wiki:fahrsituationen
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Dem entgegen wirken äußere Widerstände: | Dem entgegen wirken äußere Widerstände: | ||
* Reibung zwischen Reifen und Untergrund | * Reibung zwischen Reifen und Untergrund | ||
- | * Luftwiderstand | + | * [[wiki:Luftwiderstand|Luftwiderstand]] |
* Wind | * Wind | ||
* Steigung | * Steigung | ||
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===== Die normale Fahrsituation ===== | ===== Die normale Fahrsituation ===== | ||
Eine normale Fahrsituation bedeutet, Längs- und Seitenkräfte in weiten Bereichen moderieren zu können. Dieser Spielraum ist jedoch grundlegend begrenzt: | Eine normale Fahrsituation bedeutet, Längs- und Seitenkräfte in weiten Bereichen moderieren zu können. Dieser Spielraum ist jedoch grundlegend begrenzt: | ||
- | - Ein *[[wiki: | + | - Ein *[[wiki: |
- Die Motorleistung kann nur begrenzt in Geschwindigkeit umgesetzt werden;\\ diese Grenze ist auf ebener Fläche durch den // | - Die Motorleistung kann nur begrenzt in Geschwindigkeit umgesetzt werden;\\ diese Grenze ist auf ebener Fläche durch den // | ||
- Jeder Gang kann nur begrenzt Zugkraft übersetzen; | - Jeder Gang kann nur begrenzt Zugkraft übersetzen; | ||
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Reaktive Einflüsse durch den Fahrer sind: | Reaktive Einflüsse durch den Fahrer sind: | ||
* **Übersteuern**\\ also zu starkes Einlenken > Kurvenradius zu klein > Heck droht auszubrechen > Fahrzeug dreht sich\\ Laut '' | * **Übersteuern**\\ also zu starkes Einlenken > Kurvenradius zu klein > Heck droht auszubrechen > Fahrzeug dreht sich\\ Laut '' | ||
- | * **Untersteuern**\\ also zu geringes Einlenken > Kurvenradius zu groß > Fahrzeug schiebt über die eingeschlagenen Vorderräder zum Kurvenrand > Fahrzeug fliegt aus der Kurve | + | * **Untersteuern** |
* Im mittleren Bereich dazwischen hat das Fahrzeug eine Tendenz zum **Driften** und wird wesentlich durch das Gaspedal gesteuert. | * Im mittleren Bereich dazwischen hat das Fahrzeug eine Tendenz zum **Driften** und wird wesentlich durch das Gaspedal gesteuert. | ||
* **Vollbremsung**\\ also 100% Bremskraft > Lenken nicht möglich > Bremsweg bis Stillstand oder\\ unkontrolliertes Ausbrechen, etwa weil unvorhergesehene Seitenkräfte wirken | * **Vollbremsung**\\ also 100% Bremskraft > Lenken nicht möglich > Bremsweg bis Stillstand oder\\ unkontrolliertes Ausbrechen, etwa weil unvorhergesehene Seitenkräfte wirken | ||
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* [[wiki: | * [[wiki: | ||
* Dreher: In Kurven, etwa auf nassem Laub, verlieren die angetriebenen Hinterräder die Haftreibung | * Dreher: In Kurven, etwa auf nassem Laub, verlieren die angetriebenen Hinterräder die Haftreibung | ||
- | * [[wiki: | + | * Bremsversagen durch die Folgen von Überhitzen, |
Wird gebremst, während seitliche Kräfte wirken, sind drei Fälle möglich: | Wird gebremst, während seitliche Kräfte wirken, sind drei Fälle möglich: | ||
- | |Räder blockieren|Fahrzeugdynamik|Lenkung|Folge| | + | ^Räder blockieren^Fahrzeugdynamik^Lenkung^Folge^ |
|Hinterachse |instabil|lenkbar|Drehen| | |Hinterachse |instabil|lenkbar|Drehen| | ||
|Vorderachse|stabil|nicht lenkbar|Untersteuern| | |Vorderachse|stabil|nicht lenkbar|Untersteuern| | ||
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* Bei Verlust der Bodenhaftung (etwa bei Aquaplaning) verbietet sich Bremsen, die Lenkung muss geradeaus zeigen, Auskuppeln ist angesagt. | * Bei Verlust der Bodenhaftung (etwa bei Aquaplaning) verbietet sich Bremsen, die Lenkung muss geradeaus zeigen, Auskuppeln ist angesagt. | ||
* Solange Bodenhaftung besteht, ist Auskuppeln insbesondere bei Gefälle gefährlich, | * Solange Bodenhaftung besteht, ist Auskuppeln insbesondere bei Gefälle gefährlich, | ||
- | * Bei starkem Gefälle anhalten, dann herunterschalten. | ||
* Bei zu langem Bremsweg rechtzeitig die Bremse lösen und um das Hindernis herum lenken. | * Bei zu langem Bremsweg rechtzeitig die Bremse lösen und um das Hindernis herum lenken. | ||
* Bei seitlich ausbrechendem Heck schnell in die gleiche Richtung lenken. | * Bei seitlich ausbrechendem Heck schnell in die gleiche Richtung lenken. | ||
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* In vereisten Kurven das Lenkrad vorsichtig bei getretener Kupplung einschlagen. | * In vereisten Kurven das Lenkrad vorsichtig bei getretener Kupplung einschlagen. | ||
* Schlingert das Fahrzeug (etwa in Spurrillen), | * Schlingert das Fahrzeug (etwa in Spurrillen), | ||
+ | === Bei Gefällestrecken === | ||
+ | Das Bremssystem ist auf die Fahrzeugmasse abgestimmt. Vollbeladen und überladen kann das Bremssystem so heiß werden, dass es durch [[wiki: | ||
+ | * vorausschauend und frühzeitig herunterschalten, | ||
+ | * bei Bremsversagen pumpend bremsen und das Pedal durchgedrückt halten, weil sich beim Nachlassen wieder Dampfblasen bilden; | ||
+ | * zusätzlich die Handbremse einsetzen; | ||
+ | * auf einen Seitenweg mit geringerem Gefälle abbiegen; | ||
+ | * Blechbremse, | ||
===== Besonderheiten bei Fernreisemobilen ===== | ===== Besonderheiten bei Fernreisemobilen ===== | ||
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* zulässige Beladung im Grenzbereich, | * zulässige Beladung im Grenzbereich, | ||
* [[wiki: | * [[wiki: | ||
- | * falsche [[wiki:willywikimigration368|Lastverteilung]] und hoher Schwerpunkt (Dachlasten) | + | * falsche [[wiki:lastverteilung|Lastverteilung]] und hoher Schwerpunkt (Dachlasten) |
* Ladung, die sich verschieben kann und Tanks ohne Schwallwände | * Ladung, die sich verschieben kann und Tanks ohne Schwallwände | ||
* Untergrund mit erheblichen Spurrillen (verformte Asphaltstraßen in tropischen Ländern) | * Untergrund mit erheblichen Spurrillen (verformte Asphaltstraßen in tropischen Ländern) | ||
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* die Auslegung des *[[wiki: | * die Auslegung des *[[wiki: | ||
* die Art der *[[wiki: | * die Art der *[[wiki: | ||
- | * die *[[wiki:willywikimigration368|Lastverteilung]] im Fahrzeug | + | * die *[[wiki:lastverteilung|Lastverteilung]] im Fahrzeug |
* die Erfahrung des Fahrers oder Fahrsicherheitstraining | * die Erfahrung des Fahrers oder Fahrsicherheitstraining | ||
* eine eingebaute *[[wiki: | * eine eingebaute *[[wiki: | ||
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Die Fahrdynamik auf guten Straßen wird wesentlich vom Luftwiderstand bei höheren Geschwindigkeiten bestimmt. Beim langsamen Fahren im Gelände spielt das keine Rolle, hier gelten andere Regeln. Die wesentlichen Widerstände im Gelände sind: | Die Fahrdynamik auf guten Straßen wird wesentlich vom Luftwiderstand bei höheren Geschwindigkeiten bestimmt. Beim langsamen Fahren im Gelände spielt das keine Rolle, hier gelten andere Regeln. Die wesentlichen Widerstände im Gelände sind: | ||
* // | * // | ||
- | * // | + | * // |
* // | * // | ||
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=== Besondere Gefahren === | === Besondere Gefahren === | ||
* Übergang von Traktion zu Gleitreibung, | * Übergang von Traktion zu Gleitreibung, | ||
- | * Einsinken und Aufsitzen | ||
* Anfahren schwierig wegen geringem Kraftschluss | * Anfahren schwierig wegen geringem Kraftschluss | ||
+ | * Einsinken im Moder und Aufsitzen | ||
+ | * Versinken in bodenlosem Morast | ||
=== Maßnahmen === | === Maßnahmen === | ||
- | * vorhandene Fahrrinnen nutzen, da\\ (a) der tragfähige Untergrund nah ist und\\ (b) die Geleise Lenkkräfte sparen, die zur Vorfahrt verfügbar sind | + | * vorhandene Fahrrinnen nutzen, da\\ (a) der tragfähige Untergrund nah ist und\\ (b) die [[wiki: |
* nicht stehenbleiben | * nicht stehenbleiben | ||
- | * mud terrain Reifen, grobstollig und weich, damit das Profil sich selbst reinigen kann | + | * [[wiki: |
* Reifenluftdruck je nach Lehmkonsistenz normaler Reifendruck oder abgesenkter Reifendruck bei tragfähig pastösem Untergrund | * Reifenluftdruck je nach Lehmkonsistenz normaler Reifendruck oder abgesenkter Reifendruck bei tragfähig pastösem Untergrund | ||
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=== Besondere Gefahren === | === Besondere Gefahren === | ||
* Aufsitzen an der Hügelkuppe | * Aufsitzen an der Hügelkuppe | ||
- | * Überschlag bei nicht direkter Fahrt zur Hügelkuppe | + | * Überschlag bei nicht direkter |
* Überschlag in Kurven bei überhöhter Geschwindigkeit | * Überschlag in Kurven bei überhöhter Geschwindigkeit | ||
* Einsinken bei zu geringer Geschwindigkeit | * Einsinken bei zu geringer Geschwindigkeit | ||
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=== Regel 5: Let the car do the work === | === Regel 5: Let the car do the work === | ||
- | Motorradfahrer kennen den Effekt: Das Vorderrad sucht seinen Weg. Das gilt auch für die Vorderachse im Gelände, erfordert jedoch Gefühl und Vertrauen: die Reifen winden sich durch Geröllstrecken und erst recht werden sie in tiefen Sandspuren geführt. Stures, starres Lenken dagegen überanstrengt Fahrer und Material. Zudem geht jede seitliche Lenkkraft der Zugkraft verloren.\\ Voranfahrt gibt es nur mit dem Gaspedal. Gefühlvolles Lenken ist sinnvoll, Bremsen ist fast nie sinnvoll, Kuppeln ist fast immer schädlich. | + | Motorradfahrer kennen den Effekt: Das Vorderrad sucht seinen Weg. Das gilt auch für die Vorderachse im Gelände, erfordert jedoch Gefühl und *[[wiki: |
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siehe auch: | siehe auch: | ||
- | * [[wiki:willywikimigration160|Elchtest]]\\ | + | * [[wiki:elchtest|Elchtest]]\\ |
Kammscher Kreis\\ | Kammscher Kreis\\ | ||
Auffahrunfall\\ | Auffahrunfall\\ | ||
Crashtest\\ | Crashtest\\ | ||
- | * [[wiki:willywikimigration260|Geländefahrzeug]]\\ | + | * [[wiki:gelaendefahrzeuge|Geländefahrzeug]]\\ |
* [[wiki:Die gefährlichsten Straßen der Welt|Die gefährlichsten Straßen der Welt]]\\ | * [[wiki:Die gefährlichsten Straßen der Welt|Die gefährlichsten Straßen der Welt]]\\ | ||
* [[wiki: | * [[wiki: | ||
- | ===== Literatur ===== | ||
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- | //Dynamik der Kraftfahrzeuge// | ||
- | Springer Berlin Heidelberg 1972 bis 2004; frühere Ausgaben mehrbändig | ||
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wiki/fahrsituationen.txt · Zuletzt geändert: 2022/07/26 03:58 von norbert