Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


wiki:bushcamp

Dies ist eine alte Version des Dokuments!


Bushcamp

Ein Camp im bush ist nicht unbedingt das, was man sich als Wild Campen in der Natur vorstellt.

Bush ist *Wildnis, unerschlossenes Land. Als größte Gefahr in der Wildnis gilt aber nicht die Wildnis. Das größte Risiko ist, von anderen Menschen gefunden zu werden. Also ist ein bush camp darauf angelegt, nicht entdeckt zu werden, daher

  • wird die Straße in der Dämmerung verlassen, so lange man noch ohne Licht durch bush fahren kann;
  • darf in Sicht- und Hörweite kein Mensch zu sehen sein, bis eine Stelle weitab der Piste für das Camp gefunden wird;
  • darf es keine offensichtlichen Reifenspuren beim Verlassen der *Piste in den bush geben;
  • darf es keine Hinweise auf Nutztiere geben, weil es dann im bush auch einen Kraal gibt mit Hirten;
  • darf das Camp nicht durch Licht, Lärm oder Kochgerüche auffallen
  • wird das bush camp in der Morgendämmerung verlassen - keine zweite Nacht an der gleichen Stelle.

Sicherheitsmaßnahmen gegen Tiere

Richtige Wildnis ist weniger gefährlich als Orte, die häufig von Menschen besucht werden und wo die Tiere ihre natürliche Distanz verloren haben, etwa durch Anfüttern in offenen Camps oder Rastplätzen in Naturparks.
Wilde Tiere haben eine natürliche Scheu gegen Menschen, also lassen sich Begegnungen vermeiden, wenn der Lagerplatz die Aufenthaltsorte und Wege der Tiere meidet und für umherziehende Tiere offen sichtbar ist:
Er sollte nicht dort sein, wo sich Tierspuren oder Exkremente finden. Pfade im Busch weisen auf Wildwechsel hin; eine kurz abgegraste Wiese an einem afrikanischen Fluss deutet auf nächtlichen Nilpferdbesuch hin; ein freier Zugang zu einem ansonsten bewachsenen Ufer wird eine Tränke sein. Frisch verwüstete Sträucher und Bäume mit abgerissenen Ästen weisen auf Elefanten hin. Bäche mit laichenden Lachsen sind auch für Bären attraktiv.

Gefährliche Situationen entstehen, wenn der Mensch:

  • sich einem Jungtier nähert und erwachsene Tiere in der Nähe sind, die das Jungtier schützen;
  • als Nahrungskonkurrent erscheint, weil er sich zwischen Tier und und der Nahrung befindet;
  • die Flucht verhindert, weil er sich zwischen Tier und Zufluchtsort befindet, etwa zwischen Schlange und deren Loch;
  • die Fluchtdistanz unterschreitet, weil das Tier überrascht wird: im Dickicht, im Versteck, gegen die Windrichtung

Menschen passen nicht ins Beuteschema, also darf man bei Begegnungen nicht mit Beute verwechselt werden:

  • stehenbleiben, weil Beute wegläuft
  • laut sprechen, weil Beute dies nicht macht
  • die Arme heben, weil man größer erscheint und anders als die übliche Beute aussieht
  • (Kinder und kleine Menschen sind stärker gefährdet)
  • mit Gepäckstücken oder als verbundene Gruppe größer erscheinen
  • keine geruchsintensiven Lebensmittel mit sich führen

Habituation bei Tieren

Manche Tierarten sind jedoch auch neugierig und werden insbesondere von Gerüchen angezogen: Affen, Elefanten, wilde Hunde, Hyänen. Gezieltes Anlocken und Füttern oder die wiederholt erfolgreiche Nahrungssuche in der Umgebung des Menschen senkt beim Tier die Fluchtdistanz und mindert den Fluchtreflex. Diese Form der Gewöhnung, also das erlernte Unterdrücken eines eigentlich natürlichen Verhaltens, wird Habituation genannt. Das Tier wird jedoch dadurch nicht weniger wild. Im Gegenteil: die Aggressivität steigt und Angriffe werden häufiger. Habituation führt zu Distanzarmut, dabei stört der Mensch den Zugang zur Nahrung. Das führt zunächst zu Sachschäden durch das Tier (Problembär oder nuisance bear) meist an Zelt oder Wagen, kann jedoch auch zu Angriffen und Verletzungen führen. Im Extremfall kann ein Tier dadurch zum * man-eater werden.

»You feed them, we shoot them.«

Mindestens für Affen, Bären und Elefanten gilt, dass sie sich Nahrungsquellen merken und ihrem Nachwuchs dies beibringen. Wenn diese Tiere lernen, dass Nahrungsmittel in Camps, Rastplätzen, Autos, Zelten zu finden sind, suchen sie dort auch künftig. Je erfolgreicher diese Methode ist, desto geringer wird die natürliche Futtersuche. In den Naturparks werden solche Tiere von den Rangern erschossen; Schilder weisen darauf hin:
»You feed them, we shoot them.«


siehe auch *bear cache.

wiki/bushcamp.1539685238.txt.gz · Zuletzt geändert: 2019/12/07 15:03 (Externe Bearbeitung)

Donate Powered by PHP Valid HTML5 Valid CSS Driven by DokuWiki