. planisfero, niederl. wereldkaart, lat. mappa mundi), byzantinische Karten blieben nicht erhalten. Davon sind die meisten klein und illustrativ, andere symbolisieren ein Weltbild (Imago Mundi). Größere Karten mit zahlreichen Namen dienen im einfachsten Fall als Wissensspeicher oder Lehrmittel. Die wenigsten Karten, meist Großkarten, haben das Wissen ihrer Zeit systematisch gesammelt mit dem Zweck, räumlich-geografische Orientierung zu ermöglichen, siehe Kartographie.

Bis zur Zeitenwende

  • um 600 BC
    Babylonische Weltkarte als Ritzzeichnung auf einer Tontafel, im Britischen Museum.
    Die kreisförmige Karte ist genordet und gegliedert durch Wasser: durch den Euphrat als mittige, vertikale Achse, einen Kanal als horizontale Sekante und durch den Ozean als Umkreis (Horizont). Auf den Landflächen sind Reiche und Städte als kleine Kreise dargestellt. Jenseits des Ozeans zeigen Symbole an, dass dort etwas ist.
    Im Text heißt es: „In allen acht Regionen der vier Küsten der Erde kennt niemand ihr Inneres.« »Vier Ufer« ist der gängige mesopotamische Ausdruck für die gesamte bewohnte Welt. Vier, acht und zwölf werden im Sinne von Himmelsrichtungen benutzt.
    • Wayne Horowitz
      The Babylonian Map of the World.
      In: Iraq 50 (1988) 147–165.
    • Friedhelm Hartenstein
      Die babylonische Weltkarte.
      in: C. Markschies u. a. (Hrsg.), Atlas der Weltbilder. Berlin 2011. S. 12–21.
    • Carlo Zaccagnini
      Maps of the World.
      in: Giovanni B. Lanfranchi et al., Leggo! Studies Presented to Frederick Mario Fales on the occasion of his 65th birthday, Wiesbaden, Harrassowitz Verlag, 2012, S. 865-874.
    • Kurt A. Raaflaub, Richard J. A. Talbert
      Geography and Ethnography: Perceptions of the World in Pre-Modern Societies.
      West Sussex; Malden, Mass. 2009: John Wiley & Sons, S. 147
  • um 600 BC
    Die rekonstruierte Weltkarte des Anaximander (610–546 BC) und die darauf beruhende Weltkarte des Hekataios von Milet (ca. 560/550-480 BC) zeigen die Kontinente als Insel, allseitig begrenzt vom Okeanos mit unbewohnten Rändern oder solchen mit Ungeheuern und Fabelwesen. Anaximander war der Erste, der Erde, Welt und Kosmos in einen nicht-mythischen, sondern sachlich-räumlichen Zusammenhang stellte. Europa erscheint hier erstmals als Einheit. Nach Cicero war es Anaximander, der als Erster die Kugelgestalt der Erde postulierte.
  • um 240 BC
    Eratosthenes (um 275 bis 194 BC) ermittelte den Umfang der (kugelförmigen) Erde mit etwa 1% Genauigkeit und bewies die Kugelgestalt der Erde durch Messungen und Berechnungen. Die von ihm erstellte Karte legte das Zentrum seiner Koordinaten auf Rhodos, den Breitenkreis auf die Säulen des Herakles, den Längenkreis auf Assuan (`Syene´) und Lysimacheia auf der Halbinsel Gallipoli (heute Türkei). Die Karte erstreckte sich von Thule (Island?) bis Taprobane (Sri Lanka) und von der iberischen Atlantikküste bis Indien.
    • Berger, Ernst Hugo
      Die geographischen Fragmente des Eratosthenes.
      Neu gesammelt, geordnet und besprochen von Dr. H. Berger. VIII, 393 S., Leipzig, 1880
    • Eratosthenes [um 275 - 194].
      Geographia Antiqua. 20/21 (2011/2012) 163-177.
    • Carman, Christián Carlos, James Evans
      The Two Earths of Eratosthenes.
      Isis 106.1 (2015) 1–16.
    • Roller, D. W.
      Eratosthenes’ Geography.
      Princeton 2010: Princeton University Press.
  • vor 212 BC
    Archimedes von Syrakus (298-212 BC) erstellte mehrere Globen, die von Cicero 3) beschrieben wurden.
  • Um die Zeitenwende Strabon (um 63 BC – 23 n. Chr.)
    • Radt, Stefan Lorenz (Hg.)
      Strabons Geographika.
      10 Bde. Göttingen 2002–11: Vandenhoeck & Ruprecht.
      Die einzige vollständig erhaltene Erdbeschreibung der griechisch-römischen Antike [Γεωγραφικά Geôgraphiká in 17 Bänden].
  • um 13 BC
    Eine Weltkarte als Geschenk für Kaiser Augustus im Auftrag von Marcus Vipsanius Agrippa (64/63 BC bis 12 BC) ist indirekt belegt und durch vereinzelte Hinweise 4), wobei als Ort einstimmig der Porticus Vipsania, eine Kolonnade, angegeben wird, die Art der Karte jedoch unklar bleibt: Aufstellung, Wandbemalung, in Marmor geritzt und ein verkleinertes Abbild auf dem Grabstein. Die Feldzüge/Expeditionen von Gnaeus Pompeus Magnus (106–48 BCE) und Gaius Iulius Caesar (100–44 BCE) hatten das Römische Reich erheblich erweitert und damit auch das geographische Wissen. In diese Zeit fällt auch der erste direkte Kontakt zwischen Rom und China. Agrippas Karte wurde damit Vorbild für Jahrhunderte.
    • Pascal Arnaud
      Marcus Vipsanius Agrippa and his geographical work.
      S. 205 ff in: Bianchetti, Serena. Brill's companion to ancient geography: the inhabited world in Greek and Roman tradition. Leiden 2016: Brill.
    • Brincken, Anna-Dorothee von den
      Kartographische Quellen: Welt-, See- und Regionalkarten.
      Turnhout, Belgium 1988: Brepols. S. 23
    • Brodersen, Kai
      Terra cognita. Studien zur römischen Raumerfassung.
      354 S. Bibliogr. S. 291-338. Habil. München 1995. Hildesheim u.a. 2003: Olms
    • Cotesta, V.
      The Geography of the century of Augustus and first diplomatic contact with China.
      Kapitel 13 in: The Heavens and the Earth. Leiden 2021: Brill. doi
    • Engels, Johannes
      Die geographischen Commentarii Agrippas und seine Oikumenekarte in der Portika Vipsania.
      Kapitel S. 369 ff. in: Engels, Johannes: Augusteische Oikumenegeographie und Universalhistorie im Werk Strabons von Amaseia. Zugl.: Univ., Köln, Habil.-Schr., 1995/96. Bibliographie 399-433, Index. 464 S. Stuttgart 1999: Franz Steiner.
    • Schnabel, Eckhard J.
      Die urchristliche Mission.
      Holzgerlingen SCM R. Brockhaus 2018.
      S. 436 ff „Karten“: Ein kleines Glossar der griechisch-römischen Bezeichnungen für `Karte´. Quellenhinweise zu den Karten von Anaximander, Hekataios und Erwähnungen von Karten bei antiken Autoren sowie ausführlich zu Agrippas Karte und ab S. 440 eine Übersicht zu den geographischen Werken antiker Autoren.

Nach der Zeitenwende

  • 34–44 nach Christus
    Pomponius Mela verfasste eine Erdbeschreibung in lateinischer Sprache: De chorographia libri tres, Cosmographia oder De situ orbis.
    • Detlef Detlefsen
      Die Geographie Afrikas bei Plinius und Mela und ihre Quellen. Die „Formulae provinciarum“, eine Hauptquelle des Plinius.
      (=Quellen und Forschungen zur alten Geschichte und Geographie, 14) IV, 104 S. Berlin 1908: Weidmann [Reprint 1972]
    • Weber, E.
      Pomponius Mela und die Tabula Peutingeriana.
      S. 231-240 in: K. Strobel (Hg.), Die Geschichte der Antike aktuell: Methoden, Ergebnisse und Rezeption. Tagungsband, 368 S. Ill. Klagenfurt 2005: Mohorjeva. Inhalt
    • Gerhard Winkler
      Geographie bei den Römern: Mela, Seneca, Plinius.
      S. 141– In: Wolfgang Hübner, Germaine Aujac (Hg.): Geographie und verwandte Wissenschaften. (=Geschichte der Mathematik und der Naturwissenschaften in der Antike, 2) 258 S. Stuttgart 2000: F. Steiner.
  • vor 160 nach Christus
    Claudius Ptolomaeus (etwa 100-160 n. Chr.), ein griechischer Mathematiker, ermittelte für 8000 Orte der damals bekannten Welt deren genaue Lage und legte dafür den Nullmeridian auf die Kanarischen Inseln; die Kugelform der Erde war ihm selbstverständlich. Er konnte zurückgreifen auf das Wissen von Apollonius von Perge, Eratosthenes, Poseidonius, Hipparch; Vorarbeiten dazu sind dem Geographen Marinos von Tyros (1./2. Jh. n. Chr.) zu verdanken; spätere Ergänzungen dem Agathodaimon von Alexandrien.
    Sein Werk wurde ins Arabische übersetzt und Almagest (Syntax mathematica) betitelt.
    Dieses Wissen wurde in der Frühzeit des Buchdrucks als »Wiegendruck« (Inkunabel) veröffentlicht, zuerst ins Lateinische übersetzt von Angelus Vadius und Barnabas Picardus in Vicenza 1475, dann von Dominicus de Lapis in Bologna 1477 und von Domitius Calderinus aus Verona in Rom 1478 erstmals mit Karten (Kosmographia. =Geographike Hyphegesis), die Konrad Sweynheym ab 1473 zeichnete und die nach seinem Tod Arnold Buckinck abschloss. 1482 gab Donnus Nicolaus Germanus das Werk in Ulm heraus auf 133 großformatigen Blättern als ersten in Deutschland gedruckten Atlas (Karte online). Die 32 doppelseitigen Holzschnittkarten (Beispiel online) erstellte Johannes »Schnitzer« aus Armßheim.
    • Anagnostakis, Christopher
      The Arabic Version of Ptolemy’s Planisphaerium.
      Diss. V, 315 S. New Heaven 1984: Yale University. Edition der arabischen Version (Ms. Istanbul, AS 2671) des griechischen Originals, ins Englische übersetzt und kommentiert.
    • Berggren, J. Lennart, Alexander Jones:
      Ptolemy’s Geography: An Annotated Translation of the Theoretical Chapters.
      Princeton, NJ 2002: Princeton University Press
    • Chet Van Duzer, Bárbara Polo Martín
      A Newly Discovered Fragment of Ptolemy’s Geography from the Workshop of Piero del Massaio.
      Imago Mundi, 70.2 (2018) 212-220, DOI
    • Graßhoff, Gerd, Florian Mittenhuber, Elisabeth Rinner
      Of paths and places: the origin of Ptolemy’s Geography,
      Archive for History of Exact Sciences. 71.6 (2017) 483-508.
    • Kleineberg, Andreas, Christian Marx, Dieter Lelgemann, Eberhard Knobloch
      Germania und die Insel Thule.
      Die Entschlüsselung von Ptolemaios' „Atlas der Oikumene“.
      131 S., Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft (WBG) 2012
      Ein interdisziplinäres Team, unter anderem mit Geodäten und Wissenschaftshistorikern, hat versucht, die Städtenamen aus dem Werk von Ptomelaios zu identifizieren, indem sie die antiken geographischen Koordinaten entschlüsselte.
    • → Ausstellungen Claudius Ptolemaeus
  • 2./3. Jahrhundert Das Itinerarium Antonini mit dem Itinerarium provinciarum als Sammlung von Reiserouten durch die römischen Provinzen in Europa, Asien, Afrika.
    • Bernd Löhberg
      Das „Itinerarium provinciarum Antonini Augusti“. Ein kaiserzeitliches Straßenverzeichnis des Römischen Reiches.
      Überlieferung, Strecken, Kommentare, Karten.
      Zugl. Diss. 2 Bände: 464 (Text), 144 (Karten) S. Frank & Timme, Berlin 2006/2., überarb. und korr. Aufl. 2010
    • Michael Rathmann: Rezension zu: Löhberg, Bernd: Das „Itinerarium provinciarum Antonini Augusti“. In: H-Soz-Kult, 14.02.2008
  • 333/334 Das Itinerarium Burdigalense oder Hierosolymitanum eines Pilgers (Anonymus) von Bordeaux nach Jerusalem
    • Kai Brodersen
      Aetheria/Egeria, Reise in das Heilige Land.
      Lateinisch/deutsch (Sammlung Tusculum).
      Berlin/Boston 2016: De Gruyter. Mit dem Itinerarium Burdigalense lat./dt.
    • Manfred Fuhrmann
      Das Itinerarium Burdigalense, auch Itinerarium Hierosolymitanum.
      S. 97–99 in: Reinhart Herzog (Hrsg.): Restauration und Erneuerung. Die lateinische Literatur von 284 bis 374 n. Chr. (= Handbuch der lateinischen Literatur der Antike, Band 5). München 1989: Beck.
    • Jaś Elsner
      The Itinerarium burdigalense. Politics and salvation in the geography of Constantine's empire.
      In: Journal of Roman Studies 90 (2000) 181–195.
  • vor 337 Das Itineraria Gaditana auf den silbernen Bechern von Vicarello mit 106 Stationen von Gades (Cádiz) nach Rom als Opfergabe einer Reisegruppe.
    • Lidio Gasperini
      El tesoro de Vicarello. Un gran descubrimiento arqueológico del siglo XIX.
      Madrid, Gerión: Revista de Historia Antigua 26.2 (2008) 91-102
    • Pierre Herrmann
      Les gobelets de Vicarello.
      S.121-142 in: ders.: Itinéraires des voies romaines: de l'Antiquité au Moyen Âge, Éditions Errance, Paris, 2007.
    • Sehr ausführlich die französische Wikipedia.
  • um 340 Das Itinerarium Alexandri mit der Route Alexanders des Großen nach Persien.
    • Iolo Davies
      Alexander’s itinerary (Itinerarium Alexandri). An English translation.
      In: The Ancient History Bulletin 12 (1998) 29–54.
    • Tabacco, Raffaella
      Itinerarium Alexandri.
      [testo, apparato critico, introduzione, traduzione e commento] LIV, 269 S. Firenze 2000: Olschki.
  • 375
    Die Tabula Peutingeriana (online) entstand im 13. Jahrhundert (1265 in Colmar?) und verwendete als Vorlage eine römische Karte des 4./5. Jahrhunderts oder eine griechische Karte des 3. Jahrhunderts (Rathmann). Sie ist 675 cm lang, 34 cm breit und zeigt Straßenverläufe und Stationen mit Tagesetappen, ist jedoch weder flächentreu noch maßstäblich.
    • Michael Rathmann
      The Tabula Peutingeriana in the mirror of ancient cartography. Aspects of a reappraisal.
      in: Klaus Geus, Michael Rathmann (Hrsg.)
      Vermessung der Oikumene. (Topoi. Berlin Studies of the Ancient World, Vol. 14.) 400 S., 1 Faltkarte, 50 s/w-Ill., 90 Farbill. Berlin/Boston 2013: de Gruyter. Online.
    • Michael Rathmann
      Tabula Peutingeriana: Bekannte Thesen und neue Forschungsansätze.
      Antike Naturwissenschaft und ihre Rezeption. 24 (2014) 81-123
    • Michael Rathmann
      Tabula Peutingeriana. Die einzige Weltkarte aus der Antike.
      Eingeleitet und kommentiert von Michael Rathmann. Darmstadt 2016: Philipp von Zabern.
    • Talbert, Richard J. A.
      Rome's world: the Peutinger map reconsidered. 357 S. Cambridge 2014: Cambridge University Press.
    • Stefan Lehmann
      Raumerschließung und Kommunikationswege im Imperium Romanum um 300 n. Chr..
      Die kartographische Darstellung des Straßennetzes in der Tabula Peuterineriana.
      In: A. Ranft und W. Schenkluhn (Hrsg.): Kulturstraßen als Konzept – 20 Jahre Straße der Romanik (Regensburg 2016), S. 175–183.
    • Liccardo, Salvatore
      Geography of Otherness. Ethnonyms and non-Roman Spaces in the Tabula Peutingeriana.
      Orbis terrarum: Internationale Zeitschrift für Historische Geographie der Alten Welt 18 (2020) 147-165.
    • Alexandr Podosinov
      Osteuropa auf der Tabula Peutingeriana: einige Beobachtungen zu der kartographischen Technik und Nomenklatur.
      Orbis terrarum. Zeitschrift für historische Geographie der Alten Welt. 17 (2019) 185–240
    • Alexandr Podosinov
      Bithynia, Paphlagonia and Pontus on the Tabula Peutingeriana. S. 203–206 in: G.R. Tsetskhladze (Hg.): The Black Sea, Paphlagonia, Pontus and Phrygia in Antiquity: Aspects of archaeology and ancient history. (British Archaeological Reports, International Series, 2432). Oxford 2012.
    • Alexandr Podosinov
      Northern Asia on the Tabula Peutingeriana: some observations on the ancient concepts of this region.
      Orbis terrarum. Zeitschrift für historische Geographie der Alten Welt. 18 (2020) 167–196
  • 381 bis 384 Das Itinerarium Egeriae oder Peregrinatio Aetheriae einer Pilgerin (Anonymus) ins Heilige Land in Briefform (online).
    • Alturo, Jesús
      Deux nouveaux fragments de l'Itinerarium Egeriae du IXe-Xe siècle.
      Revue Bénédictine 115.2 (2005) 241–250. doi:10.1484/J.RB.5.100596
    • Georg Röwekamp
      Egeria, Itinerarium. Der antike Reiseführer durch das Heilige Land.
      203 S. Übersetzung ins Deutsche. Freiburg (Br.) 2018: Herder
    • Daniel Groß
      Egeria.
      In: Christine Walde (Hrsg.): Die Rezeption der antiken Literatur. Kulturhistorisches Werklexikon (= Der Neue Pauly. Supplemente 7). Stuttgart/Weimar 2010: Metzler, Sp. 271–276.
    • Marek Starowieyski
      Bibliografia Egeriana.
      In: Augustianum 19 (1979) 297–318
    • Wilkinson, John
      Egeria's travels to the Holy Land.
      xiv, 221 S. 3. überarb. A. Warminster, England 1999: Aris & Phillips.
  • 550
    Kosmas Indikopleustes Kosmas, `der Segler nach Indien´
    schrieb sein durch seine Reisen als Kaufmann erworbenes geographisches Wissen in zwölf Bänden nieder: Χριστιανικὴ Τοπογραφία christianiké topographía, Christliche Weltbeschreibung (Online), eine seiner Karten aus dem 11. Jahrhundert blieb erhalten (online) und zeigt eine eckige Landmasse, die von vier „Golfen“ umgeben ist: Mittelmeer, Rotes Meer, Schwarzes Meer und Kaspisches Meer, von denen er die ersten drei aus eigener Anschauung kannte. Obwohl er eine Vielzahl von Orten, Namen, Beschreibungen niederschrieb, war er überzeugt, dass die Erde keine Kugel sondern flach sei. Damit stand er allerdings auch in seiner zeit weitgehend allein.
    • Eric O. Winstedt
      The christian topography of Cosmas Indicicopleustes.
      X, 376 S., 14 Tafeln Cambridge 1909: Univ. Pr.
    • Wanda Wolska-Conus
      Stéphanos d’Athènes et Stéphanos d’Alexandrie: Essai d’identification et de biographie.
      in: Revue des Etudes Byzantines 47 (1989) 5–89
    • Karl-Heinz Uthemann
      Kosmas Indikopleustes.
      in: Reallexikon für Antike und Christentum, 21, Stuttgart 2006, 606–613
    • Marie-Hélène Congourdeau
      Cosmas Indico‐pleustès et Jean Philopon.
      Deux lectures de la Genèse à Alexandrie au VIe siècle.
      in: Sci‐ence et exégèse. Les interprétations antiques et médiévales du récit biblique de la créationdes éléments (Genèse 1, 1–8), ed. Béatrice Bakhouche (Bibliothèque de l’Ecole des HautesÉtudes. Sciences religieuses 167), Turnhout 2016, 147–159
    • Horst Schneider (Hg.)
      Kosmas Indikopleustes.
      Christliche Topographie. Textkritische Analysen. Übersetzung. Kommentar
      (= Indicopleustoi. Archaeologies of the Indian Ocean. Band 7). Brepols, Turnhout 2010
  • um 570
    Das Itinerarium des Anonymus von Piacenza (früher falsch auch: Antoninus von Piacenza, Antoninus Martyr) informiert über Pilgerroute auf drei Kontinenten: Konstantinopel, Zypern, Syrien, Palästina, Jerusalem, Ägypten, Nordmesopotamien.
    • Herbert Donner
      Pilgerfahrt ins Heilige Land. Die ältesten Berichte christlicher Palästinapilger (4.–7. Jahrhundert).
      Katholisches Bibelwerk, Stuttgart 1979, deutsche Übersetzung, Kommentar S. 240–314.
    • Georg Röwekamp
      Anonymus von Piacenza.
      S. 31–32 in: Lexikon der antiken christlichen Literatur. 2. Auflage. Freiburg 1999: Herder
  • um 700
    Die Cosmographia des Ravennatis Anonymi (=Geograph von Ravenna) : keine Route, sondern ein Ortsnamenregister mit rund 5.000 Ortsnamen zwischen Indien und Irland, die wohl einer Itinerarkarte ähnlich der Peutingeriana entstammen. Online
    • Joseph Schnetz
      Itineraria Romana. Bd. II: Ravennatis Anonymi cosmographia et Guidonos geographica.
      Teubner, Leipzig 1929
    • Joseph Schnetz
      Cosmographia: Eine Erdbeschreibung um das Jahr 700.
      Uppsala: Almqvist & Wiksell, 1951.
    • Guckelsberger, Kurt, Florian Mittenhuber
      Überlegungen zur Kosmographie des anonymen Geographen von Ravenna.
      S. 287–310 in: Klaus Geus, Michael Rathmann: Vermessung der Oikumene. Berlin: De Gruyter, 2013.
    • Lozovsky, N.
      Ravenna Cosmographer (Anonymus Ravennas).
      Oxford Classical Dictionary.
    • Staab, Franz
      Ostrogothic Geographers at the Court of Theodoric the Great: A Study of Some Sources of the Anonymous Cosmographer of Ravenna.
      Viator 7 (1976) 27–64.
  • um 762-777
    Die Mappa mundi in Albi 5) zeigt 25 Länder auf drei Kontinenten (Sphären) und misst 27 x 22,5 cm auf Pergament. Sie ist geostet mit dem Mittelmeer als Zentrum und enthält neben Ländern und Städten auch zwölf Windnamen und 35 Namen für Meere. Ausführlich beschrieben online mit Abbildungen, franz. Wikipedia.
    • Emmanuelle Vagnon, Sandrine Victor (Hg.)
      La Mappa mundi d'Albi.
      Culture géographique et représentation du monde au haut Moyen Âge.
      éditions de la Sorbonne, 2022.
  • um 775
    Die Isidor-Karte oder große Vatikanische Ökumene-Karte 6) 290 x 220 mm.
    • Richard Uhden
      Die Weltkarte des Isidorus von Sevilla.
      Mnemosyne Serie 3, 3 (1936) 1-28, 1 Tafel
    • F. Glorie
      Mappa mundi (e codice Vatic. Lat. 6018).
      Itineraria et alia geographica CCL 175 (1965) 455-466
    • Leonid S. Chekin
      Northern Eurasia in Medieval Cartography.
      Inventory, Text, Translation, and Commentary.
      (=Terrarum Orbis 4) 498 S. Turnhout 2006: Brepols, hier: S. 128.
    • Brigitte Englisch
      Ordo orbis terrae. Die Weltsicht in den Mappae mundi des frühen und hohen Mittelalters.
      Hamburg, Univ., Habil.-Schr., 2000. (=Orbis Mediaevalis 3) 698 S. Berlin/Boston De Gruyter 2002. hier: S.130, Abb. 18
    • John Williams
      Isidor, Orosius and the Beatus Map.
      Imago Mundi 49.1 (1997) 7-32
  • um 785-817 Mappa mundi Theodulfus episcopus Aurelianensis
    Weltkarte mit Versen aus dem Ekphrasis-Gedicht (Carm. 47) von Theodulf. → BAdW
  • 8./ 9. Jahrhundert
    • St. Galler Palimpsest
    • Albi-Karte, 27 × 22,5 cm
      • La Mappa mundi d’Albi. Culture géographique et représentation du monde au haut Moyen Âge, herausgegeben von Emmanuelle Vagnon und Sandrine Victor, éditions de la Sorbonne, 2022.
    • Macrobius-Karten (vor 805)
      • Hiatt, Alfred
        The Map of Macrobius before 1100.
        Imago Mundi, 59.2 (2007) 149−176.
  • 9. Jahrhundert
    • Kosmas Indikopleustes
    • Die Karten in Pharsalia von Marcus Annaeus Lucanus (39–65 n. Chr.)
      • Seewald, Martin
        I. Lucan. 9,411–420 und die TO-Karte.
        S. 377-390 in: Studien zum 9. Buch von Lucans „Bellum Civile“ (=Göttinger Forum für Altertumswissenschaft. Beihefte N.F., 2): Berlin, New York 2008: De Gruyter. DOI
  • Vor 959
    Die Byzantiner und ihre Nachbarn: die »De administrando imperio« genannte Lehrschrift des Kaisers Konstantinos Porphyrogennetos für seinen Sohn Romanos. Übersetzt, eingeleitet und erklärt von K. Belke und P. Soustal. (=Byzantinische Geschichtsschreiber, 19) 358 S. Bibliogr. S. 11–36 Wien 1995: Fassbaender. Inhalt [=Konstantin VII. (905–959)]
  • Der TO-Karten-Typ kommt in mittelalterlichen Handschriften meist in den Texten von Sallust (86–34 BC) vor und wird daher auch als »Sallust-Karte« bezeichnet. 7)
    • Gautier Dalché, Patrick
      Les diagrammes topographiques dans les manuscrits des classiques latins (Lucain, Solin, Salluste)
      S. 291-306 in: Lardet, P. (Hg.): La tradition vive. Mélanges d'histoire des textes en l'honneur de Louis Holtz. Turnhout 2003: Brepols.
    • Kevin Rodríguez Wittmann
      Representaciones geográficas en los manuscritos medievales de Salustio y Lucano. El caso de los mappaemundi. Geographic representations in the medieval manuscripts of Sallust and Lucan. The case of the mappaemundi.
      Revista Chilena de Estudios Medievales 22 (2022) 35-46 DOI
  • Lozovsky, Natalia
    The Earth is Our Book. Geographical Knowledge in the Latin West ca. 400-1000.
    Diss. 1997. X, 276 S. Bibliogr. S. 161-177. Index. Ann Arbor 2000: University of Michigan Press

Ab dem Jahr 1000

Images of the World. Manuscripts Database of the Imago Mundi tradition (Universität Utrecht)

  • um 1030
    Die Cotton(iana) oder Anglo-Saxon-Karte 8) 210 x 170 mm, geostet.
    • M.F. le Vicomte de Santarem, Essai sur l’histoire de la cosmographie et de la cartographie pendant le Moyen-Âge, t. 2, Paris 1850, 50-76
    • E. Cortambert, Quelques-uns des plus anciens monuments géographique du Moyen Âge conservés à la Bibliothèque Nationale, „Bulletin de la Société de Géographie” 6 série, 14 (1877) 356-362
    • Konrad Miller
      Mappaemundi. Die ältesten Weltkarten 3: Die kleineren Weltkarten. Stuttgart 1895, S. 31-35
    • Foxell, Simon
      Mapping England. 278 S. London 2007: Black Dog.
  • 1047-1072
    Die Mappa Mundi de Beatus des Benediktinermönchs Beatus von Liébana (gestorben nach 798) aus der Abtei von Saint-Sever, 370×570 mm 9)
    • Cortambert, E.
      Quelques-uns des plus anciens monuments géographiques du moyen âge conservés à la Bibliothèque Nationale.
      Bull. Soc. Géogr., Paris 1877, xiv, 337-363, 2 Tafeln.
    • Konrad Miller
      Mappaemundi. Die ältesten Weltkarten 1: Die Weltkarte des Beatus.
      Stuttgart 1895, 41-61
    • Hermenegildo García-Aráez
      Los mapamundis de los Beatos. (1) origen y caracteristicas principales. (2) Nomenclator y conclusiones.
      Miscelánea Medieval Murciana 18 (1994) 49-76, doi:10.6018/j7621; 19-20 (1995-1996) 100-123. Buch 178 S. [Madrid (Alcántara, 4)] 1998.
    • Patrick Gautier Dalché
      Mappae mundi antérieures au XIIIe siècle dans les manuscrits latins de la Bibliothèque Nationale de France. Scriptorium 52.1 (1998) 102-162
    • Leonid S. Chekin
      Northern Eurasia in Medieval Cartography.
      Inventory, Text, Translation, and Commentary.
      (=Terrarum Orbis 4) 498 S. Turnhout 2006: Brepols, hier: S. 177-178
    • Marjo T. Nurminen
      Die Welt in Karten. Meisterwerke der Kartographie.
      Darmstadt 2017: Theiss. S. 34-35
  • um 1055
    Karte aus Ripoll, vom Benediktinermönch Theodulf von Orléans(?) 10), 338 mm Durchmesser
    • Alexandre Ch. P. Vidier
      La mappemonde de Théodulfe et la mappemonde de Ripoll.
      „Bulletin de Géographie Historique et Descriptive” 26.3 (1911) [285]-313
    • Gautier Dalché, Patrick
      Notes sur la carte de Théodose II et sur le mappemonde de Théodulf d'Orléans.
      Geographia Antiqua 3-4 (1994-1995) 91-108
    • Rouben Galichian\\ Countries South of the Caucasus in Medieval Maps. Armenia, Georgia and Azerbaijan.
      London 2007 Gomidas Institute. hier: 136-137, Abb. 57.
  • Um 1100 erscheint Jerusalem als Zentrum auf der »Oxford-Karte« 11)
  • 1154
    Die Tabula Rogeriana (Kitab Rujar) von Muhammad al-Idrisi (1100 – 1165), der arabische Titel Nuzhat al-mushtāq fī ikhtirāq al-āfāq نزهة المشتاق في اختراق الآفاق ist eine blumige Einladung zu einem Ausflug, der hinter die Horizonte der Welt führt. Al-Idrisi arbeitete 15 Jahre auf Sizilien am Hofe des Normannenkönigs Roger an diesem Werk. Er interviewte dazu Reisende und verwendete nur Informationen, die mehrfach belegt waren und schloss solche aus, die widersprüchlich erschienen. Das Buch war in sieben Kapitel nach Klimazonen geordnet, jedes Kapitel enthielt zehn Regionen, die im selben Längengradbereich lagen. Die zugehörige Karte war gesüded mit Mekka im Mittelpunkt, hatte sieben Fuß Durchmesser und bestand aus Silber; es zeigte bereits die Quellen des Nils und die dortigen „Mondberge“ (Ruwenzori). Das 1154 geschaffene Werk wurde 1160 im Krieg zerstört. Al-Idrisi erstellte danach ein neues, jedoch weniger umfangreiches Werk. Von diesem „kleinen“ Idrisi sind zehn Exemplare mehr oder weniger gut erhalten (Online).
    • Ahmad, S. Maqbul
      Cartography of al-Sharif al-Idrisi. in: Harley, J. B., David Woodward: The History of Cartography 2.1 Kap. 7, University of Chicago Press 1992. S. 156–174. Online.
    • Die Weltkarte des Idrīsī (Charta Rogeriana) aus dem Jahre 1154 n. Chr. (1981).
      (Tübinger Atlas des Vorderen Orients / hrsg. vom Sonderforschungsbereich 19 „Tübinger Atlas des Vorderen Orients“ der Universität Tübingen; Teil B), Reichert, Wiesbaden 1981.
    • Gallego García, Raquel
      La presencia de Abu Abdullad Mohammed Ibn Al-Sharif Al Idrisi en la corte de Roger II.: Su papel en la cartografía y en la geografía alto y pleno medieval.
      96 S. Ceuta 2014: Instituto de Estudios Ceutíes.
  • 1155
    Das Leiðarvisir von Nikúlas Bergsson (?-1259), Pilger & Abt, zeigt das Wegenetz der Pilger zwischen Skandinavien, Rom und Jerusalem.
    • Hill, Joyce
      From Rome to Jerusalem. An Icelandic Itinerary of the Mid-Twelfth Century.
      In: The Harvard Theological Review 76.2 (1983) 175–203.
    • Holtzhauer, Sebastian
      (2016). Einleitung zum Itinerar des Abtes Nikulás Bergsson. Onlineangebot mit Karte der Reiseroute, Originaltext, Übersetzung, Einleitung. In: Von Island Nach Jerusalem - Eine annotierte Webedition des Itinerars des Abtes Nikulás. NBN .
    • Waßenhoven, Dominik
      »Dort ist die Mitte der Welt«. Ein isländischer Pilgerführer des 12. Jahrhunderts.
      In: Gestiftete Zukunft im mittelalterlichen Europa. Festschrift für Michael Borgolte zum 60. Geburtstag. Hrsg. von Wolfgang Huschner und Frank Rexroth. Berlin 2008, S. 29–61.
  • nach 1270
    Der Rotulus von Vercelli 12), 84×72 cm auf Papier in Südfrankreich entstanden, ist sehr schlecht erhalten.
    • C.F. Capello: Il mappamondo medioevale di Vercelli (1191-1218?), Memorie e Studi Geografici 10, Torino 1976.
    • Chekin: Northern Eurasia in Medieval Cartography, S. 144-146, S. 457 (X.10.)
  • 1283/1290
    Die Hereford-Karte 13) von Richard de Bello, späterer Domherr in Hereford.
    135×165 cm auf Kalbspergament zeigt die runde Karte im Zentrum Jerusalem und das Heilige Land, der Osten (Orient) ist oben.
    • Harvey, P. D. A.
      The Hereford world map: medieval world maps and their context.
      434 S. London 2006: British Library.
    • Bevan, William Latham, Henry Wright Phillott
      Mediæval geography. An essay in illustration of the Hereford Mappa Mundi.
      London 1873, Reprint: Amsterdam 1969: Meridian.
    • Westrem, Scott D. The Hereford map: a transcription and translation of the legends with commentary.
      LVII, [28], 476 S. Turnhout 2001: Brepols.
  • 1320
    Das Weltbild von Dante Alighieri
    • Giuseppe Boffito
      La „Quaestio de aqua et terra“ di Dante Alighieri.
      Edizione principe del 1508 riprodotta in facsimile. Introduzione storica e trascrizione critica del testo latino di G. Boffito, con introduzione scientifica dell'ing. O. Zanotti-Bianco, e proemio dell dott. Prompt. Cinque versioni: italiana, G. Boffito, francese e spagnuola, dott. Prompt, inglese, S.P. Thompson, e tedesca, A. Müller. xxxviii, 88 S. Firenze : Olschki, 1905
  • 1210-1214 Otia imperialia (Kaiserliche Mußestunden; auch: Liber de mirabilibus mundi, Solacium imperatoris)
  • 1214-1330
    Die Ebstorfer Weltkarte ist geostet mit Jerusalem im Zentrum. Auf 30 zusammengenähten Pergamentblättern war eine mittelalterliche Radkarte mit 357 Zentimeter Durchmesser gezeichnet, enthalten waren rund 2.300 Texte. Die Karte verbrannte 1943; die Reproduktionen sind nicht vollständig.
    • BAdW
    • Birgit Hahn-Woernle
      Die Ebstorfer Weltkarte.
      Stuttgart 1987
    • Kugler, Hartmut
      Die Ebstorfer Weltkarte. Die größte Karte des Mittelalters.
      Kommentierte Neuausgabe in zwei Bänden mit 240 S. Darmstadt wbg Edition 2020
    • Schulte, Benedikt
      Die Karte als symbolische Form. Kartografische Repräsentationen des Raums und ihre Transformation durch technische Bilder.
      Eine vergleichende Analyse der Ebstorfer Weltkarte und Google Earth.
      86 S. Diplomarbeit Universität Hildesheim (Stiftung) 2009 Online .
    • Sommerbrodt, Ernst
      Die Ebstorfer Weltkarte. 1 (Text): XII, 88 S., 2 (Faksimile): 25 Tafeln (1:8) Hannover 1891: Hahn.
    • J. Wilke
      Die Ebstorfer Weltkarte.
      1. Textband, Veröffentlichungen des Instituts für Historische Landesforschung der Universität Göttingen 39, Bielefeld 2001
    • A. Wolf
      Die 'Ebstorfer Karte' und Gervasius von Tilbury. Ein Weltbild im Umkreis des Kaisers.
      S. 195-206 in: Otto IV. Traum vom welfischen Kaisertum. Katalog zur Landesausstellung Braunschweig 2009, hg. von B. U. Hucker, St. Hahn, H.-J. Derda, Petersberg 2009.
  • um 1375
    entstand der Katalanische Weltatlas auf Mallorca, eine Sammlung von Portolankarten (6 Doppelbilder im Format 64×50 cm) für die Seefahrt zwischen Atlantik und China. Dieser enthält die erste bekannte Darstellung einer Windrose.
    • Der katalanische Weltatlas vom Jahre 1375. Mit einer Einführung und Übersetzung von Hans-Christian Freiesleben. Faksimile nach dem in der Bibliothèque nationale, Paris, verwahrten Original, Stuttgart 1977
  • 14. Jahrhundert
    Die ältesten bekannten chinesischen Weltkarten sind in erster Linie Seekarten wie die hunyi-Weltkarten aus der frühen Ming-Periode. Diese zeigen Indien, Arabische Halbinsel und Afrika ansatzweise. Aus dem 15. Jahrhundert ist die Karte Zheng-He hanghai tu erhalten.
    • Ptak, Roderich
      China und Asiens maritime Achse im Mittelalter. Konzepte, Wahrnehmungen, offene Fragen.
      66 S. Berlin ; Boston 2019: De Gruyter
  • 1402
    Die koreanische Weltkarte Honil Gangni Yeokdae Gukdo Ji Do (혼일강리역대국도지도, 混一疆理歷代國都之圖, kurz: Kangnido. =Karte von historischen Ländern, Metropolen und Regionen
    • Park, Hyunhee
      The World Map produced in Korea in 1402 and its possible sources from the Islamic World.
      Journal of Asian History 52.2 (2018) 209-234.
      Die Karte enthält mehr als 100 Namen in Europa und 35 Namen in Afrika.
  • 1475 Rudimentum noviciorum (Einführung für Anfänger)
    Weltchronik von der Erschaffung der Welt bis 1475 mit über 150 Holzschnitten, darunter die erste gedruckte Weltkarte des Mittelalters, eine Karte von Palästina sowie eine Länderbeschreibung nach De proprietatibus rerum des Bartholomaeus Anglicus, die Descriptio Terrae Sanctae des Burchardus de Monte Sion, erschlossen durch ein Register.

Ab 1400

Karte, Kartographen & Kartographie

  • 1411/5
    Weltkarte von Albertin de Virga vor der Umrundung des Kaps der Guten Hoffnung. Sie deckt sich inhaltlich mit der Karte von Fra Mauro.
    • Franz R. von Wieser
      Die Weltkarte des Albertin de Virga.
      Aus dem Anfange des XV. Jahrhunderts in der Sammlung Figdor in Wien.
      Festgabe d. K. K. Ministeriums für Kultus und Unterricht für den XVIII. Deutschen Geographentag in Innsbruck. Schwick, Innsbruck 1912.
  • 1448
    Weltkarte des Andreas Walsperger (1415 bis nach 1448)
    Die 73,5 cm × 59,5 cm große Karte ist gesüdet, orientiert sich an den Angaben von Ptomeläus und beansprucht geographische Genauigkeit und Längegenauigkeit.
    • Karl-Heinz Meine
      Zur Weltkarte des Andreas Walsperger, Konstanz 1448.
      In: Wolfgang Scharfe u. a. (Hrsg.): Kartenhistorisches Colloquium Bayreuth '82. Vorträge und Berichte. Dietrich Reimer Verlag, Berlin, 1983
  • 1457
    Die Genuesische Weltkarte basiert auf den Informationen des Reisenden Niccolo da Conti (um 1395–1469)
  • 1457-59
    Die Karte des Fra Mauro 14), 1960 mm Durchmesser, ist gesüded und enthält auch die portugiesischen Entdeckungen entlang der afrikanischen Westküste bis 1457.
    • Cattaneo, Angelo
      Fra Mauro's mappamundi and fifteenth-century Venetian culture.
      (=Terrarum Orbis 8) Turnhout 2011: Brepols.
    • Falchetta, Piero
      Fra' Mauro's world map: a history.
      [Kommentar zum Faksimile] 121 S., 1 Falttafel. Rimini 2013: Imago.
    • Falchetta, Piero, Marino Zorzi, Caterina Balletti
      Fra Mauro's world map: with a commentary and translations of the inscriptions.
      (=Terrarum Orbis 5) 829 S. Turnhout 2006: Brepols.
  • Um 1450/1460 Velletri- oder Borgia-Karte. 15) rund mit 630 mm Durchmesser
    • Schmieder, Felicitas
      Anspruch auf christliche Weltherrschaft. Die Velletri/Borgia-Karte (15. Jahrhundert) in ihrem ideengeschichtlichen und politischen Kontext.
      in: Herrschaft verorten : politische Kartographie im Mittelalter und in der frühen Neuzeit. Tagungsband (Kongress Zürich 2009) 365 S. Zürich 2012: Chronos. Inhalt
  • um 1472
    Dati, Gregorio
    La Sfera.
    Florenz Johannes Petri um 1472 und Bartolommeo di Libri 1482-1511.
    Gregorio Dati [1362-1435] verfasste ein Lehrwerk über die Erde und den Kosmos mit 48 Gedichten zu je drei Strophen mit jeweils acht Versen und zahlreichen Zeichnungen und Karten u.a.: Westasien, Marokko, westlcihes Mittelmeer, Tunis, Tripolis, Nilmündung, Palästina, kleinasien (Süd- und Westküste), Dardanellen, Schwarzes Meer, Asowsches Meer.
  • 1474
    Toscanelli-Karte, Paolo dal Pozzo Toscanelli (1397 bis 1482) in Florenz
    • Hermann Wagner
      Die Rekonstruktion der Toscanelli-Karte vom J. 1474 und die Pseudo-Facsimilia des Behaim-Globus vom J. 1492
      Nachrichten von der Königl. Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen phil.-hist. Kl. Jg. 1894, S. 208-312 u. Abb.
  • 1477
    Petrus de Alliaco (=Pierre d'Ailly)
    Imago mundi.
    Epilogus mappae mundi ; Tractatus de legibus et sectis contra superstitiosos astronomos ; Exhortatio super kalendarii correctione ; De vero cyclo lunari ; Compendium cosmographiae ; Vigintiloquium de concordia astronomicae veritatis cum theologia ; Concordia astronomicae veritatis cum narratione historica. - Elucidarium astronomicae concordiae. - Apologetica defensio astronomicae veritatis. 1-2 ; De concordia discordantium astronomorum. - Gerson, Johannes: Trilogium astrologiae theologisatae ; Contra superstitiosam dierum observantiam ; Contra superstitionem sculpturae leonis. - De observatione dierum quantum ad opera. [Löwen] 1477: [Johannes de Westfalia].
    • Ailly, Pierre d' Imago mundi.
      … with annotations by Christophorus Columbus.
      Boston 1927: Massachusetts Historical Society.
  • vor 1482
    Berlinghieri, Francesco; Marsilius Ficinus (Apolog)
    Geographia di Francesco Berlinghieri Fiorentino in terza rima et lingva Toscana distincta con le sve tavole in varii siti et provincie secondo la geographia et distinctione dele tauole di Ptolomeo.
    244 S., 31 Kupferstich-Karten. Florenz vor 1482: Nicolaus Laurentii.
  • 1492-94
    Behaims Globus »Erdapfel«, Martin Behaim (1459–1507) in Nürnberg/Lissabon

Ab 1500

Karte, Kartographen & Kartographie

  • 1507
    Waldseemüller-Karte, Martin Waldseemüller (um 1473 bis 1520) im Breisgau/Elsass
  • 1511
    Peter Martyr d’Anghiera
    De Orbe Novo Decades. 1511. = Acht Dekaden über die neue Welt, hrsg. von Hans Klingelhöfer, 2 Bände, Darmstadt 1972–1976
  • 1513
    Karte des Piri Reis (um 1470 bis 1554)
    • Soucek, Svat
      Piri Reis and Turkish Mapmaking After Columbus.
      Studies in the Khalili Collection, Volume II
      Oxford University Press, Cambridge 1996.
    • Gregory C. McIntosh
      The Piri Reis Map of 1513
      Foreword by Norman J.W.
      Thrower University of Georgia Press Atlanta, Georgia 2000.
    • A. Afetinan
      Life and Works of Piri Reis
      in Türkisch: 88 S., 59 maps
      Ankara: Turkish Historical Society 1987
    • 1533 Joachim Vadianus (= von Watt, 1484-1551)
      Epitome trium terrae partium : Asiae, Africae et Europae compendiariam locorum descriptionem continens, praecipue autem quorum in Actis Lucas, passim autem euangelistae & apostoli meminere ; cum addito in fine elencho regionum, urbium, amnium, insularum, quroum Nouo testamento fit mentio, quo expeditius pius lector quae uelit inuenire queat(= Auszug von den drei Erdteilen …) , ab 1533 zahlr. Auflagen. 564, [8] S. [Zürich] Tiguri: Apud Christophorum Froschuerum.
      Vadianus war Bürgermeister von St. Gallen, Arzt und Gelehrter.
  • 1545
    Sebastianus Munsterus: Cosmographia.
    Beschreibung aller Lender, Basel 1545.
  • 1564
    Abraham Ortelius (1527-1598): Theatrum Orbis Terrarum
    Gedruck zu Nuermberg durch Johann Koler Anno MDLXXII [Nürnberg 1572]
  • 1569
    Weltkarte von Gerardus Mercator (1512-1598) in der nach ihm benannten Projektion
    • Gerardus Mercator et Ivdocvs Hondius, Atlas. Das ist Abbildung der gantzen Welt, mit allen darin begriffenen Laendern und Provintzen: Sonderlich von Teutschland, Franckreich, Niderland, Ost und West Indien: Mit Beschreibung derselben, Amsterdam 1633 16).
    • Staatsbibliothek zu Berlin (Hg.)
      Mercator-Hondius-Atlas.
      Gekürzter und verkleinerter Reprint nach der Ausgabe Amsterdam 1633. Mit einer neuen Einführung von Th. Horst, Leipzig 2012
  • Jorun Poettering
    Als die Säulen des Herakles umstürzten. Wissen, Wissenschaft und Herrschaft in der portugiesischen Expansion (15. und 16. Jahrhundert)
    Saeculum 64.2 (2014) 257-288 Online

Ab 1600

  • 1602
    Kunyu Wanguo Quantu („Karte der unzähligen Länder der Welt“, lat. Magna Mappa Cosmographica) von Matteo Ricci (1552-1610) gezeichnet in China.
    • Yingyan Gong
      Die ersten Weltkarten Matteo Riccis in China.
      In: Schulz, Raimund
      Maritime Entdeckung und Expansion: Kontinuitäten, Parallelen und Brüche von der Antike bis in die Neuzeit.
      Berlin, Boston: De Gruyter Oldenbourg, 2019. DOI.
    • Sheng-Wei Wang
      A Chinese-drawn world map depicts Europe between 1157 and 1166, and reveals Sino-Europe maritime routes already existing in the millennia before Christ
      28 May 2021 bei Docplayer.
      Der Autor versucht etymologisch zu belegen, dass die Karte von Matteo Ricci in China (1602) Angaben enthält, die nicht auf europäische Kartenvorlagen nachweisbar sind, also älteren chinesischen Karten entnommen wurden.
  • 1662 bis 1665
    Der Atlas Blaeu (=Atlas major) umfasste mit 594 Karten das kartographische Wissen seiner Zeit in elf Bänden und einem Seeatlas. Willem Janszoon Blaeu gab das Werk ab 1635 immer wieder erweitert neu heraus als Theatrum orbis terrarum, sive, Atlas novus, komplett online.
    • Peter van der Krogt Atlas Maior. Taschen Verlag, 2005 (Faksimile)

Der Blick von außen

Literatur

  • Konrad Miller
    Mappaemundi. Die ältesten Weltkarten.
    J. Roth, Stuttgart, 1895-1898. Online
    • 1. Heft. Die Weltkarte des Beatus (776 n. Chr.), 70 S.
    • 2. Heft. Atlas von 16 Lichtdruck-Tafeln
    • 3. Heft. Die kleineren Weltkarten, 159 S.
    • 4. Heft. Die Herefordkarte, 54 S.
    • 5. Heft. Die Ebstorfkarte, 79 S.
    • 6. Heft. Rekonstruierte Karten, 154 S.
  • Marcel Destombes
    Mappemondes A.D. 1200-1500.
    Catalogue préparé par la Commission des Cartes Anciennes de l’Union Géographique Internationale. (=Monumenta Cartographica Vetustioris Aevi 1, A.D. 1200-1500)
    vol. 1: Mappaemundi, XXXII, 322 S., 23 Tafeln. Amsterdam 1964: N. Israel.
  • Edson, Evelyn
    The world map, 1300-1492.
    The persistence of tradition and transformation.
    Baltimore 2007: Johns Hopkins University Press.
  • Theobald Fischer
    Sammlung mittelalterlicher Welt- und Seekarten italienischen Ursprungs und aus italienischen Bibliotheken und Archiven.
    254 S. F. Ongania, Venedig, 1886
  • Kochanek, Piotr
    Vignetten von Konstantinopel in den mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Karten: Die Entwicklung eines grafischen Topos der Stadt. Vox Patrum : Antyk Chrześcijański R. 38, t. 70 (2018) 395-448
    Ausführliche Erfassung von 41 Karten mit Quellenhinweisen und Bibliographie S. 440-448.
  • William G. L. Randles
    De la terre plate au globe terrestre. Une mutation épistémologique rapide 1480 -1520.
    120 S. Paris 1980: A. Colin.
  • Terkla, Dan, Nick Millea
    A critical companion to English Mappae mundi of the twelfth and thirteenth centuries. xxiv, 314 S. Woodbridge, Suffolk, UK ; Rochester, NY, USA : The Boydell Press, 2019. Inhalt u.a.:
    • Nathalie Bouloux
      The Munich Map (um 1130): Description, Meanings and Uses
    • Alfred Hiatt
      The Sawley Map (um 1190)
    • Asa Simon Mittman
      The Vercelli Map (um 1217)
    • Daniel Connolly
      In the Company of Matthew Paris: Mapping the World at St Albans Abbey
    • Chet Van Duzer
      The Psalter Map (um 1262)
    • Daniel Terkla
      The Duchy of Cornwall Map Fragment (um 1286)
    • Marcia Kupfer
      The Hereford Map (um 1300)
    • Helen Davies and Gregory Heyworth
      Digital Mapping, Spectral Imaging and Medieval Mappae Mundi
    • Nick Millea
      Annotated Bibliography (1987-2018)
  • Vogel, Klaus Anselm
    Sphaera terrae. Das mittelalterliche Bild der Erde und die kosmographische Revolution.
    492 S. Bibliographie S. 466-491. Göttingen, Univ., Diss., 1995 Online
  • Franz Wawrik
    Deutsche Weltkarten und Globen zwischen 1480 und 1520.
    In: Focus Behaim-Globus, Bd. 1: Aufsätze, Nürnberg 1992, S. 131-141

Diese Zeitleiste kann synoptisch betrachtet werden mit der:

1)
Otten, H. 1976-1980 Kašula, RlA V, 477; CTH 716 KBo 15.35 I 38; CTH 375 KUB 17.21; CTH 381 A: KUB 6.45 II 66-67 B: KUB 6.46 III 32-33
3)
Evans, James: The history & practice of ancient astronomy. New York 1998: Oxford University Press S. 82; mit Verweis auf Ovid, Cicero, De re publica 1.14,21,22 Gaius Sulpicius Gallus, wobei Cicero Thales als Erfinder des Globus nennt und Anaximander als Ersten, der die Theorie zur Kugelgestalt der Erde entwarf.
4)
Plinius, Naturalis Historia 3,17: „Agrippam quidem in tanta viri diligentia praeterque in hoc opere cura, cum orbem terrarum orbi spectandum propositurus esset“.
Martial 2.14
5)
MS 29 Médiathèque Pierre Amalric d’Albi, Frankreich
6)
Biblioteca Apostolica Vaticana, MS. Vat. Lat. 6018, fol. 64v-65r
7)
P. H. Meurer
TO-Karte.
in: Lexikon des gesamten Buchwesens Online.
Karten zu den Werken Sallusts. S. 468-472 in: Eisenhut, Werner und Lindauer, Josef. Sallust Werke / Opera: Lateinisch - Deutsch. Berlin, Boston: De Gruyter (A), 2011. DOI
8)
London, British Library, MS. Cott. Tib. B. V. fol. 56v
9)
Paris, Bibliothèque Nationale, MS. Lat. 8878, fol. 45bisv-45terr
10)
Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, MS. Vat. Reg. Lat. 123, fol. 143v-144r
11)
St. John´s College MS 17, fol. 6
12)
Archivio Capitolare
13)
The New Library, Hereford Cathedral
14)
Venedig, Biblioteca Nazionale Marciana
15)
Vatikan, Biblioteca Apostolica Vaticana, Fondo Borgiano XVI
16)
Berlin, Staatsbibliothek, Preußischer Kulturbesitz, Signatur: 2° Kart. B 187
wiki/zeitleiste_des_weltbildes.txt · Zuletzt geändert: 2024/04/08 05:23 von norbert

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