wiki:bergfex
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====== Bergfex ====== | ====== Bergfex ====== | ||
+ | * **1874**: »Aus Jux nennt man Jeden ein' Fex, der etwas mit an Blödsinn gränzender Passion treibt, so gibt's ein' Musikfex, Pattifex, Münzenfex, Bergfex, der alle Sonntag in's Gebirg wandert, auch im größten Koth und Regenwetter.« ((Hans Jörgel von Gumpoldskirchen. Volksschrift im Wiener Dialekte 1874 S. 3)) | ||
+ | * **1878** heißt es in einem Vortrag vor dem // | ||
+ | * **1880**: »Die widerlichste Sorte aber ist der veritable »Bergfex«! Wenn die ersten Schwalben sich zeigen, wandert er schon hinaus, um wenigstens die »Schneerosen« zu plündern ... Wahre, echte, vernünftige Touristen werden solche Fexen nur bemitleiden und lebhaft wünschen, daß diese Bergfexerei bald einer vernünftigen Art und Weise der Touristik den Platz räumen möge ... Welche Alotria derlei „Gebirgslaufer“, | ||
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+ | * »Es wird gefragt werden, ob ich denn ganz und gar alles entschuldige und überhaupt jedes Bestehen einer Bergfexerei leugnen wolle? Es ist dies durchaus nicht meine Absicht; auch will ich durch diesen Vortrag keineswegs zur Ausführung von schwierigen Touren, am allerwenigsten aber zum Gehen ohne Führer aufmuntern, sondern der Zweck desselben ist nur der, darzuthun, dass man jemand in alleiniger Erwägung der Touren die er macht, noch nicht mit dem Namen »Bergfex« bezeichnen darf, sondern dass man vorerst noch beachten soll, warum und auch wie er sie macht. Ich leugne nicht, dass viele nur desshalb auf die Berge gehen oder sich hinaufziehen lassen, um eben oben gewesen zu sein, um sich nachher ihrer Leistungen brüsten zu können, ich stelle nicht in Abrede, dass es vielen nicht um den Naturgenuss zu thun ist, sondern nur um die Befriedigung ihrer Eitelkeit, — alle diese sind wirkliche Bergfexe. ... Und nun erlaube man noch einige Bemerkungen über das Unternehmen von Hochtouren ohne Führer, welches gewöhnlich für das non plus ultra von Bergfexerei erklärt wird ...« (('' | ||
+ | * **1882** »Ein junger Städter im eleganten Tirolerkostüm ist in der Sennhütte unter eine Gesellschaft Gebirgsbewohner gerathen. An der Ecke des Tisches sitzend blickt er mit verlegenem Ernst zu den links sitzenden beiden Mädchen, von denen die Blonde ihn mit neckischem Übermuth aufzieht, während die braune Gefährtin mit Mühe das Lachen verbirgt. Rechts sechs Holzfäller, | ||
+ | Der Fex ist bairisch und österreichisch eine Figur im Spektrum zwischen Sonderling, komischer Kerl, Trottel, Kretin, Narr, Spaßvogel. | ||
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+ | * Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, < | ||
- | Person, die gerne und oft klettert, in den Bergen wandert, sich gerne dort aufhält | ||
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- | Bergfex, ein volkstümliches Witzwort zur Verspottung moderner (namentlich extravaganter) Touristen, das seit dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts aus dem Tirolischen in die Schriftsprache eingegangen und sehr beliebt geworden ist. Vgl. Kluge, Etym. Wb. S. 111, und Sanders, Ergb. S. 199, der sowohl Bergfex als Bergfexerei aus dem Jahre 1880 belegt. Die parallele Bildung Alpenfex ist Hevesi ebenfalls ganz geläufig in s. Bunten Buch S. 31 und 298 (1886). 1892 ließ der oberbayrische Schriftsteller Dreyer eine eigene Gebirgsposse unter dem Titel: ›Bergfex‹ (Recl. 2944) erscheinen. Im gleichen Sinne wird auch das einfache Wort Fex = Narr von Rosegger gebraucht, Das ewige Licht (1897) S. 206 und 209: "Sie wollen sich nicht kümmern um die Fexen, sagen die Leute, und kümmern sich doch." | ||
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- | Fex m. ‘komischer Kerl, wer in etw. vernarrt ist, Sonderling’. Zunächst (bair. und öst., 18. Jh.) ‘geistig Zurückgebliebener, | ||
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- | Fex (früher auch Feix, Feux), Narr, schon im 16. Jahrh. als Narrifex vorkommend, jetzt in Zusammensetzungen, | ||
- | In Süddeutschland zunächst für Cretin; dann als verächtlicher Ausdruck, weil Abstufe von Knirps (nicht zu böse gemeint) bis zu Wechselbalg, | ||
wiki/bergfex.txt · Zuletzt geändert: 2023/07/27 07:29 von norbert