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wiki:gesetze_der_geographie

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 Dem Wissenschaftler (etwa Geographen oder Ethnologen) wird sie zur "le voyage comme modalité méthodologique". ''Jean-Jacques Rousseau'' schrieb 1755 (//Discours sur l'Origine ...//) es gäbe nur vier Kategorien [[wiki:reisende|Reisender]], die lange Reisen unternehmen: Seeleute, Kaufleute, Soldaten und Missionare. Ein geographisches Paradigma stellt daher die Expedition von ''Alexander  von Humboldt'' und ''Aimé Bonpland'' nach Lateinamerika (1799–1804) dar, die sich nicht mit der Erkundung von Küstenlinien begnügte, sondern systematisch das Innere eines Kontinents untersuchte (siehe das Zitat von Humboldt, 1848).\\  Dem Wissenschaftler (etwa Geographen oder Ethnologen) wird sie zur "le voyage comme modalité méthodologique". ''Jean-Jacques Rousseau'' schrieb 1755 (//Discours sur l'Origine ...//) es gäbe nur vier Kategorien [[wiki:reisende|Reisender]], die lange Reisen unternehmen: Seeleute, Kaufleute, Soldaten und Missionare. Ein geographisches Paradigma stellt daher die Expedition von ''Alexander  von Humboldt'' und ''Aimé Bonpland'' nach Lateinamerika (1799–1804) dar, die sich nicht mit der Erkundung von Küstenlinien begnügte, sondern systematisch das Innere eines Kontinents untersuchte (siehe das Zitat von Humboldt, 1848).\\ 
 Aber erst die [[wiki:fortbewegung|Fort-Bewegung]] durch einen unbekannten und damit riskanten [[wiki:zwischenraum|Zwischenraum]] macht das Reisen aus (siehe das Zitat von ''Claudot-Hawad'', 2002) und unterscheidet es vom [[wiki:nomaden|Nomaden]]leben. Weit und lange Reisende erscheinen ihm als Hüter einer sehr alten Tradition der Bewegung, deren Werte auf Isolation, [[wiki:risiko|Risiko]], Unbehagen, zeitlicher Unsicherheit beruhen. ''Levi-Strauss'' zitierend bietet er ein erweitertes Verständnis von Reisen, dass nicht nur den [[wiki:liste_raumvorstellungen|Raum]] (mit drei Dimensionen) betrachtet, sondern die [[wiki:zeit_musse|Zeit]] und die kulturelle Verschiebung als vierte und fünfte Dimension heranzieht, ein [[wiki:unterwegs-sein|Unterwegs-Sein]]. Schließlich betont er die Rückkehr als notwendige Phase des Unterwegs-Seins und als Unterschied zum [[wiki:heimatlos|Migranten]]. Besonders charakteristisch erscheint dem Autor die //l’exploration// als Erkundung, für deren Etymologie er auf ''Yves Lacoste'' (2003) verweist, der sie ableitet vom lateinischen //ex prolator// 'se porter en avant vers l’extérieur'.\\  Aber erst die [[wiki:fortbewegung|Fort-Bewegung]] durch einen unbekannten und damit riskanten [[wiki:zwischenraum|Zwischenraum]] macht das Reisen aus (siehe das Zitat von ''Claudot-Hawad'', 2002) und unterscheidet es vom [[wiki:nomaden|Nomaden]]leben. Weit und lange Reisende erscheinen ihm als Hüter einer sehr alten Tradition der Bewegung, deren Werte auf Isolation, [[wiki:risiko|Risiko]], Unbehagen, zeitlicher Unsicherheit beruhen. ''Levi-Strauss'' zitierend bietet er ein erweitertes Verständnis von Reisen, dass nicht nur den [[wiki:liste_raumvorstellungen|Raum]] (mit drei Dimensionen) betrachtet, sondern die [[wiki:zeit_musse|Zeit]] und die kulturelle Verschiebung als vierte und fünfte Dimension heranzieht, ein [[wiki:unterwegs-sein|Unterwegs-Sein]]. Schließlich betont er die Rückkehr als notwendige Phase des Unterwegs-Seins und als Unterschied zum [[wiki:heimatlos|Migranten]]. Besonders charakteristisch erscheint dem Autor die //l’exploration// als Erkundung, für deren Etymologie er auf ''Yves Lacoste'' (2003) verweist, der sie ableitet vom lateinischen //ex prolator// 'se porter en avant vers l’extérieur'.\\ 
-Unterschiedliche Vorstellungen von der Bewegung durch den Raum unterscheiden die [[wiki:liste_reisestile|Reisefiguren]]: der [[wiki:passagier|Passagier]] definiert ein Ziel und sucht den effektivsten Weg dorthin, der Reisende geht den [[wiki:weg|Weg]], den er findet (Zitat ''Marc Augé'' 1992).\\ +Unterschiedliche Vorstellungen von der Bewegung durch den Raum unterscheiden die [[wiki:liste_reisende_und_reisestile|Reisefiguren]]: der [[wiki:passagier|Passagier]] definiert ein Ziel und sucht den effektivsten Weg dorthin, der Reisende geht den [[wiki:weg|Weg]], den er findet (Zitat ''Marc Augé'' 1992).\\ 
 Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal liegt in der Art und Weise, wie der Reisende ankommt, wie sich das Gleichgewicht zwischen Akkomodation und Assimilation einstellt. Einen Ort zu bewohnen, setzt eine physische Begegnung voraus und einen damit einsetzenden Lernprozess, führt also auch Veränderung auch des Reisenden (MIT : "Mobilités, itinéraires, territoires", Université Paris 2002) im Unterschied zur Taylorisierung touristischer Riten und der Disneylandisierung.\\  Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal liegt in der Art und Weise, wie der Reisende ankommt, wie sich das Gleichgewicht zwischen Akkomodation und Assimilation einstellt. Einen Ort zu bewohnen, setzt eine physische Begegnung voraus und einen damit einsetzenden Lernprozess, führt also auch Veränderung auch des Reisenden (MIT : "Mobilités, itinéraires, territoires", Université Paris 2002) im Unterschied zur Taylorisierung touristischer Riten und der Disneylandisierung.\\ 
 Reisen ist ein geographisches [[wiki:soziotechnisches_handlungssystem|Handlungssystem]]. Die Definitionen des Tourismus schließen jedoch eine Anzahl von Reiseformen aus (s. Absätze 37--45). Das liegt jedoch auch daran, dass der Autor das Handlungssystem auf der Mikroebene analysiert und bottom-up auf den Tourismus schließt, während die Tourismusdefinitionen das Makrosystem ins Auge fassen.\\  Reisen ist ein geographisches [[wiki:soziotechnisches_handlungssystem|Handlungssystem]]. Die Definitionen des Tourismus schließen jedoch eine Anzahl von Reiseformen aus (s. Absätze 37--45). Das liegt jedoch auch daran, dass der Autor das Handlungssystem auf der Mikroebene analysiert und bottom-up auf den Tourismus schließt, während die Tourismusdefinitionen das Makrosystem ins Auge fassen.\\ 
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