Dies ist eine alte Version des Dokuments!
Tiny Houses
Mobile Mini-Behausungen für das dauerhafte Leben anstelle eines festen Wohnsitzes, etwa auf der Bais eines Bau- oder Zirkuswagens, aber auch als konstruktiver Neubau, gelten in den USA als so chic, dass sich eine regelrechte Tiny-House-Szene herausgebildet hat.
Dort nutzt das Tiny-House-Konzept US-amerikanische Gesetzeslücken. In Deutschland gibt es nur eine Lücke, nämlich ein Tiny House als Ladung auf einem zugelassenen Fahrzeug zu transportieren. Einschränkungen sind:
- Wer ein Haus baut, muss das Baurecht beachten;
das Haus bedarf einer Baugenehmigung, auch auf dem eigenen Grundstück. - Wer ein Fahrzeug baut, muss das Straßenverkehrsrecht beachten;
das Fahrzeug bedarf einer Straßenverkehrszulassung. - Wohnmobile und Caravans dürfen nur auf dafür ausgewiesenen Flächen stehen;
siehe *Stellplatzsuche. - Das Übernachten im öffentlichen Raum ist nicht dauerhaft gestattet.
- Wer keinen festen *Wohnsitz hat, verliert Rechte.
- Der Energiebedarf von Minibehausungen ist hoch im Vergleich zu Passivhäusern.
Tiny Houses passen zu den Träumen vom einfachen Leben und dem Leben auf dem Land; allerdings träumen davon wohl eher diejenigen, die sonst schon alles haben.
auch: Tiny Homes
siehe auch
* Himmelszelt
* Rollheimer
* Wagendörfer
Literatur
Boericke, Art; Shapiro, Barry
Handmade Houses
Darmstadt 1975: MelzerGabor, Mark
Hausboot.
Frankfurt/M.: Fricke, 1979Friedrich von Hellwald
Haus und Hof in ihrer Entwickelung mit Bezug auf die Wohnsitten der Völker
Heinrich Schmidt & Carl Guenther Leipzig 1888, 222 Abb., 655 S.
Das unübertroffene Standardwerk über die Wohnformen anderer Völker ist nun auch schon 120 Jahre alt: Wer die Maße eines Iglus braucht, wird hier fündig.Marcus Kalberer
: Rock‘n Roll in der Architektur. Sanfte Strukturen 3 1977 - 1990.
Löhrbach Werner Pieper Medienexperimente [Der Grüne Zweig 140], 1990Lidz, Jane
Rolling Homes: Handgemachte Häuser auf Rädern
Wiesbaden-Berlin 1980: BauverlagLudwig, Matthias
Mobile Architektur
Stuttgart 1998Palidini, Jodi
u. Dubin, Beverly
Roll Your Own.
New York: Macmillan Publishing, 1974Schwartz-Clauss, Mathias
Living in Motion - Design und Architektur für flexibles Wohnen
Weil am Rhein 2003
David Pearson Band 1: Baumhäuser, Band 2: Zelte, Tipis, Jurten Aarau/Schweiz: AT Verlag 2001/2002 Kartoniert mit Fadenheftung 20 x 20 cm: 96 Seiten, 50 Farbfotos Adressen und Literaturhinweise im Anhang
Der Autor ist Architekt und stammt aus der Umweltbewegung. Das qualifiziert ihn fachlich und zeigt seine Sympathien. Auf Doppelseiten wird jeweils eine konkrete Behausung vorgestellt: links Text, rechts Foto. Das verlockt zunächst zum Blättern und Staunen über die Vielfalt der Möglichkeiten. Die Erbauer skizzieren kurz ihre Idee, auf das Besondere der Konstruktionen wird hingewiesen. Für den Praktiker enthält Band 1 zwölf Seiten über grundlegende Planungsschritte und Alternativen beim Bau von Baumhäusern, Band 2 beschreibt auf 16 Seiten verschiedene Zeltkonstruktionen.
Damit kann der Spaß beginnen, die Probleme sind allerdings absehbar: Die Bauordnungen in Deutschland mögen sehr unterschiedlich sein, aber eines haben sie gemeinsam – wer etwas baut, das größer oder höher als ein großer Mensch ist, braucht einen Statiker und einen Architekten. Dann hört der Spaß schon wieder auf. So stammen denn auch die meisten Beispiele und Adressen der beiden Bücher aus Amerika und Australien.
<html><img src=„https://vg08.met.vgwort.de/na/e536081d1c3d4fca88a2ca0c4f67b9b6“ width=„1“ height=„1“ alt=„“></html>