====== stabilitas loci ====== Die »wandernde Kirche« ((De civitate dei)) des Augustinus (354 bis 430) fand keinen weitreichenden Zuspruch. Stattdessen verlangte der Benediktinerorden (und ebenso Zisterzienser, Trappisten, Prämonstratenser) von seinen Mönchen seit dem [[wiki:reisegenerationen#6./7. Jahrhundert|6. Jahrhundert]] die //stabilitas loci//, im doppelten Sinne als Ortsgebundenheit an ein Kloster sowie als Beständigkeit in der Gemeinschaft. Die //stabilitas loci// steht an erster Stelle der //Regula Benedictini// und bildete die Basis für den Gegenentwurf zu dem bis dahin bewegten Mönchtum der [[wiki:wandermoench|Wandermöche]], die sich auf die Weisungen von Jesus (peregrinatio propter deum) berufen, [[wiki:per_pedes_apostolorum|per pedes apostolorum]]. So erscheint sie als praktische Konsequenz zum [[wiki:currendi libido|currendi libido]], dem theologisch formulierten Mißtrauen gegen das unstete Leben. Deren Tradition setzten später die »Bettelmönchsorden« (Franziskaner, Dominikaner, Karmeliten) fort. ---- siehe auch:\\ [[wiki:fussreisen#Pilgerfahrten|Pilger]]\\ [[wiki:bactroperita|Bactroperita]] ---- ''Andreas Rüther''\\ // Stabilitas loci.//\\ In: Lexikon des [[wiki:reisegenerationen#Der Blick zurück: Das Mittelalter als Epoche| Mittelalters]] . Band 7: Planudes bis Stadt (Rus). Lexma Verlag, München 1995, Sp. 2162–2163