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wiki:steinmann

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   * zweitens ermöglichen sie es Andere nachzufolgen;   * zweitens ermöglichen sie es Andere nachzufolgen;
   * drittens ermöglichen sie es, im Notfall gefunden zu werden.   * drittens ermöglichen sie es, im Notfall gefunden zu werden.
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 +==== Expeditionsmarken ====
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 Bei vielen Expeditionen wurden systematisch Cairns angelegt, z.B. 1868 bei der deutschen Nordpol-Expedition:\\ //"Um aber die allerschlimmsten Fälle vorzusehen, und im Fall eines Unglückes eine möglichst gute Spur der Expedition zu haben, sollen auf den sich nach Norden erstreckenden Küsten Ost-Grönlands oder überhaupt auf jeder zu berührenden Küste wiederholt Steinhaufen (Cairns) errichtet werden, die, wie bei den Englischen Expeditionen, in ihrem Innern schriftliche Nachricht von dem Gange und Stande der Expedition enthalten. Und zwar sollen diese Cairns an hervorragenden Punkten der Küste möglichst genau oder so nahe als möglich unter einem vollen Breiten- oder Längengrade errichtet werden, was ihre Auffindung ausserordentlich erleichtern würde."// ((''Petermann, A.''\\ //Die Deutsche Nordpol-Expedition//. Gotha 1868: Perthes, S. 11)) Bei vielen Expeditionen wurden systematisch Cairns angelegt, z.B. 1868 bei der deutschen Nordpol-Expedition:\\ //"Um aber die allerschlimmsten Fälle vorzusehen, und im Fall eines Unglückes eine möglichst gute Spur der Expedition zu haben, sollen auf den sich nach Norden erstreckenden Küsten Ost-Grönlands oder überhaupt auf jeder zu berührenden Küste wiederholt Steinhaufen (Cairns) errichtet werden, die, wie bei den Englischen Expeditionen, in ihrem Innern schriftliche Nachricht von dem Gange und Stande der Expedition enthalten. Und zwar sollen diese Cairns an hervorragenden Punkten der Küste möglichst genau oder so nahe als möglich unter einem vollen Breiten- oder Längengrade errichtet werden, was ihre Auffindung ausserordentlich erleichtern würde."// ((''Petermann, A.''\\ //Die Deutsche Nordpol-Expedition//. Gotha 1868: Perthes, S. 11))
  
 +=== Padrões ===
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 +  * ''Jorun Poettering''\\ //Als die Säulen des Herakles umstürzten. Wissen, Wissenschaft und Herrschaft in der portugiesischen Expansion (15. und 16. Jahrhundert)//\\ Saeculum 64.2 (2014) 257-288 [[https://epub.ub.uni-muenchen.de/38847/1/Poettering%202014%20S%C3%A4ulen%20des%20Herakles.pdf|Online]]\\ Padrões hießen die Säulen, die die portugiesischen Seefahrer an den erreichten Extrempunkten ihrer Expeditionen aufstellten. Den wahrscheinlich ersten padrão aus Marmor (Notiz auf der Karte von Canerio) errichtete Diogo Cão an der Mündung des Kongo-Flusses.
 +  * ''Wilhelm Kalthammer''\\ //Die Portugiesenkreuze in Afrika und Indien : eine umfassende Darstellung aller von den portugiesischen Entdeckern Diogo Cão, Bartolomeo Dias und Vasco da Gama errichteten Steinkreuze (Padrões), deren Geschichte und deren Nachbildungen.//\\ (=Beiträge zur Afrikakunde, 5) 79 S. 19 Ill. Basel 1984: Basler Afrika Bibliographien.
 +    * Beilage: "Neues von den Portugiesenkreuzen in Afrika" (4 S.)
 +  * ÖNALAN, Hava. "15. YÜZYIL PORTEKİZ KEŞİFLERİNİN AFRİKA’DA TEZÂHÜRÜ VE BİR HAKİMİYET GÖSTERGESİ OLARAK PADRÃO SEMBOLÜ." Tarih Araştırmaları Dergisi 40.70 (2021) 206-228. [[https://dergipark.org.tr/en/download/article-file/1680155|Online]]
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   * ''Haiman Mordechai''\\ //Cairn Burials and Cairn Fields in the Negev.//\\ Bulletin of the American Schools of Oriental Research 287 (1992) 25-45. [[https://www.journals.uchicago.edu/doi/10.2307/1357137|DOI]]\\ Auf 450 km² im westlichen Negev-Hochland fanden sich bei einer Geländeaufnahme hunderte von Steinhaufen an 1500 Standorten, die zwei Kategorien zugeordnet werden: (1) überwiegend Steinhaufen auf Anhöhen und (2) einer kleinen Anzahl Steinhaufen in Siedlungen. Erstere waren zu 92,5% leer. Letztere enthielten zu 83,3% menschliche Überreste, werden also als Gräber gedeutet.    * ''Haiman Mordechai''\\ //Cairn Burials and Cairn Fields in the Negev.//\\ Bulletin of the American Schools of Oriental Research 287 (1992) 25-45. [[https://www.journals.uchicago.edu/doi/10.2307/1357137|DOI]]\\ Auf 450 km² im westlichen Negev-Hochland fanden sich bei einer Geländeaufnahme hunderte von Steinhaufen an 1500 Standorten, die zwei Kategorien zugeordnet werden: (1) überwiegend Steinhaufen auf Anhöhen und (2) einer kleinen Anzahl Steinhaufen in Siedlungen. Erstere waren zu 92,5% leer. Letztere enthielten zu 83,3% menschliche Überreste, werden also als Gräber gedeutet. 
  
-  * **Gal** (hebräisch)\\ In der Bibel (1 Mose 31.46) schließen ''Jacob'' und ''Laban'' einen Vertrag an einem Grenzsteinhaufen (gal), der als Zeuge der Handlung gilt (גַּלְעֵד **gal‘ed**, „ein Steinhaufen ist Zeuge“, Gen 31,47 EU, aramäisch **Jegar-Sahaduta** יְגַר שָׂהֲדוּתָא „Steinhaufen des Zeugnisses“). Gal bedeutet auch `Quelle´ mit der Grundbedeutung `wallen, wälzen, rollen´, daher auch `Rad´. In Gen 31,52 wird derselbe Steinhaufen als Grenzmarkierung bezeichnet und in Gen 31,48-49 als Beobachtungsposten (für Späher, Wächter), also einen erhöhten Ort bezeichnend. Text liegt außerdem noch eine zweite Ebene vor, die den Steinhaufen und die Mazzebe explizit als Grenzmarkierungen versteht. +  * **Gal** (hebräisch)\\ In der Bibel (1 Mose 31.46) schließen ''Jacob'' und ''Laban'' einen Vertrag an einem Grenzsteinhaufen (gal), der als Zeuge der Handlung gilt (גַּלְעֵד **gal‘ed**, „ein Steinhaufen ist Zeuge“, Gen 31,47 EU, aramäisch **Jegar-Sahaduta** יְגַר שָׂהֲדוּתָא „Steinhaufen des Zeugnisses“). Gal bedeutet auch `Quelle´ mit der Grundbedeutung `wallen, wälzen, rollen´, daher auch `Rad´. In Gen 31,52 wird derselbe Steinhaufen als Grenzmarkierung bezeichnet und in Gen 31,48-49 als Beobachtungsposten (für Späher, Wächter hebr. Šomrim), also einen erhöhten Ort bezeichnend. Text liegt außerdem noch eine zweite Ebene vor, die den Steinhaufen und die Mazzebe explizit als Grenzmarkierungen versteht. 
   *  **Gilgāl** (גִּלְגָל, galgal) ist ein Steinkreis (hier: 12 Steine für die zwölf Stämme Israels), der sechsmal in der Bibel einen Ort bezeichnet: Chirbet //Ǧulēǧīl// (Dtn 11,30 EU), in //Galiläa// (Jos 12,23 EU), in //Geliot// (Jos 18,17 EU), in //Ǧilǧilije// (2 Kön 2,1 EU), in //Bet-Gilgal// (Neh 12,29 EU) sowie als //gilgal// (Jos 4,19 EU). [Golgatha?]\\ → oben Sahara: Karkur ... Gul   *  **Gilgāl** (גִּלְגָל, galgal) ist ein Steinkreis (hier: 12 Steine für die zwölf Stämme Israels), der sechsmal in der Bibel einen Ort bezeichnet: Chirbet //Ǧulēǧīl// (Dtn 11,30 EU), in //Galiläa// (Jos 12,23 EU), in //Geliot// (Jos 18,17 EU), in //Ǧilǧilije// (2 Kön 2,1 EU), in //Bet-Gilgal// (Neh 12,29 EU) sowie als //gilgal// (Jos 4,19 EU). [Golgatha?]\\ → oben Sahara: Karkur ... Gul
     * ''Mülinen, Eberhard von''\\ //Galgal. Hesekiel Kapitel 10, 13.//\\ Zeitschrift des Deutschen Palästina-Vereins (1878-1945) 46.1-2 (1923) 79–107.\\ [[http://www.jstor.org/stable/27929465|Online]] mit detaillierten Überlegungen hinsichtlich der religiösen Bedeutung.     * ''Mülinen, Eberhard von''\\ //Galgal. Hesekiel Kapitel 10, 13.//\\ Zeitschrift des Deutschen Palästina-Vereins (1878-1945) 46.1-2 (1923) 79–107.\\ [[http://www.jstor.org/stable/27929465|Online]] mit detaillierten Überlegungen hinsichtlich der religiösen Bedeutung.
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   * **Jättar haudat**\\ Steinhaufen im Siedlungsraum der Lappen insbesondere im Küstenbereich bis zu 3 Klafter hoch ((S. 260 in: ''M. Alexander Castren''\\ //Nordische Reisen und Forschungen:// Kleinere Schriften.\\ St. Buchdruckerei der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Petersburg 1862.\\ Erklärungsbedürft ist: Jättar (Riesen) haudat (Grube) ))   * **Jättar haudat**\\ Steinhaufen im Siedlungsraum der Lappen insbesondere im Küstenbereich bis zu 3 Klafter hoch ((S. 260 in: ''M. Alexander Castren''\\ //Nordische Reisen und Forschungen:// Kleinere Schriften.\\ St. Buchdruckerei der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Petersburg 1862.\\ Erklärungsbedürft ist: Jättar (Riesen) haudat (Grube) ))
  
-  * **Kalmisto**\\ »Begräbniß-Plätze insonderheit solche die als Ueberbleibsel des Heidenthums noch in Wäldern und auf Holmen angetroffen werden. Für solche Stellen hat der Aberglaube große Achtung und sucht dort vermoderte Leichenknochen zu seinen Zaubereien.« ((Christfrid Ganander Thomasson's finnische Mythologie. Übersetzt und bearbeitet von Christian Jaak Peterson. 128 S. Reval 1821: C. Dullo S. 111 ))+  * **Kalmisto**\\ »Begräbniß-Plätze insonderheit solche die als Ueberbleibsel des Heidenthums noch in Wäldern und auf Holmen angetroffen werden. Für solche Stellen hat der [[wiki:aberglaube|Aberglaube]] große Achtung und sucht dort vermoderte Leichenknochen zu seinen Zaubereien.« ((Christfrid Ganander Thomasson's finnische Mythologie. Übersetzt und bearbeitet von Christian Jaak Peterson. 128 S. Reval 1821: C. Dullo S. 111 ))
     * ''Erkki Itkonen'', ''‎Ulla-Maija Kulonen ''\\ //Suomen sanojen alkuperä: etymologinen sanakirja//\\ Band 1 Suomalaisen kirjallisuuden seura. Helsinki 1992: Kotimaisten kielten tutkimuskeskus\\ S. 484 kāāpa Steinhaufen, kalmisto     * ''Erkki Itkonen'', ''‎Ulla-Maija Kulonen ''\\ //Suomen sanojen alkuperä: etymologinen sanakirja//\\ Band 1 Suomalaisen kirjallisuuden seura. Helsinki 1992: Kotimaisten kielten tutkimuskeskus\\ S. 484 kāāpa Steinhaufen, kalmisto
  
wiki/steinmann.txt · Zuletzt geändert: 2024/05/23 04:20 von norbert

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