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Spiersack
Der Begriff erscheint eher im Niederdeutschen und Flämischen; die lateinischen und französischen Wörterbücher 1) stellen den Begriff nach seiner Form immer zu franz. `besace, bissac´, lat. mantica (Zweisack), also ein geteilter Sack, der über der Schulter getragen wird.
Nach seiner Funktion wird er als franz. gibeciere (Waidsack) bezeichnet, also zum Verstauen der Jagbeute und in übertragenem Sinne für die Wegzehrung (Aser).
Die Deutung von `spier´ als spitzem Gegegnstand ist damit nur schwer zu verbinden. Eine Berührung ergibt sich nur über den Namen der Schwalbe (Spier) und Vögel als Jagdbeute, erscheint aber sehr herbeigezogen 2). Im Französischen gab des bisacquier `die den Spiersack tragen´ 3), also kennzeichnete eine spezifische Verwendung den Träger: »…dese Bedelmonnincken, die over't gantsche lant ginck bedelen met eenen Ezelle / de belle aenden hals ende de knecht achter met den spiersack om dien daer op te laden« 4)
Neues Teutsch-Frantzösisch Lateines Dictionarium … [Nouveau dictionnaire allemand-français-latin ou dictionnaire destiné aux amateurs de ces langues et disposé de manière à en faciliter autant que possible la prononciation et l'orthographe.]. 1669. Genève: J.H. Widerhold.
Balde, Johannes
Den lust-hof vande wonderlijcke gheschiedenissen en de avontueren des Wereldts.
Wt verscheyden ende gheloofweerdighe boecken by een ghebracht door I.B.
160 S. Rotterdam, 1637, hier S. 84