Luftwiderstand

Der Luftwiderstand kann im Windkanal durch Strömungslinien (aerodynamisch) sichtbar gemacht und gemessen werden und wird als Luftwiderstandsbeiwert cw angegeben; anschaulicher formuliert als Windschnittigkeit oder Stromlinienform. Die Form eines Tropfens gilt als idealtypisch für einen geringen Widerstand; der »Rumpler-Tropfen-Wagen« hielt den Rekord seit 1921.

Diesen Wert zu minimieren ist nur Mittel zum Zweck, entweder damit das Fahrzeug schneller wird oder damit es weniger Treibstoff verbraucht. Nebenbei wird das Fahrzeug dabei leiser und es sieht eleganter aus: ein Würfel hat einen cw-Wert von 1,05, eine Kugel halbiert ihn auf 0,47 und ein idealer stromlinienförmiger Körper bringt es auf 0,04. Das unterbietet die Natur mit dem Körper eines Pinguins, dieser bringt es auf 0,03.

Busse, Transporter und Lkw unterscheiden sich beim cw-Wert nicht wesentlich von einer »Kartoffelkiste«. Die Masse der Alltags-Pkw liegen zwischen 0,3 und 0,5, denn die Frontfläche eines Kfz erhöht den Wert ebenso wie die unverzichtbaren Räder, Seitenspiegel oder ein unebener Unterboden. Kompromisse zur Nutzung sind also unabdingbar. Übrigens wurde der Rekord (cw=0,28) des der »Rumpler-Tropfen-Wagen« erst seit seit den 1990er-Jahren unterboten. Der beste cw-Wert solch »nasser Ratten« ist für die Katz', sobald ein Fenster geöffnet wird - ganz zu schweigen vom Fahrrad oder Dachgepäckträger. Wer spritsparend und umweltschonend fahren möchte, sollte auf eine Klimaanlage verzichten oder zuhause bleiben anstatt auf den cw-Wert zu achten.


Ralf J.F. Kieselbach
Stromlinienautos in Deutschland: Aerodynamik im PKW-Bau 1900 bis 1945
Band 1, Stuttgart u.a: Kohlhammer 1982
Stromlinienbusse in Deutschland: Aerodynamik im Nutzfahrzeugbau 1931-1961 … built on the chassis of: Daimler Benz, Krupp, Opel, Ford.
Band 2, Stuttgart: Kohlhammer 1983