Monika Habersohn
Die siebenbürgischen Landler: eine Spurensicherung
Band 1, Böhlau Verlag Wien, 2002
desagă, dăsagă „eine der beiden Taschen des Quersacks“, Plural diesagi, disag
Ernst Gamillscheg
Die Mundart von Șerbănești-Titulești
W. Gronau, 1936
Dies ist eine alte Version des Dokuments!
Begriff für ein längliches Reisegepäckstück, das im Wesentlichen für Kleidung gedacht war, in der Machart dem Seesack vergleichbar und entweder über der Schulter oder als Quersack auf einem Pferd oder Esel getragen wurde.
»Mantel« ist aus dem Lateinischen mantellum ins Deutsche übernommen worden und hat das althochdeutsche hachul verdrängt. Da auch Sack aus einem lateinischen saccum entstand, ist der »Mantelsack« nur scheinbar deutsch und verdrängte sowohl den gleichbedeutenden, im Mittelalter noch weit verbreiteten *Wadsack als auch das aus der Antike stammende *Mantica und das seltene penularium.
Als Zwerchsack oder Doppelsack gab es ihn als Aissok im Siebenbürgischen bis in die Gegenwart. Mit rund 80 Liter Volumen wurde er mittig zusammengebunden und über die Schulter gelegt 1).
Diese Form des gebundenen Doppelsacks oder zweiteiligen Quersacks findet sich in den romanischen Sprachen auch als Desagă oder Traistă (rumän.) und Bisacce; in den südslawischen Regionen als bisage. Im Estnischen hieß der Mantelsack rida-kott (kott, kotti > Sack, Beutel) oder samardan und war synonym zu Felleisen 2).
siehe auch
Liste der Reisegepäckarten
Reise-Utensilien
Monika Habersohn
Ernst Gamillscheg
Ferdinand Johann Wiedemann
To improve the quality of our site, we track visitors anonymously. It doesn't hurt you, but helps us tremendously. We'd be grateful if you'd give us your consent.