wiki:kashgar_nach_lhasa
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3. In Hotels möglichst spät abends einchecken, nach einer Übernachtung sehr früh morgens abreisen. | 3. In Hotels möglichst spät abends einchecken, nach einer Übernachtung sehr früh morgens abreisen. | ||
4. Die Geldstrafen des PSB akzeptieren (die Höchststrafe beträgt 500 Yuan) und weiterfahren. | 4. Die Geldstrafen des PSB akzeptieren (die Höchststrafe beträgt 500 Yuan) und weiterfahren. | ||
- | 5. Geldspenden ohne Beleg und was die persönliche Ehre sonst so gestattet. | + | 5. Geldspenden ohne Beleg und was die persönliche |
6. Mit sehr guten Sprachkenntnissen diskutieren und wechselnde Argumente darlegen. | 6. Mit sehr guten Sprachkenntnissen diskutieren und wechselnde Argumente darlegen. | ||
7. Ein Mitreisender hat einen belegaren Status als “permanent resident”. | 7. Ein Mitreisender hat einen belegaren Status als “permanent resident”. | ||
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Andererseits war bisher unsere Vorsicht unnötig: Es gab keinen Checkpoint und die Uniformierten haben uns alle ignoriert. Dann finden wir das Guesthouse der Truckfahrer: | Andererseits war bisher unsere Vorsicht unnötig: Es gab keinen Checkpoint und die Uniformierten haben uns alle ignoriert. Dann finden wir das Guesthouse der Truckfahrer: | ||
- | Hier findet man nicht jeden Tag eine Mitfahrgelegenheit, | + | Hier findet man nicht jeden Tag eine Mitfahrgelegenheit, |
- | Auf einen vertrauenswürdigen, | + | Auf einen vertrauenswürdigen, |
==== In acht Tagen von Yecheng nach Ali ==== | ==== In acht Tagen von Yecheng nach Ali ==== | ||
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Bei km 440 durchqueren wir ein Militärlager (für uns interessiert sich niemand, obwohl wir illegal hier sind!), der Fahrer kauft Benzin aus 60-Liter-Fässern von Soldaten und saut beim Tanken mächtig rum: Eine halbierte Plastik-Wasserflasche steckt im Tankstutzen, | Bei km 440 durchqueren wir ein Militärlager (für uns interessiert sich niemand, obwohl wir illegal hier sind!), der Fahrer kauft Benzin aus 60-Liter-Fässern von Soldaten und saut beim Tanken mächtig rum: Eine halbierte Plastik-Wasserflasche steckt im Tankstutzen, | ||
- | Die Fahrt ist anstrengend, | + | Die [[wiki: |
- | Am frühen Nachmittag verliert ein Reifen Luft und wir halten wieder an teils halb, teils ganz zerfallenen Gebäuden, doch manche sind bewohnt. Wer sich auskennt, findet hier eine Kleinigkeit zu essen und eine spartanische Unterkunft. In erster Linie suchen allerdings Soldaten nach Gelegenheiten, | + | Am frühen Nachmittag verliert ein Reifen Luft und wir halten wieder an teils halb, teils ganz zerfallenen Gebäuden, doch manche sind bewohnt. Wer sich auskennt, findet hier eine Kleinigkeit zu essen und eine spartanische Unterkunft. In erster Linie suchen allerdings Soldaten nach Gelegenheiten, |
- | Draussen ist mittlerweile der Reifen gewechselt, der Schlauch hat ein Loch, doch ans Reparieren denkt niemand. Ein zweiter Reifen zeigt seitlich ein dickes Ei, die Gummischicht löst sich von der Karkasse, doch keinen stört' | + | Draussen ist mittlerweile der [[wiki: |
- | Anderntags warten wir auf einen Lastwagen, der den gestern gewechselten Reifen aufpumpen kann, der platte Ersatzreifen kommt aufs Dach. Wir surfen auf dem Wellblech durch eine wüstenähnliche Landschaft, der Boden ist staubig, sandig und salzig, einige Wasserlaachen zeigen dicke weiße Ränder, trinken kann man das nicht. Ausser ein paar dürren Gräsern wächst nichts. Seit gestern haben wir nun unsere Reisehöhe von mindestens 4800 Metern erreicht und befinden uns auf dem tibetischen Hochplateau. Wer hier höhenkrank wird, hat Pech. Hospitäler gibt es nicht, der Weg zurück dauert Tage, der Weg nach vorne Wochen. Ein Notfallmedikament gegen Höhenkrankheit kann wichtig werden. Einheimische empfehlen Knoblauch und Zwiebeln gegen Höhenkrankheit, | + | Anderntags warten wir auf einen Lastwagen, der den gestern gewechselten Reifen aufpumpen kann, der platte Ersatzreifen kommt aufs Dach. Wir surfen auf dem Wellblech durch eine wüstenähnliche |
- | Der ärgste Abschnitt führt 150 Kilometer auf über 5200 Meter Höhe, meist sandige Piste. Zwei Mal trafen wir europäische Radfahrer – für die ist das besonders schlimm und im Sand schieben sie die schwer bepackten Räder oft kilometerweit. Unsere Fahrt jedenfalls dauert heut' nicht lange, dann knallt' | + | Der ärgste Abschnitt führt 150 Kilometer auf über 5200 Meter Höhe, meist sandige Piste. Zwei Mal trafen wir europäische Radfahrer – für die ist das besonders schlimm und im Sand schieben sie die schwer bepackten Räder oft kilometerweit. Unsere |
Zwei Stunden arbeiten wir keuchend, dann ist der Mantel von der Felge, der Schlauch draussen. Nun aber entschliesst sich unser Fahrer anders und fährt mit dem zerrissenen Reifen die zehn Kilomter zum letzten Militärlager zurück. Es begrüssen uns wütende Hunde und geldgierige Soldaten. Unser Fahrer erhält ein Zimmer, für uns ist angeblich keins mehr frei, doch schliesslich gewährt uns unser Fahrer Unterschlupf für die Nacht. Wir teilen uns ein Bett, das kostet dann immer noch 30 Yuan. Nachts verlasse ich das Zimmer, die volle Blase treibt mich raus, doch komme ich nicht weit: Kaum habe ich die Aussentür geöffnet, schießen kläffende Hunde auf mich los. Wieder ist Kreativität gefragt. | Zwei Stunden arbeiten wir keuchend, dann ist der Mantel von der Felge, der Schlauch draussen. Nun aber entschliesst sich unser Fahrer anders und fährt mit dem zerrissenen Reifen die zehn Kilomter zum letzten Militärlager zurück. Es begrüssen uns wütende Hunde und geldgierige Soldaten. Unser Fahrer erhält ein Zimmer, für uns ist angeblich keins mehr frei, doch schliesslich gewährt uns unser Fahrer Unterschlupf für die Nacht. Wir teilen uns ein Bett, das kostet dann immer noch 30 Yuan. Nachts verlasse ich das Zimmer, die volle Blase treibt mich raus, doch komme ich nicht weit: Kaum habe ich die Aussentür geöffnet, schießen kläffende Hunde auf mich los. Wieder ist Kreativität gefragt. | ||
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In unserem Zimmer stehen drei Betten, die Bettwäsche ist glattgezogen, | In unserem Zimmer stehen drei Betten, die Bettwäsche ist glattgezogen, | ||
- | Aber zurück in den hellen Tag und zu den angenehmen Erlebnissen. Nachmittags suchten wir das " | + | Aber zurück in den hellen Tag und zu den angenehmen Erlebnissen. Nachmittags suchten wir das " |
Bei der konkreten und detaillierten Reiseplanung für die Südroute waren alle Quellen kaum brauchbar, zu vieles bleibt unklar oder wird verschwiegen. Das in Deutschland erhältliche Kartenmaterial für das tibetische Hochland kann man fürs Lagerfeuer verwenden. Fünf Pässe über 5000 m gibt es zwischen Yecheng und Ali – kein einziger war auf unserer Karte eingezeichnet. Das beste Kartenmaterial enthalten japanische Reiseführer – da gibt’s natürlich ein Leseproblem. Dort finden sich Pässe, kleinste Siedlungen, Flüsse, Berge, Entfernungen … zuhauf und wirklichkeitsgetreu! | Bei der konkreten und detaillierten Reiseplanung für die Südroute waren alle Quellen kaum brauchbar, zu vieles bleibt unklar oder wird verschwiegen. Das in Deutschland erhältliche Kartenmaterial für das tibetische Hochland kann man fürs Lagerfeuer verwenden. Fünf Pässe über 5000 m gibt es zwischen Yecheng und Ali – kein einziger war auf unserer Karte eingezeichnet. Das beste Kartenmaterial enthalten japanische Reiseführer – da gibt’s natürlich ein Leseproblem. Dort finden sich Pässe, kleinste Siedlungen, Flüsse, Berge, Entfernungen … zuhauf und wirklichkeitsgetreu! |
wiki/kashgar_nach_lhasa.txt · Zuletzt geändert: 2023/07/31 08:18 von norbert