==== Autoreisebuch ==== Als erstes Buch über eine [[wiki:Autoreise|Autoreise]] in der deutschen Literatur gilt //»Eine empfindsame Reise im Automobil«// von ''Otto Julius Bierbaum'' (1865-1910), 1903 erschienen. Die darin geschilderte [[wiki:fahrt|Fahrt]] in einem Adler-Cabrio führte das Ehepaar Bierbaum 1902 von Deutschland über Prag und Wien nach Italien und zurück durch die Schweiz. Bierbaum war der Erste, der den Gotthardpass mit einem Auto überquerte. Für Bierbaum war das Automobil mehr als nur ein Verkehrsmittel, er schwärmte: //»Aber die Technik stand nicht still und holte mit dem Automobil nach, was sie bei der Eisenbahn versäumt hatte, und sie schuf damit den idealen Reisewagen, die Voraussetzung zu einer neuen Kunst des [[wiki:reisen|Reisens]]. Der Laufwagen, der zu seiner Bewegung weder [[wiki:zugtier|Zugtiere]] noch festgelegte [[wiki:geleisestrassen|Geleise]] braucht, vereinigt in sich alle Vorzüge des altmodischen Reisewagens und der Eisenbahn, ohne ihre Nachteile zu haben. Er gibt Schnelligkeit, [[wiki:freiheit|Freiheit]] und Schönheit in einem. Wer nur einmal eine Reise in ihm gemacht hat, zweifelt nicht mehr daran, daß er der Reisewagen der Zukunft ist. Man denkt, hört man das Wort Automobil, freilich weniger an Reise- als an Rennwagen, und dieser Gedanke löst die Assoziation an wahnsinnige und lebensgefährliche Geschwindigkeiten aus - achtzig, hundert und hundertzwanzig Kilometer in der Stunde, überfahrene Tiere und Menschen, Sturz in den Abgrund oder Ankunft in halbtotem Zustande. Diese abenteuerlichen Vergnügungen von Millionären, die sich die Situation der Lebensgefahr als besonderen Reiz leisten können, sind aber nur die Sportnuance des Automobilismus. Sie war, so lange fast nur Rennwagen gebaut wurden, eine Hauptsache, aber sie wird immer mehr Nebensache werden, seitdem große Fabriken in richtiger Erkenntnis der eigentlichen bedeutsamen Perspektive der Sache, sich fast ausschließlich darauf beschränken, Reisewagen zu bauen, zu deren Erwerbung auch Leute von mittlerem Vermögen imstande sind. Ein derartiger Wagen ist keiner phantastischen Geschwindigkeiten fähig; mein Wagen ‘macht’ zum Beispiel nur 35 Kilometer in der Stunde, aber nach mehr gelüstet mich auch nicht, denn, würde ich schneller fahren, würde ich weniger sehen. Und ich will so viel und so gut sehen, als nur möglich.«// ((Eine kleine Herbstreise im Automobil))