====== Wasserliane ====== Umgangssprachlich werden als Wasserlianen (Bejuco de agua, Liane á eau) einerseits Lianen bezeichnet, die am und im Wasser wachsen und andererseits solche, die nach dem Anschneiden trinkbares Wasser liefern im Unterschied zu Lianen, die ungenießbare Flüssigkeiten absondern. Solche Lianen mit trinkbarem Pflanzensaft gibt es in unterschiedlichen botanischen Familien wie * Bignoniaceen, jedoch unangenehmer Geschmack, z. B. unguis cati * Cissus, z.B. hydrophora * Dilleniaceen, z.B. Doliocarpus spec. * Gouania domingensis * Souburea guianensis * Vitis, z.B. tiliaefolia Solche Lianen als [[wiki:wasserbehaelter|Wasserspeicher]] wachsen in den tropischen Gebieten der Erde, werden jedoch überwiegend in Amerika beschrieben, etwa in Brasilien, Venezuela, Karibik. Sie liefern bis zu 0,2 l pro Meter Sproßabschnitt ((Blancke, Rolf. Farbatlas Pflanzen der Karibik und Mittelamerikas. Ulmer, 1999, S. 196)), müssen manchmal jedoch in bestimmter Art und Weise geschnitten werden, damit der Pflanzensaft herausgepresst wird. In der frühen [[wiki:reiseliteratur|Reiseliteratur]] erscheinen sie oft als ergiebiger und erfrischender Trinkwasserspender, ähnlich wie der [[wiki:baum_der_reisenden|Baum der Reisenden]]. ---- * ''Vareschi, Volkmar''\\ //Vegetationsökologie der Tropen//\\ Ulmer 1980 * ''Beudant, François Sulpice, Adrien de Jussieu''\\ //Populäre Naturgeschichte der drei Reiche//\\ für den öffentlichen und Privatunterricht: vollständig in drei Bänden. Die Botanik. Stuttgart: Rieger, 1848\\ ausführlich über Säfte § 188 ff. * //Voyage autour du monde//\\ Botanique / par ''Charles Gaudichaud''\\ Histoire naturelle botanique planches Bd. 1, S. 224 (Cissus hydrophora ), 1826 * ''Posada Arango''\\ //Über wasserliefernde Lianen//\\ in: Bull. de la Soc. bot. de France Bd. 18, 1871, S. 440\\ zusammenegafsst in Lotos, Zeitschrift für Naturwissenschaften, Prag, Bd. 23 1873 S. 202 ff\\ z.B. T. fasciculata Miers * ''Martini, Friedrich Heinrich Wilhelm''\\ //Allgemeine Geschichte der Natur in alphabetischer Ordnung mit vielen Kupfern//\\ Teil 4, Berlin/Stettin 1778 S. 224: Bejuco de agua, Liane á eau, Liane rouge