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Fuhrmann

Der Begriff des Wagenlenkers (lat. auriga, auch ein Sternbild) ist alt und erscheint bei vielen Gottheiten; Thor ist ursprünglich ein Wagengott: Reidhar-tyr. Die Vorstellung meint dabei aber zuerst den zweirädrigen Streitwagen.

Fuhrleute (1269 dhe uorlude) erscheinen zuerst als Hofgesinde, die den Reitwagen laden und entladen und hießen dann Reitwecko, Reitweko 1)

Die Vorstellung des reisenden Fuhrmanns, der an keinen Hof gebunden ist, erscheint ab dem 15. Jahrhundert, und umfasst das Führen und Leiten von Zugtieren, das Lenken und Transportieren mit einem Fuhrwerk: »dux viae et viator qui ducitur«. 2) Dabei wird der Fuhrmann zum Spediteur bzw. Kaufmann. Begriff und Vorstellung werden in andere Sprachen übernommen: Niederländisch, Schwedisch, Polnisch, Russisch, Böhmisch.
Englisch teamster aus älterem teamer, bezogen ursprünglich auf das team mit Zug- oder Lasttieren, dann auch mit dem Fuhrwerk); bullwhacker, wenn Ochsen als Zugtiere dienten, im australischen Englisch bullocker oder bullocky.

Liste von Fuhrleuten

'Fuhrleute' wird hier generisch verstanden und umfasst Fuhrwerke und Fahrzeuge im weitesten Sinne:

Literatur

1)
Karl Gottlob von Anton
Geschichte der teutschen Landwirthschaft : von den ältesten Zeiten bis zu Ende des funfzehnten Jarhunderts.
Görliz 1799 : Christian Gotthelf Anton. Band 1, S. 425-426, Fußnote 25
Fuhrmann, Grammatisch-Kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart.Ausgabe letzter Hand, Leipzig 1793–1801. - Beide Quellen beziehen sich auf Marcus Zuerius Boxhorn: Historia universalis. 1652, S. 452
2)
FUHRMANN, m.“, Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm / Neubearbeitung (A–F).