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Grand Tour

Die `grand tour´ (auch Kavalierreise oder Junkerfahrt) war eine Reiseform des englischen Adels, die ihre Söhne (selten die Töchter) auf eine Rundreise durch die europäischen kulturellen Zentren schickten, die durchaus ein Jahr oder länger beanspruchen konnte. Damit gelangte der Begriff `Grand Tour´ in andere europäische Sprachen, denn die um 1560 einsetzende Reiseform erreichte erst im 18. Jahrhundert ihren Höhepunkt und gilt als Vorform der späteren Bildungsreise; der Begriff Grand Tour erscheint laut Collins Dictionary um 1660/70.

Das war keine Individualreise Einzelner, vielmehr wurden diese meist männlichen Zöglinge von einem Tutor oder Chaperone begleitet, dessen Aufgaben ebenso unterschiedlich waren wie das Motivbündel des Junkers und seiner Eltern. Im Vordergrund sollte die Bildung stehen, Wissen über die Welt erworben werden, Beziehungspflege (neudeutsch: networking) war sozial wichtig, doch was der Cavalier dann wirklich trieb?

Literatur

  • Sabine Kolck
    Bayerische und pfalz-neuburgische Prinzen auf Reisen. Kavalierstouren weltlicher und geistlicher katholischer Prinzen vom Ende des 16. bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts im Vergleich.
    405 S. Münster 2009. Inhalt
  • Black, Jeremy
    The British and the grand tour.
    273 S. London 1985: Croom Helm. Inhalt:
    Numbers, routes and destinations; Transport; Accommodation, food and drink; War, disputes, accidents and crime; Love, sex, gambling and drinking; Health and death; Cost and finance u.a.m.
  • Emil Brack (1860-1905)
    Planning the Grand Tour
    Gemälde 88x71cm. Ein junges Jahr des frühen 19. Jahrhunderts plant eine Reise, gebeugt über eine Karte. Online
  • P. Brady, P. A. Pottle (Hg.)
    Boswell On The Grand Tour: Italy, Corsica, and France 1765-1766.
    XXV, 356, [9] S., Ill., Faltkarten. London 1955: McGraw-Hill.
    The Yale editions of The private papers of James Boswell [1700-1799]
  • Brilli, Attilio
    Als Reisen eine Kunst war.
    Vom Beginn des modernen Tourismus: Die 'Grand Tour'

    Berlin 2012
  • Chard, Chloe (Hg.)
    Pleasure and Guilt on the Grand Tour.
    Travel Writing and Imaginative Geography, 1600 – 1830,
    Manchester / New York 1999.
  • Freller, Thomas
    Adlige auf Tour
    Die Erfindung der Bildungsreise.
    231 S., Ill., Kt. Ostfildern Thorbecke 2007 Online.
  • Hudson, Roger (Hg.)
    The Grand Tour 1592-1796
    270 S. London : Folio Society, 1993.
  • Imorde, Joseph; Wegerhoff, Erik
    Dreckige Laken.
    Die Kehrseite der Grand Tour.
    Berlin 2012, Rezension von Friedemann Scriba in: Connections. A Journal for Historians and Area Specialists, 07.12.2012.
  • Kürbis, Holger
    Kavalierstouren des brandenburgisch-preußischen Adels (1550–1750): Quantitative Überlegungen.
    Jahrbuch für brandenburgische Landesgeschichte 61 (2010) 61–82.
  • Müllenbrock, Heinz-Joachim
    Die politischen Implikationen der „Grand Tour“: Aspekte eines spezifisch englischen Beitrags zur europäischen Reiseliteratur der Aufklärung.
    Arcadia, 17 (1982) 113-25.
  • Arturo Tosi
    Language and the Grand Tour. Linguistic Experiences of Travelling in Early Modern Europe.
    318 S. Cambridge 2020: Cambridge University Press.
    DOI Inhalt u.a.:
    • I: Attitudes and Aptitudes: 1. Images and Stereotypes; 2. Attractions, Affectations, Aberrations …
    • II: Encounters and Exchanges;
    • III: Contrasts and Collisions: … 9. Women Travellers and Gender Issues
  • Towner, John
    The European Grand Tour, circa 1550-1840: a Study of its Role in the History of Tourism.
    Ph.D. Thesis, Birmingham, 1984, unpubliziert. Mit statistischen Analysen über den Anteil reisender Frauen sowie über die Berufe der Reisenden, siehe in:
    Wang, Tsai-Yeh: British women’s travel writings in the era of the French Revolution.
    [IV], 375 S. Bibliogr. S. 351-375. Diss. University of Birmingham 2010. Online
wiki/grand_tour.1705777232.txt.gz · Zuletzt geändert: 2024/01/20 19:00 von norbert

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