====== Strand ====== Der Strand ist ein natürlicher [[wiki:liste_raumvorstellungen|Raum]] an der Küste mit spezifischen Eigenschaften: * oft als geschützter Hafen in Buchten; * oft im Mündungsgebiet eines Wasserlaufs; * mit Strandwellen und sanft auslaufender Brandung; * ''Bascom, W.''; ''Kim MacCoy''\\ //Waves and Beaches. The powerful dynamics of sea and coast.//\\ 366 S. EA 1963. Ventura, CA 2021: Patagonia. * vom Meer aus gesehen ein langer, flacher und unbewachsener Küstensaum hinter der Küstenlinie und oberhalb der Flutlinie; * vom Strand aus gesehen mit Küstenlinie und einer Wasserfläche bis zum Horizont; * ein [[wiki:uebergang|Übergang]] zwischen offenem Meer und [[wiki:hinterland|Hinterland]]. Diese Eigenheiten werden in unterschiedlichen [[wiki:soziotechnisches_handlungssystem|Handlungssystemen]] teils konkurrierend genutzt, jedoch immer als [[wiki:uebergang|Übergang]]: * zum Anlanden fremder Schiffe und zur Okkupation ([[wiki:Besitzergreifung|Besitzergreifung]]); * als Hinterhof eines Küstenortes, dessen Badezimmer und Entsorgungsplatz durch die Flut; * als Arbeitsplatz von Fischern, deren natürlicher Hafen, Umschlagplatz für den Fang und Standort handwerklicher Betriebe (Netze, Boote); * als Erholungsort für Familien, Kurgäste, Touristen, Wassersportler; * als Klischee mit weißem Sand, azurblauem Himmel, türkisblauem Wasser ...; * als Topos für Gemälde, Foto und Film, Literatur ((''Désirée Mangard'', ''Miriam Strieder''\\ //Wechselnde Gezeiten: Der Strand als Schauplatz für Wendepunkte in Heldendichtung und höfischer Literatur des Mittelalters.//\\ in: ''Breidenbach Carina'' (Hg.): //Narrating and Constructing the Beach : An Interdisciplinary Approach.// (= Spectrum Literaturwissenschaft : komparatistische Studien, 68) 472 S. 20 Ill. Berlin 2022: De Gruyter. [[https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783110672244/html#contents|Inhalt]] )) Die Gesamtheit dieser Nutzungen ergibt ein Bild, das sich im [[wiki:liste_strand-abc|Strand-ABC]] wiederfindet. ==== Etymologie ==== Flacher Strand und seichte See sind gern beisammen. Die am Strande wohnen, sprechen gern von Schiffen. Karl Friedrich Wilhelm Wander: Deutsches Sprichwörter-Lexicon Strand bezeichnet im ursprünglichen Sinne den Uferstreifen an der Meeresküste zwischen Ebbe und Flut (engl. sea-shore), ursprünglich aus dem Dänischen, Schwedischen, Alt-Norwegischen. Möglicherweise entstanden über ein proto-germanisches *strandaz aus dem Indogermanischen //ster-// im Sinne von etwas `ausbreiten, ausstreuen´ in länglich-flacher Gestalt, also im Unterschied zu `Gestade´ den sandigen oder kiesigen Untergrund betonend.\\ Die in den romanischen Sprachen verbreiteten Formen um plage (frz.), playa (span.), plaga (lat.) sind vermutlich abgeleitet von indogermanischem plā-g-, also `breit und flach, ausbreiten´ und finden sich als »Gallizismus« in arabischen Dialekten (blāž) und fast allen slawischen Sprachen.\\ Das italienische //spiaggia// kommt von piaggare und meint die (`schmeichelnde´) Bewegung an der Grenze zwischen Wasser und Ufer und ebenso das vorsichtige Navigieren nah an der Küste, ursprünglich lateinisch //placere//, also einen »gefälligen« Ort (Platz) finden, an der Küste anlanden oder `stranden´; betont also den Gegensatz zur rauhen und schroffen Küste, wie er an einem flachen, sandigen Ufer zu finden ist. * Küste und Waterkant und Ufer bezeichnen die Kante zum Meer, als Grenze zwischen beiden * Festland und Gestade bezeichnen das Feste ==== Ausstellungen ==== siehe die [[wiki:liste_ausstellungen#Strand, Ufer, Küste|Liste der Ausstellungen]] ---- siehe auch:\\ [[wiki:motive_des_reisens|Motive des Reisens]]\\ [[wiki:tourist|Touristen]]\\ [[wiki:freizeit|Freizeit]]