Dies ist eine alte Version des Dokuments!
Gesellenwanderung
Die Gewerke des Fahrenden Volkes weisen spezialsierte Tätigkeiten auf, die aus unterschiedlichen Gründen nicht ortsfest ausgeübt wurden, → Wanderhandwerker. Mobile Waldberufe wiederum folgten den Rohstoffen.
Die Wanderung der Gesellen (engl. journeymen, ital. garzoni, franz. compagnon) setzte dagegen ein ehrbares Handwerk voraus, also ortsfeste Meister und deren ständische Organisationen mit ihren Normen, also über städtische Strukturen hinaus ein länderüberschreitendes Netz mit gleichem Grundverständnis, siehe Schola migrationis: Wandernde Gesellen & Handwerker. Wandernde Handwerksburschen mag es immer gegeben haben, wandernde Handwerksgesellen aber hatten sich mehrere Jahre unterwegs zu bewähren, bevor sie Meister werden konnten. Dabei erfolgte ein Austausch von kulturellen Vorstellungen und von technischem Know-How einerseits,aber auch ein Auslesevorgang auf der Straße anderseits.
Thematische Berührungen gibt es zu:
→ Ausstellungsliste Vagabunden & Walz
→ Künstlerreisen
→ Literaturliste Fahrendes Volk
→ Die Kluft wandernder Handwerksgesellen
→ Die Ritter der Landstraße
→ Auf der Walz
→ Wanderarbeiter
Literatur
Bade, Klaus J.
Altes Handwerk, Wanderzwang und Gute Policey: Gesellenwanderung zwischen Zunftökonomie und Gewerbereform.
VSWG: Vierteljahrschrift für Sozial- Und Wirtschaftsgeschichte, 69.1 (1982) 1–37. OnlineMoritz Blankenhorn
Kunden-König. Eine buchdruckerliche Handwerksburschen- und Gesellengeschichte
168p Textill. v. Georg Kretzschmar Leipzig Bildungsverband dt. Buchdrucker 1921Anne Bohnenkamp
,Frank Möbus
,Leonie Mader
,Ulla Lüthje
Gunst und Verlaub! Wandernde Handwerker : Tradition und Alternative
267 S. Göttingen 1989/2012/2020: Wallstein. InhaltBräuer, Helmut
Überlegungen zur Auswertung von Wanderbüchern.
S. 273–282 in: 2. internationales handwerksgeschichtliches Symposium, Vezsprém 21.–26.08.1982, Band 1. Veszprém 1983,Ottó Domonkos
Reiserouten der wandernden Handwerksgesellen und die technisch-historische Bedeutung der Gesellenwanderschaften.
S. 12-30 in: 1. internationales handwerksgeschichtliches Symposium. Veszprém 20.–24.11.1978. 453 S. Veszprém 1979: Ungarische Akademie der Wissenschaften.Elkar, Rainer S.
Umrisse einer Geschichte der Gesellenwanderungen im Übergang von der Frühen Neuzeit zur Neuzeit.
S. 85-116 in: Deutsches Handwerk im Spätmittelalter und Früher Neuzeit (= Göttinger Beiträge zur Wirtschafts-und Sozialgeschichte, 9), Göttingen 1983.Elkar, Rainer S.
Schola migrationis. Überlegungen und Thesen zur neuzeitlichen Geschichte der Gesellenwanderungen aus der Perspektive quantitativer Untersuchungen.
S. 87-108 in: Handwerk in Mittel-und Südosteuropa. München 1987.Marie-Louise Favreau-Lilie
Die Bedeutung von Wallfahrten, Kreuzzügen und anderen Wanderbewegungen (z.B. Gesellenwanderungen) für die Kommunikation in Mittelalter und früher Neuzeit
Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. Beihefte, 87Lothar Hans Flatau
Unter Rheinlands Sonne. Gedichte eines fahrenden Gesellen
168p Düsseldorf J. Liethen 1930August Krämer
Über das Wandern der Handwerksgesellen, oder Wie können die Vortheile, welche durch das Wandern der Handwerksgesellen möglich sind, befördert und die dabei vorkommenden Nachtheile verhindert werden? ein Wort an Regenten, Policey-Collegien, Communen und alle, denen das Gemeinwohl am Herzen liegt
47 S. Erfurt 1798 : Johann Christoph Görling.Lis, Catharina
,Hugo Soly
,Lee Mitzman
“An irresistible phalanx”: journeymen associations in western Europe, 1300–1800.
International Review of Social History 39.S2 (1994) 11-52. OnlineReininghaus, Wilfried
Wanderungen von Handwerkern zwischen hohem Mittelalter und Industrialisierung. Ein Versuch zur Analyse der Einflußfaktoren.
S. 179–216 in: G. Jaritz; A. Müller (Hg.): Migration in der Feudalgesellschaft. (=Studien zur Historischen Sozialwissenschaft, 8). Frankfurt/New York 1988: CampusReith, Reinhold
Gesellenwanderung
Artikel in: Enzyklopädie der Neuzeit (Vol. 4 (2006) 668–674. Verlag J.B. Metzler.Saal, C. Th. B.
Wanderbuch für junge Handwerker oder populäre Belehrungen über die Geschichte, Eintheilung, Rechts- und Innungsverhältnisse, Bildungsanstalten, Literatur und Gebräuche der Handwerker, über die Wahl seiner Profession, […] , Geldverlegenheit, Arbeitslosigkeit, Briefschreiben und Heimkehr aus der Fremde nebst Zugaben […]\\XII, 289 , [7] S. [1] Faltblatt, Tafel, Karte. Weimar 1837, 1842, 1858: Bernhard Fr. Voigt. OnlineSchanz, Georg von
Zur Geschichte der Gesellenwanderungen im Mittelalter.
Jahrbücher für Nationalökonomie Und Statistik 28 (1877) 311-343. DOISchulz, Knut
Handwerksgesellen.
S. 309-318 in: Sönke Lorenz, Thomas Zotz (Hg.): Spätmittelalter am Oberrhein. Bd. 2: Alltag, Handwerk und Handel 1350-1525. Ausstellungsband. Stuttgart 2001: Staatliche Kunsthalle Karlsruhe.Stopp, Klaus
Die Handwerkskundschaften mit Ortsansichten. Beschreibender Katalog der Arbeitsattestate wandernder Handwerksgesellen 1731–1830.
Bd. 1. 2 (1982): / 2 Katalog Bundesrepublik Deutschland, Aalen - Esslingen V, 321 S.; 3 (1982): Katalog Bundesrepublik Deutschland, Feuchtwangen - Kulmbach X, S. 433–689); 4 (1983): Katalog Bundesrepublik Deutschland : Landau - Rottweil X, S. 691-1033; … 17 (1992): . Nachträge für alle Länder, Generalregister für Band 1–17. XII, 316 S. Stuttgart: Hiersemann.Tacke, Andreas
Vor der Reise: Gesellenwanderungen. Anmerkungen zu Quellen, Ritualen, Medien und Wirkung.
Mit drei tabellarischen Anhängen vonUrsula Timann
zu Gesellenordnungen, Gesellenwanderungen und Meisterstücken im deutschsprachigen Raum des Alten Reiches. S. 79-115 in: Künstlerreisen. Fallbeispiele vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Petersberg 2020, S. 79-115 (Kunsthistorisches Forum Irsee, 7) OnlineErica Tietze-Conrat
Des BildhauergesellenFranz Ferdinand Ertinger
Reisebeschreibung durch Österreich und Deutschland.
Nach der Handschrift CGM. 3312 der Kgl. Hof- und Staatsbibliothek München (= Quellenschriften für Kunstgeschichte und Kunst. Technik des Mittelalters und der Neuzeit. N.F., 14). XXV, 90 S. Wien/Leipzig 1907: Graeser Teubner.Wadauer, Sigrid
Die Tour der Gesellen: Mobilität und Biographie im Handwerk vom 18. bis zum 20. Jahrhundert.
(=Studien zur Historischen Sozialwissenschaft, 30) 418 S. Frankfurt/Main 2005: Campus. Inhalt
Die Autorin analysiert 43 autobiographische Schriften mithilfe eines festgelegten Kriterienkataloges und erstellt statistisch begründete Auswertungen.