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Basisfahrzeuge

Trudele durch die Welt. Sie ist so schön, 
gib dich ihr hin, und sie wird sich dir geben.
Kurt Tucholsky (1890-1935)

Das richtige Fahrzeug finden

Welches ist das richtige Basisfahrzeug zum Reisemobilausbau für mich?
Auf diese Frage gibt es keine allgemein gültige Antwort. Die Auswahl des Fahrzeugs ist eines der Hauptthemen in der Community und wird immer wieder neu diskutiert ohne je abgeschlossen zu werden. Für jede Reise, für jeden Lebensabsschnitt und für jede Familiensituation braucht es eigentlich wieder ein anderes Fahrzeug. Also was tun?

1. Die Analyse: Kriterien & Prioritäten

Du hast mich noch nicht gefragt, wohin ich gehe: weiß ich es selbst?
Ich will versuchen, Länder zu sehen, die ich nicht gesehen habe.
Gérard de Nerval (1808-1855)

Du kannst Dir Deinen persönlichen Kriterienkatalog erstellen, diese nach Prioritäten ordnen und dann ein Fahrzeug nach Punkten auswählen. Glücklich wirst Du damit aber auch nicht, weil letztlich ein Fahrzeug emotional ausgewählt wird. Wenn das passt, nimmt man auch die Schwächen in Kauf. Ist ein bißchen wie bei der Partnerwahl - den kann man sich auch nicht backen. Letzten Endes muss man es wirklich wollen, nicht nur darüber reden, und sich auf das Ziel fokussieren.

Harmonie

Apropos Partner: Abseits aller Funktionalitäten muss das Fahrzeug »sozial verträglich« sein: Werden wir - als Paar, als Familie - damit glücklich? Also wäre früh genug zu überlegen:

  • Soll es puristisch sein oder luxuriös?
  • Passt es zum Image?
  • Muss es ein *Kultauto sein?
  • Da kann dann auch die Farbe eine Rolle spielen.

Worst-Case

Wie gestaltet sich der Notausgang, wenn die Voraussetzungen der Reise sich ändern, etwa durch

  • Streit oder Trennung
  • Krankheit
  • Fahrzeugverlust

2. Die Praxis: Wie machen das andere?

  • Geh zu den Treffen, guck in die Fahrzeuge, rede mit den Leuten.
  • Werde Mitglied in den passenden Clubs, da gibt es konzentrierte Erfahrung!
  • Zu interessanten Ergebnissen führt auch die Frage:
    Welche Fahrzeuge fährt man eigentlich dort, wo wir hinfahren?
  • Suche online nach Blogs und Erfahrungsberichten.
    Besonders wichtig: Was würden die Fernmobilreisenden nach ihrer Reise anders machen?

Die Fahrzeuge der reisenden Fernmobilisten

Seit 2010 wird im Lkw-Allradforum eine Linkliste mit mehr als 150 solcher Websites gepflegt.
Die nachstehende Tabelle zeigt, wie viele davon mit welchem Fahrzeug unterwegs waren (Fahrzeugvarianten wurden zusammengefasst).

2 Bremach
1 Ford Explorer
1 GAZ 66
1 Gazelle
6 Hanomag A-L 28
5 Iveco
1 KAT 6×6
2 Land Rover
10 Magirus (meist 170)
22 MAN (viele 10.220)
49 Mercedes Benz, davon
14 MB 911-914-917
4 MB 1017
16 MB Unimog
2 Mitsubishi
1 Mowag
1 OKA
1 Robur
1 Saurer
4 Steyr
5 Toyota: Hilux, Landcruiser
1 Ural
1 Volvo
4 VW-Bus

Die Fahrzeuge der Sieger bei der Rallye Paris-Dakar

Vielleicht auch interessant sind die Geländewagen, die seit 1979 die Rallye Paris-Dakar gewonnen haben:

1. Platz Land Hersteller Jahr
12 Japan Mitsubishi Pajero 1985, 1992, 1993, 1997, 1998, 2001–2007
7 Frankreich Peugeot 205,405
2008 DKR, 3008 DKR
1987–1990, 2016–2018
4 Frankreich Citroën ZX 1991, 1994–1996
4 Deutschland Volkswagen Iltis, Touareg 1980, 2009–2011
4 UK Mini X-Raid 2012–2015
3 Frankreich Renault 20 1982, 1999, 2000
2 UK Range Rover 1979, 1981
1 Deutschland Porsche 911, 959 1984, 1986
1 Deutschland Mercedes-Benz 280 1983

Fernmobilreisende ohne Firmenunterstützung und Werkstattwagen setzen möglicherweise andere Prioritäten.

Die Gewinner des Off-Road-Awards

Die Zeitschrift Off Road lässt jedes Jahr ihre Leser den »Geländewagen des Jahres« in mehreren Kategorien wählen. 2018 waren dies in den Kategorien:

A GeländewagenG PickupsH Sonderfahrzeuge
Jeep WranglerVW AmarokMB Unimog
Lada 4×4Ford RangerIglhaut MB Sprinter 4×4
Mitsubishi PajeroMB X-KlasseVW T6
Toyota LandcruiserRAM 1500, Toyota HiluxMB Sprinter 4×4
Jeep CherokeeMitsubishi L200Iveco Daily 4×4
Suzuki JimnyNissan NP300 NavaraVW Crafter 4×4

Der Unimog gewann den Award zum 14. Mal in Folge.

3. Der Markt: Was wird angeboten?

Ausrüster gibt es schon lange, doch der Markt rund um Reise-, Wohn-, Fernreise- und Expeditionsmobile wächst besonders stark. Die Nachfrage übersteigt das Angebot, also steigen die Preise seit 10, 15 Jahren überproportional. Eine Marktübersicht will erarbeitet werden:

4. Eine Richtung finden:

  • Was brauche ich? Den persönlichen Bedarf klären und abstufen: Muss - Kann - Soll
  • Was gibt es? Alternativen ermitteln, Kriterien bilden und vergleichen.
  • Was ist machbar? Bezugsquellen finden, Angebote einholen.
  • Begründet entscheiden: Kosten, Qualität, Lieferzeiten …

Egal, welchen Weg man wählt, der große Wurf gelingt selten im ersten Anlauf. Wenn man das akzeptiert, genügt fürs erste auch ein 80-Prozent-Fahrzeug anstelle des Perfektmobils. Jeder möchte eine *eierlegende Wollmilchsau, aber selbst die gibt es in unterschiedlichen Formen, Farben und Größen.

Technische Hauptfunktionen von Reisemobilen

1. Fahrfähigkeiten

Die grundlegenden Fahrfähigkeiten werden in der Regel durch Probefahrten »gefühlt« ermittelt:
Straßen- und Kurvenlage, Wendigkeit, Fahrstabilität, Bremsverhalten, Beschleunigung, Fahrgeräusche, Wankbewegung im Gelände und mehr.
Oft eher theoretisch sind gemessene Kennwerte: Höchstgeschwindigkeit, Verbrauch, Emissionswerte usw.
Aussagekräftiger sind Antriebsart, Motorisierung, Länge, Gewicht, Radstand, Wendekreis und andere.
Das Fernreisemobil muss den besonderen *Fahrsituationen gerecht werden; meist bedeutet das *Geländegängigkeit, also geländerelevante *Fahrwerkeigenschaften und *Antriebseigenschaften, nicht nur Allradantrieb.
Die Anforderungen daran variieren im Spektrum von Nahverkehr bis Langstrecke, von Land zu Stadt, von Straße über Piste bis Offroad, von langsam bis schnell.

Fokussiert auf den Hauptzweck des geländegängigen Fahrens führt dies zu den Fahrzeugsegmenten

  • ATV im land- und forstwirtschaftlichen Bereich
  • Strandwagen (*Buggys) oder Quad im Funbereich
  • Geländewagen bilden einen Kompromiss für Gelände- und Straßennutzung. Zu den geländetauglichsten gehören Land Rover, Mercedes G und Toyota Hilux/Landcruiser;
    zunehmend beliebt sind: Ford Ranger, Isuzu D-Max, Nissan Navara, Volkswagen Amarok
  • Kübelwagen im militärischen Bereich
  • SUV dagegen sind eher für den Straßeneinsatz konzipiert.

2. Wohnfähigkeiten

Das Fahrzeug kann eine Schlafstatt sein (etwa ein *Hochdachkombi als *Schlupfkarren), eine Schlechtwetterrückzugsmöglichkeit im *Kleinbus, ein Schutzraum mit Möglichkeiten für einfaches Kochen und Notdurft hinter geschlossenen Türen oder ein Eigenheim auf Rädern, es kann spartanisch bis luxuriös ausgestattet sein. Dachzelt oder Bodenzelt verlagern das Leben in die Natur.
Messgrößen sind beispielsweise das Volumen des bewohnten Raumes, Anzahl und Größe der Fenster & Türen, Leistung und Positionen der Infrastruktur für Raumklima, Heizung, Elektro- und Wasserversorgung, Schutzmaßnahmen gegen Einblicke, Licht, Lärm und mehr.
Die Anforderungen daran ändern sich für Einzelpersonen, Paare oder Familien mit Kindern, für Wochenendtrips über Urlaub bis hin zur Langzeitreise oder dem dauerhaften Leben im Fahrzeug.

Fokussiert auf den Hauptzweck Wohnen führt dies zu den Kategorien

3. Transportfähigkeiten

Die Fähigkeiten zum Transport sind bestimmt durch die Dimensionierung der Flächen und Räume, durch mögliche Lasten und die Lastverteilung.
Messgrößen sind Massen (in kg) und Volumina (in Litern) für Stauräume, Tanks sowie Anbaumöglichkeiten.
Für Fernmobilreisende ist entscheidend, inwiefern durch Lasten die Fahrfähigkeiten gemindert, die Wohnfähigkeiten erhöht und die Fähigkeit als Inselanlage (s.u.) optimiert werden kann.

Fokussiert auf den Hauptzweck Transport führt dies zu den Fahrzeugsegmenten

4. Autarkiefähigkeiten

Die Grenzen autarker Fähigkeiten sind erreicht, wenn die Versorgung bzw. Unterstützung der Inselanlage Reisemobil von außen unabdingbar wird. Das bemisst sich an:

  • Reichweite in Kilometern
  • Dauer in Tagen oder Wochen
  • Orientierung jederzeit sicherstellen können
  • Notfälle selbst bewältigen (Panne oder Unfall, Reparatur oder Erste Hilfe)

Limitierend wirkt dabei das schwächste Glied in der Kette, meist sind dies die Batterien, der Wasservorrat, die Reifen oder falsches Verhalten in Notfällen.
Fokussiert auf die Anforderungen an Autarkie führt das zu den Fahrzeugsegmenten

  • Expeditionsmobile

5. Wegenetzqualifikation

Jedes automobile Wegenetz hat besondere Eigenschaften:

  • Autobahnen, Landstraßen oder Feldwege
  • innerstädtische Straßensysteme in Großstädten, mittelalterliche Stadtkerne oder die Sackgassen kleiner Gebirgsdörfer
  • Bergstraßen mit Pässen, Tälern, reißenden Flüssen, engen Felswegen an Abhängen, Tunneln, mit extremer Steigung, Schnee und Eis, Bergrutsch und anderen Erosionserscheinungen
  • Lehmpisten im Dschungel, Waldwege oder Furten durch die Zuflüsse entlang großer Flüsse
  • Insel-Hopping mit Fähren, Roadblocks oder Zufahrtskontrollen etwa in Nationalparks

Anforderungen: Jede Infrastruktur hat besondere Eigenschaften und damit andere (auch rechtliche) Bedingungen mit formalen und technischen Konsequenzen für den dazu am besten geeigneten Fahrzeugtyp.

Das Fahrzeugsegment festlegen

Persönliche Schwerpunkte und die obigen Aspekte führen zu einem dieser Fahrzeugsegmente:


Siehe auch

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wiki/basisfahrzeuge.1540839284.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/12/07 15:01 (Externe Bearbeitung)

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