Wätschger

Der Wätschgermacher (1738) fertigte auch Wätschgerlein (1541): Geldbeutel oder kleine Reisetaschen, so wie beim Wätschger häufig der besondere oder wertvolle Inhalt (Gold, Silber, Münzen, Schlüssel, teure Kleidung) betont wird, dessen sicherer Verschluss (etwa ein Eisenring, ein Schloss), sein verziertes Aussehen und dessen besonders sorgfältige Ausführung als Umhängetasche, Gürteltasche oder Satteltasche (Reitwätschger), also ein teures Reisegepäckstück mit technisch funktionalen Metallkomponenten.

Sprachlich aus deutschem Wadsack in die slawischen Sprachen eingegangen (waczken, watzka, wetzscko u.a.) 1) und von dort wieder ins Deutsche auch Wetschker, Wetschger, Schwedische väska, Norwegische væske, Dänische vedske.

1)
Bellmann, Günter
Slavoteutonica. Lexikalische Untersuchungen zum slawisch-deutschen Sprachkontakt im Ostmitteldeutschen.
(=Studia Linguistica Germanica, 4) XII,356 S. Berlin, New York: de Gruyter, 1971; hier z.B. S. 279–280