Diese Eigenheiten werden in unterschiedlichen Handlungssystemen teils konkurrierend genutzt, jedoch immer als Übergang:
zum Anlanden fremder Schiffe und zur Okkupation (Besitzergreifung);
als Hinterhof eines Küstenortes, dessen Badezimmer und Entsorgungsplatz durch die Flut;
als Arbeitsplatz von Fischern, deren natürlicher Hafen, Umschlagplatz für den Fang und Standort handwerklicher Betriebe (Netze, Boote);
als Erholungsort für Familien, Kurgäste, Touristen, Wassersportler;
als Klischee mit weißem Sand, azurblauem Himmel, türkisblauem Wasser …;
als Topos für Gemälde, Foto und Film, Literatur 1)
Die Gesamtheit dieser Nutzungen ergibt ein Bild, das sich im Strand-ABC wiederfindet.
Etymologie
Flacher Strand und seichte See sind gern beisammen.
Die am Strande wohnen, sprechen gern von Schiffen.
Karl Friedrich Wilhelm Wander: Deutsches Sprichwörter-Lexicon
Strand bezeichnet im ursprünglichen Sinne den Uferstreifen an der Meeresküste zwischen Ebbe und Flut (engl. sea-shore), ursprünglich aus dem Dänischen, Schwedischen, Alt-Norwegischen. Möglicherweise entstanden über ein proto-germanisches *strandaz aus dem Indogermanischen ster- im Sinne von etwas `ausbreiten, ausstreuen´ in länglich-flacher Gestalt, also im Unterschied zu `Gestade´ den sandigen oder kiesigen Untergrund betonend.
Die in den romanischen Sprachen verbreiteten Formen um plage (frz.), playa (span.), plaga (lat.) sind vermutlich abgeleitet von indogermanischem plā-g-, also `breit und flach, ausbreiten´ und finden sich als »Gallizismus« in arabischen Dialekten (blāž) und fast allen slawischen Sprachen.
Das italienische spiaggia kommt von piaggare und meint die (`schmeichelnde´) Bewegung an der Grenze zwischen Wasser und Ufer und ebenso das vorsichtige Navigieren nah an der Küste, ursprünglich lateinisch placere, also einen »gefälligen« Ort (Platz) finden, an der Küste anlanden oder `stranden´; betont also den Gegensatz zur rauhen und schroffen Küste, wie er an einem flachen, sandigen Ufer zu finden ist.
Küste und Waterkant und Ufer bezeichnen die Kante zum Meer, als Grenze zwischen beiden
Désirée Mangard, Miriam Strieder Wechselnde Gezeiten: Der Strand als Schauplatz für Wendepunkte in Heldendichtung und höfischer Literatur des Mittelalters.
in: Breidenbach Carina (Hg.): Narrating and Constructing the Beach : An Interdisciplinary Approach. (= Spectrum Literaturwissenschaft : komparatistische Studien, 68) 472 S. 20 Ill. Berlin 2022: De Gruyter. Inhalt
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